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Google Messages verpixelt jetzt automatisch Nacktbilder

Frau liegt auf Bett und schaut auf Smartphone
Google Messages soll Nacktbilder verpixeln können Foto: Getty Images
Redakteur im News-Ressort bei Computer Bild

23. April 2025, 16:31 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Dank einer Neuerung soll Google Messages Nacktbilder zukünftig verpixeln. Das dient vor allem dem Jugendschutz.

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Google bringt mit „Warnungen zu sensiblen Inhalten“ eine Schutzfunktion für Family-Link-Konten auf Android-Geräten, die Eltern mehr Kontrolle ermöglichen und dennoch die Privatsphäre der Kinder wahren soll. Damit soll vorerst Google Messages Nacktbilder automatisch verpixeln können.

Digitales Warnschild in Google Messages für Nacktbilder

Das Smartphone ist heute fester Bestandteil jugendlicher Kommunikation, insbesondere beim Flirten. Dabei kommt es nicht selten vor, dass intime oder anzügliche Fotos verschickt werden. Diese Praxis birgt jedoch erhebliche Risiken: Die Empfänger könnten solche Bilder ungewollt erhalten oder sie könnten unkontrolliert im Netz landen.

Für Eltern ist es oft schwer nachvollziehbar, welche Inhalte ihre Kinder versenden oder empfangen. Mit einem neuen Feature für Android will Google nun einen Mittelweg zwischen elterlicher Kontrolle und dem Schutz der Privatsphäre jugendlicher Nutzer finden. Aktiv wird es vorerst in Google Messages bei Nacktbildern und ähnlichen problematischen Inhalten.

Neue Funktion soll Jugendliche sensibilisieren

Unter dem Namen „Warnungen zu sensiblen Inhalten“ wird derzeit ein Feature für Family-Link-Konten eingeführt, das über die Android-Sicherheitsinfrastruktur SafetyCore funktioniert. Wie „COMPUTER BILD“ (gehört wie TECHBOOK zur Axel Springer SE) unter Berufung auf „GoogleWatchBlog“ berichtet, erkennt das System Inhalte, die nicht jugendfrei sind, automatisch und warnt entsprechend.

Die Anwendung unterscheidet dabei abhängig vom Alter der Kinder:
Bei Nutzerkonten bis einschließlich zwölf Jahren ist die Funktion standardmäßig aktiviert. In solchen Fällen werden potenziell heikle Inhalte automatisch unkenntlich gemacht und können von den Kindern gelöscht werden, ohne sie zu öffnen.

Für Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren haben Eltern die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob diese automatische Unkenntlichmachung aktiv bleiben oder deaktiviert werden soll. Eine Veränderung dieser Einstellung kann ausschließlich über das jeweilige Elternkonto erfolgen.

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Warnung vor dem Absenden – aber keine elterliche Einsicht

Sollten Kinder dennoch versuchen, sensible Inhalte über Google Messages zu versenden, erscheint vor dem Absenden eine Warnung. Diese soll sie auf mögliche Konsequenzen hinweisen. Gleichzeitig versucht Google, die Privatsphäre der Kinder zu wahren. Eltern erhalten keine Benachrichtigung, wenn derartige Inhalte an das Smartphone der Kinder geschickt oder von diesem verschickt werden.

Diese Entscheidung soll verhindern, dass Jugendliche sich durch zu starke Kontrolle zurückziehen oder ihre Geräte heimlich verwenden. Ob das allerdings ausreicht, um wirksam vor problematischen Inhalten oder Übergriffen durch Dritte zu schützen, ist offen.

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Elterliche Verantwortung bleibt bestehen

Denn ohne automatische Benachrichtigung liegt es an den Kindern selbst, bei Bedarf das Gespräch mit den Eltern zu suchen. Bei Themen, die oft mit Scham verbunden sind, kann die Hürde für einen solchen Schritt jedoch sehr hoch sein. Im schlimmsten Fall klicken sie die Warnung einfach weg und das würde die Schutzfunktion obsolet machen.

Ein weiterer kritischer Punkt: Das Feature ist nach aktuellem Stand lediglich in der App Google Messages verfügbar. Andere populäre Messenger wie WhatsApp oder Signal erhalten bislang keine dahin gehende Unterstützung. Somit bleibt die elterliche Aufsichtspflicht weiterhin bestehen – das neue Tool ersetzt sie nicht, sondern ergänzt sie lediglich in einem sehr begrenzten Rahmen.

Themen Google News Sicherheit

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