12. März 2024, 13:32 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Kalender-Apps sind nützliche Alltagshelfer mit einigen praktischen Vorteilen gegenüber der Papiervariante. So punktet etwa Google Kalender unter anderem damit, automatisch die Geburtstage eingetragener Kontakte zu ziehen und auf sie hinzuweisen. Bisher zumindest – genau diese Funktion dürfte einige an sie gewöhnte Verwender aktuell im Stich lassen. Warum das so ist und was Sie tun können, um sie weiterhin nutzen zu können, lesen Sie bei TECHBOOK.
Die kürzlich in Kraft getretenen neuen Gesetze über digitale Märkte (Digital Markets Act – DMA) und digitale Dienste (DSA) „bilden ein einheitliches Regelwerk, das in der gesamten EU gilt“. Dies schreibt dazu die Europäische Kommission. Der neue Rechtsrahmen soll Verbraucher digitaler Dienste besser schützen, unter anderem dank mehr Transparenz auf Online-Plattformen. Gleichzeitig geht damit für sie der Verlust verschiedener automatisierter Dienste einher. Hierzu gehört nicht nur, aber auch die beliebte Geburtstage-Funktion von Google Kalender. TECHBOOK erklärt, warum.
Was das DMA mit Geburtstagen im Google Kalender zu tun hat
Die Gesetze sollen sowohl im europäischen Binnenmarkt als auch weltweit gleiche Wettbewerbsbedigungen schaffen. TECHBOOK geht hier genauer darauf ein. Bedeutet jedenfalls, dass US-amerikanische Firmen mitziehen müssen, sprich sich an die neuen Regelungen innerhalb der EU anpassen. Apple hat bereits einschneidende Änderungen vorgenommen; TECHBOOK berichtete. Und natürlich kommt auch Google nicht drumherum. Doch auch wenn beide Unternehmen ganz aktuell bei der Verbraucherzentrale in der Kritik stehen, einige der erforderlichen Betriebssystem-Updates nicht ausreichend umzusetzen: Die Geburtstage zumindest sind bereits aus dem Google Kalender verschwunden. Hintergrund ist eine Änderung beim Datenaustausch von Google-Diensten.
Auch interessant: Große Datenschutz-Mängel bei Dating-Apps!
Änderungen bei Datenaustausch und -schutz
Der Datenaustausch zwischen bestimmten Google-Diensten erfolgte bislang – sofern Nutzer hier keine anderslautenden Einstellungen vorgenommen haben – automatisch. Heißt: Google Kalender bekam es mit, wenn Nutzer beispielsweise über ihr Google-E-Mail-Konto Termine vereinbart haben, und übernahm sie automatisch. Ebenso wurden Geburtstage, wenn diese beim Speichern von Kontaktinformationen mit eingetragen wurden, mit dem Google Kalender synchronisiert.
Das dürfte jetzt ein (zumindest vorläufiges) Ende haben. Denn: „Im Rahmen einer Vereinbarung mit einer deutschen Regulierungsbehörde ändern wir die Verarbeitung personenbezogener Daten“, schreibt Google dazu auf seiner Support-Seite. „Daher ist diese Funktion möglicherweise gar nicht oder nur teilweise verfügbar.“
Großes Ärgernis Fitbit verliert wichtige Funktionen! Geht es mit den Smartwatches zu Ende?
Wegen EU-Vorgaben Größte Apple-Neuheit kommt nicht nach Deutschland
Funktion doch nicht gestrichen Apple macht Kehrtwende bei iOS 17.4
So lässt sich die Geburtstage-Funktion bewahren
Manch einen hat die Erinnerungsfunktion wohl bereits vor peinlichen Situationen bewahrt. Wer deshalb an ihr festhalten will, kann das auch. Wie das beim Thema Datenschutz oft so ist, bedarf es auch in diesem Fall lediglich einer aktiven Zustimmung. Mit Ausnahme von Google Assistant: Der Dienst ist für Nutzer in Deutschland grundsätzlich nicht verknüpft, erklärt der Google-Support, doch auch, wie es bei den anderen geht.
- Datenverknüpfung auf dem Computer zustimmen: Öffnen Sie in Ihrem Google-Konto den Menüpunkt „Daten und Datenschutz“. Unter „Verknüpfte Google-Dienste“ können Sie verwalten, welche der Dienste verknüpft werden sollen. Haben Sie Ihre Auswahl getroffen, klicken Sie auf „Bestätigen“, dann auf „Fertig“ und zuletzt „Ok“.
- Auf Android-Geräten: Auf Android-Smartphones oder ‑Tablets rufen Sie unter Einstellungen „Google“ auf, dann „Google-Konto verwalten“ und „Daten und Datenschutz“. Nun können Sie auch hier unter „Verknüpfte Google-Dienste“ die gewünschten Verknüpfungen auswählen.
- Auf iPhone und iPad: Auf Ihrem iPhone oder Tablet finden Sie die benötigten Einstellungen unter dem Dreistrich-Menü in der Gmail-App und hier unter „Google-Konto“.
Die Einstellungen sind dann natürlich nicht in Stein gemeißelt. Oder wie Google erklärt: „Sie können Ihre Auswahl der verknüpften Dienste jederzeit prüfen und aktualisieren.“