3. Mai 2024, 10:20 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer mit der richtigen App telefoniert, könnte bald unerwartete Geräusche hören. Denn Google führt jetzt Audio-Emojis ein.
Dank Internet und Smartphones können Menschen heute auf so vielfältigen Wegen miteinander kommunizieren wie noch nie zuvor. Dabei sind auch neue Formen aufgekommen – wie zum Beispiel die Nutzung von Emojis. Für gewöhnlich kommen die kleinen Grafiken in Chats zum Einsatz. Doch nun möchte Google offenbar Audio-Emojis für die eigene Telefon-App einführen, mit denen sie den Sprung direkt ins Gespräch schaffen sollen.
Googles Audio-Emojis sollen Telefonate unterhaltsamer machen
Einem Bericht von „9to5Google“ zufolge sollen Googles Audio-Emojis jüngst in der neuen Beta-Version 128 für die Telefon-App des Unternehmens erschienen sein. Damit können Interessierte ihre Gespräche um eine humoristische Dimension erweitern, sofern ihnen der Sinn danach steht.
Den Anfang machen sechs bekannte Emojis, die Nutzer während des Telefonats auswählen können und zu denen dann ein passender Ton abgespielt wird:
- Klatschende Hände (Applaus ist zu hören)
- Lachen
- Party (Jubeln)
- Weinen (Posaune spielt „enttäuschte“ Tonabfolge)
- Kothaufen (Furzgeräusch)
- Trommel (Schlagzeug spielt sarkastisches „badum-tss“)
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Dauerbeschallung mit Audio-Emojis nicht möglich
In erster Linie sollen Googles Audio-Emojis den Anrufern und nicht den Angerufenen zur Verfügung stehen. Aktiviert man eines von ihnen, ist das dazugehörige Geräusch für beide Gesprächspartner zu hören. Zugleich ist eine kurze Animation auf dem Bildschirm zu sehen für alle, die das Smartphone nicht direkt ans Ohr halten.
Die missbräuchliche Dauernutzung scheint dabei nicht zu funktionieren. Scheinbar existiert eine „Cooldown“-Phase nach jeder Nutzung, die erst ablaufen muss, ehe man das Audio-Emoji erneut abspielen kann.
Es gibt zwei verschiedene Buttons, um Googles Audio-Emojis nutzen zu können. Zudem gibt es die Möglichkeit, die Funktion ganz auszuschalten. Wann sie für alle Nutzer der Google-Telefon-App regulär erscheint, steht bisher nicht fest. Man darf davon ausgehen, dass es aber in den kommenden Wochen so weit sein wird.
Wer braucht denn sowas?
Chats können dank ihrer grafischen wie asynchronen Natur nicht abwechslungsreich genug sein: Emoticons, GIFs, Bilder, Videos und Emojis geben Nutzern allerhand Möglichkeiten, ihre Unterhaltungen auf kreative Weise zu gestalten. Ob sich aber unter anderem Letztere so einfach auf das klassische Telefonat adaptieren lassen, wage ich doch arg zu bezweifeln.
Ein Hauptmerkmal des realen Gesprächs ist die Echtzeit und die damit verbundene spontane Dynamik, die es haben kann. Wer gerade gute Laune hat und zum Witzeln aufgelegt ist, drückt das direkt verbal aus – das geht schnell und einfach. Aber wer möchte denn den eigenen Impuls in Zaum halten, extra auf die Nutzeroberfläche schauen und dann das entsprechende Audio-Emoji heraussuchen? Ein zentrales Element von Komik ist das richtige Timing, das auf diese Weise einfach verloren ginge. Und die kurze Sprechpause, die sich vermutlich daraus ergibt, könnte sich auch eher seltsam anfühlen.
Ich jedenfalls hätte keine Lust dazu. Es klingt mir auch viel zu umständlich und kontraintuitiv. Vielleicht würde ich es einmal ausprobieren und meinen Kumpel damit nerven – das dürften wir einmal lustig finden und dann nicht mehr. Für wen ist diese Neuerung also gedacht? Von mir bekommen Googles Audio-Emojis jedenfalls ein echtes und entnervtes Pupsen.