12. Januar 2024, 14:52 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Mit dem Assistant galt Google lange Zeit als Vorreiter bei den persönlichen Sprachassistenten. Das Aufkommen von KI-gestützten Chatbots wie ChatGPT setzt den Dienst jedoch immer mehr unter Druck.
Google hat angekündigt, eine Reihe von „wenig genutzten“ Funktionen aus seinem Assistant zu entfernen. Wer per Sprachbefehl darauf zugreift, bekommt ab 26. Januar einen Hinweis, dass die Abschaltung bevorsteht. Außerdem bekommt das Mikrofon-Icon in der Google-App eine neue Funktion – und startet nicht wie bislang direkt den Assistant. TECHBOOK gibt einen Überblick über die Änderungen.
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Google Assistant verliert einige praktische Funktionen
Insgesamt verliert Google Assistant 17 Funktionen, wie das Unternehmen auf seinem „The Keyword“-Blog mitteilt. Das solle dabei helfen, den „Fokus auf Qualität und Zuverlässigkeit“ zu legen. Von vielen dieser Funktion haben zumindest wir bei TECHBOOK noch nie gehört – darunter etwa Googles Kochbuch und Meditation mit Calm. Das liegt aber auch sicher daran, dass einige davon in Deutschland oder zumindest auf Deutsch gar nicht erst verfügbar sind.
Die meisten der Fähigkeiten von Google Assistant, die nun der Streichung zum Opfer fallen, scheinen aber durchaus praktisch. Vor allem Personen, die sie gelegentlich nutzen, dürfte das überraschen. Hier eine Auswahl der Funktionen, die der Assistant bald verliert:
- Das Abspielen von Hörbüchern über Google Play Books. Das Casting von Audioinhalten, auch Hörbüchern auf Google-Nest-Geräte ist weiterhin möglich – das direkte Aufrufen von Titeln funktioniert hingegen nicht mehr.
- Die Broadcast-Funktion, die es erlaubt, Nachrichten an Smartphones von Mitgliedern in der Familiengruppe zu schicken, fällt weg. Nachrichten können nur noch über lokale Netzwerk-Lautsprecher verschickt werden, nicht über das Internet.
- Die Möglichkeit, die Stoppuhr per Sprachbefehl zu steuern, entfernt Google ebenfalls aus Assistant. Es ist weiterhin möglich, Timer und Alarme zu erstellen – mit Ausnahme von Musik- und Radio-Alarmen, denn diese fallen ebenfalls weg.
- Google entfernt die Sprachsteuerung von Aktivitäten auf den Fitbit-Geräten Sense und Versa 3. Lediglich für die Pixel Watch bleibt diese Funktion bestehen.
- Assistant-Nutzer konnten bislang E-Mails, Video- und Audio-Nachrichten per Sprachbefehl verschicken. Auch können sie Informationen zu Personen in ihrer Kontaktliste abfragen. Beide Funktionen fallen weg und lediglich Anrufe und Text-Nachrichten sind weiterhin über den Assistant steuerbar.
- Die Möglichkeit, ein Event im Google-Kalender umzuplanen, entfernt Google ebenfalls aus Assistant. Das Erstellen von neuen Einträgen funktioniert weiterhin.
Die vollständige Liste der Funktionen, die aus Google Assistant verschwinden, finden sie hier.
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Assistant fliegt aus der Google-App
Wie wichtig und allgegenwärtig der Assistant einst im Google-Ökosystem war, lässt sich noch an der Google-App erkennen. Bislang startet das Drücken des Mikrofon-Icons in der App direkt den Assistant. Erst wenn dieser eine Frage nicht selbst beantworten kann, startet die eigentliche Web-Suche.
Nun räumt Google ein, dass die Mikrofon-Funktion wohl hauptsächliche dazu genutzt werde, etwas im Internet zu suchen. Deswegen koppelt das Unternehmen den Assistant von der Google-App ab. Alternativ haben Android-Nutzer jetzt die Möglichkeit, den Assistant per Trigger-Phrase („Hey Google“) oder auf bestimmten Smartphones durch gedrückt halten des Home Buttons aufzurufen. iPhone-Nutzer hingegen müssen explizit die Google-Assistant-App installieren und öffnen, um auf die Funktion zuzugreifen.
Auch aus der Suchleiste auf Googles eigenen Pixel-Smartphones verschwindet der Assistant. Hier startet das Drücken des Mikrofon-Symbols ebenfalls eine einfache Web-Suche. Die Eingabe von Sprachbefehlen zur Steuerung des Smartphones oder des Smarthomes ist somit nicht mehr möglich.
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Unklare Zukunft für Google Assistant
Die Änderungen für Assistant hat Google nur einen Tag nach der Bekanntgabe weiterer Entlassungen angekündigt. Wie „9to5Google“ berichtet, plant das Unternehmen, mehrere hundert Mitarbeiter aus den Sparten Fitbit, Pixel, Nest und auch Assistant zu entlassen. Erst Anfang 2023 hatte Google bereits die Streichung von rund 12.000 Stellen angekündigt.
Trotz alledem arbeitet Google eigenen Angaben daran, Assistant mit Fähigkeiten seines eigenen Chatbots Bard anzureichern. Nicht nur soll das die Kommunikation in natürlicher Sprache verbessern, sondern auch generative Funktionen – etwas das Erstellen von Bildern – ermöglichen. Zudem arbeitet Google einem Bericht von „The Information“ zufolge daran, zukünftige Pixel-Smartphones mit einem exklusiven Sprachassistenten namens „Pixie“ auszustatten.