28. Januar 2025, 11:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Golf von Mexiko wird bei Google Maps ab sofort unter einem anderen Namen erscheinen. Was dahintersteckt und ob das weltweit so gilt, erklärt TECHBOOK.
Es gibt unzählige Orte, Gebiete und Landschaften, die Generationen nur unter einem bestimmten Namen bekannt sind. Allerdings müssen ihre Bezeichnungen nicht in Stein gemeißelt sein. Tatsächlich können sich ihre Namen im Laufe der Zeit auch ändern, wobei mitunter politische Entwicklungen eine Rolle spielen. Ein Beispiel betrifft jetzt unter anderem die Anzeige des Golfs von Mexiko bei Google Maps.
Golf von Mexiko jetzt Golf von Amerika
Beim Golf von Mexiko handelt es sich um eine Meeresbucht in Nordamerika, die fast vollständig vom Festland eingeschlossen ist. Ihre nördliche Hälfte grenzt an die USA, während der südliche Teil überwiegend an Mexiko vorbeifließt und im Südosten an Kuba. Die Bezeichnung soll bereits seit Mitte des 16. Jahrhunderts geläufig sein.
Jedoch wird der Golf von Mexiko bei Google Maps demnächst auch unter einem anderen Namen erscheinen. Wie „Forbes“ berichtet, sehen Anwender in den Vereinigten Staaten künftig nur noch den Namen Golf von Amerika.
Dies geschieht als unmittelbare Folge eines Dekrets des neuen alten US-Präsidenten Donald Trump, der eine offizielle Umbenennung verabschiedet hat. Sobald offizielle Regierungsquellen dahingehend aktualisiert werden, soll auch die Änderung bei Google Maps erfolgen. Das heißt, das Unternehmen wartet auf eine Änderung im US-amerikanischen Geographic Names Information System (GNIS) und wird diese dann in die App übertragen.
Namensänderung gilt nicht weltweit
Wie es weiter heißt, greift diese Änderung nicht global. In erster Linie werden US-amerikanische Bürger den Golf von Amerika (englisch: „Gulf of America“) angezeigt bekommen. Anwender in Mexiko sollen auch weiterhin die Bezeichnung Golf von Mexiko in Google Maps sehen. Für Nutzer im Rest der Welt ist wiederum geplant, beide Bezeichnungen anzuzeigen.
Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum zeigte sich bereits vor der finalen Entscheidung Trumps zur Umbenennung kritisch, wie „Live 5 News“ berichtete. Dabei verwies sie darauf, dass ihr Kollege den Schritt zwar für den US-Teil der Region anwenden könne.
Aber: „Für uns ist es immer noch der Golf von Mexiko und für den Rest der gesamten Welt ist es immer noch der Golf von Mexiko.“ Ob Mexiko damit die Änderung akzeptieren wird, kann man somit anzweifeln. Eine Reaktion aus Kuba ist bislang nicht bekannt.
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Auch der Denali heißt anders
Die Änderung des Namens des Golfs von Mexiko in Golf von Amerika ist nicht die einzige, die Trump durchsetzt. Auch der Denali in Alaska, der höchste Berg Nordamerikas, soll wieder Mount McKinley heißen, benannt nach dem 25. Präsidenten der Vereinigten Staaten und Mitglied der Republikanischen Partei. Diesen Namen trug der Berg bereits von 1917 bis 2015. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die ursprüngliche Bezeichnung.
Tatsächlich ist Denali nämlich der traditionelle Name des Berges. Das Wort stammt aus der Sprache des Indianerstammes Koyukon und bedeutet so viel wie „der Große“ oder „der Hohe“. Aus Respekt vor der indigenen Bevölkerung entschied sich die Geografie-Behörde Alaskas bereits 1975, den Namen wiederherzustellen. 2015 setzte das GNIS unter der Obama-Regierung die Umbenennung auf Bundesebene um.
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Google zeigt andere Namen je nach Standort
Ab dem Zeitpunkt des Inkrafttretens des Dekrets zur Umbenennung bleiben dem Innenministerium der USA 30 Tage Zeit, um diese durchzuführen. Für Google ist es indes keine ungewöhnliche Praxis: Da es weltweit politisch kontrovers diskutierte Räume und Grenzen gibt, kann es je nach Standort zu unterschiedlichen Anzeigen kommen.
Zum Beispiel wird Nutzern in Japan das entsprechende Gewässer als Japanisches Meer angezeigt. In Südkorea wiederum heißt es das Ostmeer. Für alle anderen lautet die Bezeichnung „Japanisches Meer (Ostmeer)“. Es wird erwartet, dass auch andere Kartendienste wie Apple Maps die Umbenennung in den USA umsetzen werden.