17. Juni 2020, 10:45 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Die EU-Kartellwächter haben Ermittlungen bezüglich der Dienste App Store und Apple Pay eingeleitet. Der Europäischen Kommission zufolge verstoßen die von Apple auferlegten Einschränkungen möglicherweise gegen EU-Wettbewerbsrecht.
Im Fokus der Ermittler stehen die Geschäftsbedingungen des iPhone-Herstellers. Kritisch sieht die EU etwa, dass die App-Entwickler ihre Nutzer nicht über alternative und oft günstigere Käufe außerhalb der Apps informieren dürfen. Zudem prüft sie die für iPhone-Nutzer verpflichtende Verwendung von Apples eigenem Kaufsystem.
Die zweite Prüfung der EU-Behörde konzentriert sich auf Apples Bedingungen, das Bezahlsystem Apple Pay auf Apps und Internetseiten von Händlern auf iPhones und iPads einzubinden. Apple weigere sich, Konkurrenten Zugang zu dem Zahlungssystem zu gewähren, kritisiert die EU. Dadurch entstehe eine Verzerrung des Wettbewerbs.
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Unternehmen beschwerten sich über Apple
Auslöser der Untersuchungen ist eine Beschwerde des schwedischen Musik-Streaming-Dienstes Spotify von 2019. Ein weiterer kleinerer Rivale reichte im März dieses Jahres eine ähnliche Beschwerde im Zusammenhang mit E-Books und Hörbüchern ein. „Es scheint, dass Apple eine einschränkende Rolle spielt, wenn es um die Verteilung von Apps und Inhalten an Nutzer von Apples beliebten Geräten geht“, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
Apple weist die Vorwürfe jedoch zurück. Es sei bedauerlich, dass die EU-Kommission „grundlose Beschwerden“ von wenigen Firmen, die nicht nach den gleichen Regeln wie andere spielen wollten, zum Anlass für solche Untersuchungen nehme.