8. März 2020, 8:30 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Welche Apps können die meisten Autofahrer neben einer Navi-Anwendung noch gebrauchen? Genau. Eine für die Parkplatzsuche und eine, um die günstigste Tankstelle zu finden. Oder war da noch was?
Im Radio läuft Grönemeyer: „Ich drehe schon seit Stunden hier so meine Runde. Ich finde keinen Parkplatz, ich komm‘ zu spät zu dir mein Schatz.“ Zwar ist der Song „Mambo“ von 1984 – aber aktueller denn je. Parkplätze sind in vielen Städten Mangelware.
Park-Apps wollen das Problem lösen oder mindern. Sie zeigen etwa auch Parkhäuser in der Nähe an, dazu die Gebühren, Öffnungszeiten, Infos zu Einfahrtshöhen und teils sogar die Anzahl der freien Plätze. Teils gibt es sogar Routenführungen samt Foto der Parkhauseinfahrt.
Was jedoch noch keine App ausreichend leiste, sei die genaue Suche nach freien Parkplätzen auf öffentlichem Grund, kritisiert Lisa Brack vom Fachmagazin „Chip“. Dafür müssten die Parkbuchten mit Sensoren ausgestattet oder mit Kameras gescannt werden. „Doch bevor das geschieht, fahren unsere Autos autonom, setzen uns vorher ab und suchen dann allein einen freien Platz“, prognostiziert sie.
Parken-App: Auch private Stellplätze im Angebot
Wer immer in der gleichen Gegend unterwegs ist, kann auch auf eine lokale Park-App setzen, die mit der jeweiligen Kommune kooperiert. „Autofahrer, die öfter in andere Städte fahren, sollten einen der großen Park-App-Anbieter wählen“, rät Holger Ippen von der „Autozeitung“. Dazu zählten „Park Now“, „PayByPhone“ oder „EasyPark“. Interessant sei auch „Ampido“ mit privaten Garagen und Stellplätzen.
Abgerechnet wird direkt über die App-Anbieter, die pro Parkvorgang meist pauschal etwa rund 50 Cent oder einen bestimmten Prozentsatz auf die Höhe der Parkgebühr als Provision berechnen. „Generell wird es sehr bequem, wenn Nutzer nicht nur den Parkplatz finden, sondern ihn über die App auch bezahlen können“, sagt Ippen. Komfortabel sei die minutengenaue Abrechnung: Die vorgewählte Parkzeit ließe sich in der App verlängern und oft auch vorzeitig beenden. Das spart Geld.
Eine weitere Park-App – allerdings ohne Bezahlmöglichkeit – ist etwa „Parkopedia“. Sie liefere aber nützliche Parkplatzinformationen, und sei allein deshalb empfehlenswert, meint Lisa Brack. Sie nennt auch einen angenehmen Nebenaspekt fast aller Park-Apps: Weil die meisten von den Provisionen lebten, kämen sie ohne Werbung aus.
Allerdings kommt man als Autofahrer fast nie ohne einen Aufkleber mit dem Logo seines App-Anbieters in der Frontscheibe aus. Ohne so einen Sticker als Hinweis für die Kontrolleure droht ein Knöllchen.
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Tanken-App: Auf der Suche nach günstigen Tankstellen
Wer fährt und parkt, dem geht irgendwann der Kraftstoff aus. Hier kommen Tank-Apps ins Spiel. Als Basic-Feature listeten diese meist die Preise für die einzelnen Kraftstoffsorten und gegebenenfalls für Elektrosäulen an den verschiedenen Tankstellen auf, erklärt Nathalie Teer vom IT-Branchenverband Bitkom. Manche Apps würden auch Prognosen zur Preisentwicklung bieten – interessant für alle, die vielleicht noch ein paar Kilometer, Stunden oder Tage warten können.
„Grundsätzlich können Autofahrer mit den Apps günstiger tanken, vorausgesetzt, sie planen ihren Tankvorgang und ihre Route danach“, sagt Nathalie Teer. „Ob sich ein Umweg lohnt, wenn der Sprit nur ein bis zwei Cent günstiger ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.“ Wer eine Tank-Kundenkarte großer Mineralölgesellschaften nutzt, ist in seiner Wahl natürlich eingeschränkt. Und: Wer die Gratis-Variante der diversen Tank-Apps nutzt, muss mit Werbung rechnen.
Tank-Daten kommen vom Bundeskartellamt
Holger Ippen rät zu weit verbreiteten Apps, die Daten möglichst vieler Tankstellen erfassen – etwa „Clever-tanken.de“, „Mehr Tanken“ und eingeschränkt „ADAC Spritpreise“. Alle nutzen Daten der Kraftstoff-Markttransparenzstelle des Bundeskartellamtes, die seit 2013 die Preise der Tankstellen in Echtzeit sammelt.
„Gerade „Clever Tanken“ setzt auf eine breite Informationsbasis, arbeitet zuverlässig und bietet die höchste Aktualität“, meint Ippen. Bei „ADAC Spritpreise“ liege der Vorteil darin, dass sie den Autofahrer auch gleich zur günstigsten Tankstelle lotsen kann.
Und „Mehr Tanken“ kombiniere den Preisverlauf der Vergangenheit mit einer Prognose. Ein Algorithmus errechnet, wann und wo Tanken voraussichtlich besonders günstig ist. „Wer sparen muss, bekommt durch die Apps eine Unterstützung. Außerdem erzeugt es bei einigen Autofahrern den Anreiz, möglichst günstig zu tanken“, sagt Ippen.
Das sind die besten Apps für Autofahrer
Lisa Brack empfiehlt zudem die Tank-App „Bertha“, über die sich an kooperierenden Tankstellen der Kraftstoff auch gleich bezahlen lässt. Außerdem bietet die App wie auch „Clever-Tanken“ einen Tankstellen-Preisverlauf der vergangenen Stunden oder Wochen an. Ihr Fazit: „Autofahrer können den nächsten Tankstellenbesuch besser planen und Geld sparen. Wenn die Preise bei verschiedenen Tankstellen stark variieren, bis zu acht Cent, kann sich ein Umweg lohnen.“