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Was steckt dahinter?

Diese App sagt Nutzern angeblich ihren genauen Todestag voraus

Per App den eigenen Todestag erfahren? Das soll möglich sein
Per App den eigenen Todestag erfahren? Das soll möglich sein Foto: Getty Images
Lars Lubienetzki
Freier Redakteur

22. Januar 2025, 7:52 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Eine App, die den Todestag eines Nutzers vorhersagt? Klingt wie aus einem schlechten Horrorfilm, gibt es aber tatsächlich. TECHBOOK erklärt, was hinter „Death Clock“ steckt.

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In den frühen 1980er-Jahren habe ich die tschechische Kinderserie „Die Besucher“ geliebt. Darin machen eine Frau und drei Männer aus der Zukunft eine Zeitreise in die Vergangenheit, genauer gesagt ins Jahr 1984. Ein älterer Herr bekommt schnell mit, dass diese Besucher in die Zukunft schauen können. Daher fragt er sie eines Tages, ob sie ihm verraten können, wie lange er noch zu leben hätte. „Klar, kein Problem“, lautet die Antwort prompt. Doch, oh Schreck, der Blick in die Zukunft offenbart, der ältere Mann wird am nächsten Tag sterben. Was in der Kinderserie reine Fiktion gewesen ist, gibt es tatsächlich als App. Mit Death Clock bekommen Nutzer ihren Todestag auf die Sekunde genau vorhergesagt. Laut Aussage der Entwickler soll das gut für sie sein.

Etwas makaber: Death Clock steht bei Apple und Google in der Rubrik „Gesundheit & Fitness“. Im Play Store heißt es wortwörtlich: „Ihr KI-Begleiter für Gesundheit und Langlebigkeit.“ Tatsächlich steckt hinter der App Death Clock ein gesundheitlicher Ansatz, auch wenn die Nachricht über den eigenen Todestag für Zartbesaitete zunächst erschütternd sein mag.

So arbeitet Death Clock

Death Clock errechnet den Todeszeitpunkt mithilfe von KI. Diese ist im Vorfeld von den Entwicklern bei Most Days mit mehr als 1200 Lebenserwartungsstudien trainiert worden. Zudem kann die KI auf die Daten von 53 Millionen Menschen zurückgreifen, um den Todeszeitpunkt zu berechnen.

Lesen Sie auch: App ermöglicht Gespräche mit Toten

Alles, was Nutzer tun müssen, ist eine Menge Fragen zu beantworten. Wie viel Alkohol trinken Sie? Essen Sie Gemüse und Obst? Treiben Sie Sport? Haben Sie Einschlafprobleme? Mittels der Antworten berechnet Death Clock im Anschluss den letzten Lebenstag.

Death Clock lässt Nutzer allerdings nicht nur mit dem Wissen zurück, wann sie sterben werden. Die App liefert auch Tipps, wie man dieses Datum weiter nach hinten verschieben kann. Allerdings erlangen Anwender dieses Wissen erst, wenn sie ein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen haben. Mit aktuell knapp 85 Euro jährlich ist dieses jedoch nicht gerade günstig. Es gibt allerdings auch eine siebentägige kostenlose Probephase.

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Todesdatum zu Lebzeiten nutzen

Most Days, das Unternehmen hinter Death Clock, sieht in der eigenen App Potenziale für Banken und Versicherungen. Wenn diese gesundheitliche Risiken ihrer Kundschaft und das mögliche Sterbedatum kennen, lassen sich Verträge viel individueller ausgestalten.

Umgekehrt können Menschen, denen Death Clock noch ein sehr langes Leben voraussagt, bei Finanzanlagen auf Produkte mit hohen Renditen setzen. Außerdem kann mit dem Wissen über den eigenen Sterbetag frühzeitig damit begonnen werden, mögliche Nachkommen finanziell abzusichern.

Ob ich dafür eine App benötige, die mir meinen Todestag vorhersagt, lasse ich an dieser Stelle offen. Außerdem kann mir Death Clock nicht sagen, ob ich morgen von einem Laster überrollt werde oder andere Unfälle mein Leben auf diesem Planeten erheblich verkürzen.

Ich weiß nun, am 30. Dezember 2050 werde ich von dieser Welt abberufen, an einem Freitag. Das prophezeit mir zumindest Death Clock. Ob es stimmt? Ich halte Sie gerne auf dem Laufenden.

Achso, ich bin noch eine Auflösung schuldig wegen des älteren Herrn aus der tschechischen Kinderserie „Die Besucher“. Nachdem sich die vier Menschen aus der Zukunft beratschlagt haben, entscheiden sie sich, dem älteren Herrn nichts von seinem baldigen Ableben zu sagen.

Sie können allerdings auch nicht das Schicksal abwenden. Ein Eingreifen würde die gesamte Zukunft verändern. Ohne an dieser Stelle zu spoilern – möglicherweise möchten Sie sich „Die Besucher“ noch anschauen – die Menschen aus der Zukunft finden eine kinderserientaugliche Lösung.

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