22. August 2024, 11:11 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Der Hard- und Software-Entwickler Apple bietet mit AppleCare+ für seine Produkte eine eigene Versicherung an, die im Schadensfall die Kosten für Reparaturen und ähnliche Services tragen soll. Für sie wurden Mitte September 2024 Änderungen öffentlich gemacht. TECHBOOK fasst zusammen, und geht auch allgemein auf die Kosten und Leistungen von AppleCare+ ein.

Allgemeine Infos zur Geräteversicherung mit AppleCare+

Aber von Anfang an. Richtig ist, dass in Deutschland für neu angeschaffte Geräte grundsätzlich eine gesetzliche Gewährleistungspflicht von 24 Monaten besteht. Somit sind darüber auch Schäden an iPhones, MacBooks oder iPads abgedeckt. Zudem gibt es AppleCare – die Basisversion der Apple-Versicherung – schon länger. Beim Kauf eines neuen iPhones oder MacBooks ist jener Geräteschutz im Kaufpreis enthalten und gilt dann in der Regel 12 Monate; für die Apple Watch gewährt das Unternehmen einen Schutz über 24 Monate.

Aber: Sowohl bei der Gewährleistung als auch bei AppleCare müssen die Gerätemängel bereits vor dem Kauf vorgelegen haben. In den ersten sechs Monaten ab Kauf geht der Gesetzgeber automatisch davon aus. Danach müssen Kunden den vorliegenden Mangel beweisen. Unabsichtliche Schäden sind somit in beiden Varianten nicht abgedeckt. Solche wären etwa, wenn sich Kaffee aus der Tasse über das MacBook ergießt oder das iPhone versehentlich in der Kochwäsche landet. Auch ein zersprungenes iPad-Display, nachdem das Gerät an die Tischkante angeeckt ist, wäre ein unabsichtlicher Schaden. Für derartige Fälle verspricht AppleCare+ einen zusätzlichen Geräteschutz von 24 Monaten ab Kaufdatum. Bei einigen Geräten gilt der Schutz bis zu 36 Monate.

Im September 2024 – rund zwei Jahre nach der letzten Anpassung von AppleCare+ – hat der Hersteller erneut eine Änderung seiner Abdeckungsverlängerung vorgenommen.

Auch interessant: Diese Fehler machen Ihren Handy-Akku kaputt

Jüngste Änderungen bei Verlängerung der Abdeckung

„Wenn dein AppleCare+-Tarif vor Kurzem abgelaufen ist, kannst du die Abdeckung möglicherweise fortsetzen“, lässt sich dazu auf der Support-Seite des Konzerns nachlesen. Demnach kann man innerhalb von 45 Tagen die Garantie beziehungsweise den Versicherungsschutz noch einmal verlängern, wenn für den entsprechenden AppleCare+-Tarif im Voraus bezahlt wurde. Die Abdeckung verlängert sich dann wieder automatisch – bei iPhones, iPads und Apple Watches monatlich oder jährlich, bei Mac-Geräten stets jährlich –, bis Kunden die Versicherung aktiv kündigen.

Berechtigung prüfen

Wer nicht mehr genau weiß, wann er AppleCare+ erworben hat, kann das über eine Maske auf der Apple-Website in Erfahrung bringen. Oder man wählt auf dem Smartphone oder Tablet die „Einstellungen“ auf und gelangt dort über „Allgemein“ und „Info“ zum Menüpunkt „Abdeckung“ aus – dort nun das betreffende Gerät auswählen. Auf einem Mac führt der Weg zu den benötigten Informationen zur AppleCare+-Abdeckung über das Apple-Menü in der Bildschirmecke. Dort „Systemeinstellungen“ aufrufen, dann wieder „Allgemein“ und „Info“.

Lesen Sie auch: Wo eine Display-Reparatur in Deutschland am günstigsten ist

Was kostet AppleCare+?

Apple-Kunden können die Versicherung bis zu 60 Tage nach dem Kauf eines neuen Gerätes abschließen. Die Kosten für AppleCare+ variieren dabei. Wer möchte, kann z. B. sein iPhone auch gegen Diebstahl oder Verlust schützen. Dann dürfte das Gerät innerhalb von 12 Monaten zweimal gestohlen werden, Apple liefert Ersatz.

Beispielhafte Preise für AppleCare+ inkl. Schutz gegen Diebstahl & Verlust (Stand: August 2024):

• iPhone 15 Pro, iPhone 15 Pro Max: monatlich 14,99 Euro oder einmalig für zwei Jahre 299 Euro
• iPhone 15 Plus, iPhone 14 Plus: monatlich 13,49 Euro oder einmalig für zwei Jahre 269 Euro
• iPhone 15, iPhone 14, iPhone 13: monatlich 11,49 Euro oder einmalig für zwei Jahre 229 Euro
• iPhone SE (3. Generation): monatlich 7,49 Euro oder einmalig für zwei Jahre 149 Euro

Beispielhafte Preise für AppleCare+ ohne Schutz gegen Diebstahl & Verlust:

• iPhone 15 Pro, iPhone 15 Pro Max: monatlich 11,99 Euro oder einmalig für zwei Jahre 299 Euro
• iPhone 15 Plus, iPhone 14 Plus: monatlich 9,99 Euro oder einmalig für zwei Jahre 199 Euro
• iPhone 15, iPhone 14, iPhone 13: monatlich 8,99 Euro oder einmalig für zwei Jahre 169 Euro
• iPhone SE (3. Generation): monatlich 4,49 Euro oder einmalig für zwei Jahre 89 Euro
  
• 13″ MacBook Air (M2): jährlich 69,99 Euro oder 199 für drei Jahre
• 13″ MacBook Air (M3): jährlich 79,99 Euro oder 219 Euro für drei Jahre
• 14″ MacBook Pro: jährlich 109,99 Euro oder 299 Euro für drei Jahre

Als Selbstbeteiligung verlangt Apple zu den regulären Kosten jeweils einmalige Gebühren. Bitte beachten Sie außerdem, dass Apple die Tarife für AppleCare+ regelmäßig anpasst. Eine genaue Tarifübersicht bietet das Unternehmen auf seiner Webseite.

Für welche weiteren Geräte gibt es AppleCare+?

Wie schon erklärt, steht AppleCare+ für sämtliche Apple-Produkte zur Verfügung, konkret also:

• Mac,
• iPad,
• Apple Watch,
• Apple Display,
• AirPod,
• Apple TV,
• HomePod.

AppleCare+ oder Geräteschutz bei einem anderen Anbieter?

Wer im Internet sucht, findet eine ganze Menge anderer Anbieter, die einen zusätzlichen Geräteschutz für Apple-Produkte anbieten. Auf den ersten Blick liegen einige Tarife preislich unter denen von AppleCare+.

Hier empfiehlt sich ein genauer Blick. Oft müssen Sie bei anderen Anbietern im Schadensfall seitenweise Formulare ausfüllen oder Beweise vorlegen – die Schadensabwicklung entwickelt sich zum Hürdenlauf. Die möglicherweise geringeren Kosten frisst dann der formelle Zeitaufwand um ein Vielfaches auf.

Apple verspricht auf seiner Webseite Service aus einer Hand. Mit AppleCare+ kommunizieren Kunden direkt mit dem technischen Support. Defekte Geräte landen sofort bei Apple. Das spart den Umweg über einen anderen Anbieter. Theoretisch scheint AppleCare+ daher unkomplizierter zu sein.

Mehr zum Thema

Display, Diebstahl & Co. Wann sich eine Handyversicherung wirklich lohnt

Nachgerechnet! Deshalb sollten Sie Stromtarife mit Sachprämien nicht abschließen

Der große Kosten-Check Handy selbst kaufen oder mit Vertrag finanzieren – was lohnt sich mehr?

Fazit: Für wen lohnt sich AppleCare+?

Bei Neupreisen zwischen 800 und 1100 Euro kann AppleCare+ durchaus lohnenswert sein. Hier sprechen zunächst die hohen Anschaffungskosten für einen erweiterten Schutz, und bei Schäden würden bei Apple für eine Reparatur ohne Versicherungsschutz noch einmal hohe Kosten anfallen. Das liegt unter anderem an den Original-Bauteilen, die es nur bei Apple gibt. Ein neues iPhone-Display der neuesten Generation gibt es beispielsweise nicht unter 400 Euro.

Auch die etwas höheren monatlichen Tarife bei Diebstahl oder Verlust lohnen sich. Innerhalb kurzer Zeit bekommen Sie gegen Zahlung einer überschaubaren Selbstbeteiligung ein neues Gerät und sind wieder mobil erreichbar.

Bei den „kleineren“ Apple-Geräten hängt ein zusätzlicher Schutz per AppleCare+ von den persönlichen Präferenzen ab. Die wirtschaftlichen Folgen bei Verlust oder unabsichtlichen Schäden halten sich bei Apple Watch oder Apple TV in Grenzen.

Für einen erweiterten Schutz auch für die günstigeren Apple-Geräte spricht allerdings der Umweltgedanke. Eine Reparatur ist unterm Strich klimafreundlicher als ständig neue Geräte zu kaufen.