
2. August 2024, 17:54 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Mehr als ein Jahr nach Vorstellung auf der Entwicklerkonferenz WWDC im Juni 2023 steht Apples erstes Mixed-Reality-Headset Vision Pro auch in Deutschland zum Verkauf.
Am 2. Februar startete der Verkauf von Apple Vision Pro in exklusiv in den USA. Seit 12. Juli ist das Headset auch in Apple-Store-Standorten und dem Online-Store in Deutschland verfügbar.
Einstieg auf umkämpften Virtual-Reality-Markt
Mit dem Visio Pro ist Apple in ein neues Marktsegment eingestiegen, das von einer Handvoll „Big Playern“ dominiert wird. Vor allem Meta hat Milliarden investiert, um das virtuelle „Metaverse“ aufzubauen und die passende Hardware dafür zu entwickeln. Apple sieht sich daher mit etablierten Geräten wie Meta Quest 3 und PSVR 2 konfrontiert.
Doch auch der iPhone-Hersteller hat massiv Zeit und Geld in sein Mixed-Reality-Headset gesteckt. Das Ergebnis nennt Apple CEO Tim Cook „das fortschrittlichste Gerät in der Unterhaltungselektronik“. Durch eine Mischung aus Augen- und Hand-Tracking sowie Sprachbefehlen soll Vision Pro die Ära des „Spatial Computing“ einläuten.

Möglich macht das eine Mischung aus Apples eigener Hard- und Software. Im Inneren arbeiten der Hochleistungschip M2 Ultra und der neue R1, der ausschließlich für die Verarbeitung der Sensordaten verantwortlich ist – denn davon gibt es eine Menge. Vision Pro nutzt sogenanntes Inside-out-Tracking, um die Position des Headsets im Raum zu verfolgen. Anders als bei der Konkurrenz sind zur Steuerung keine Controller notwendig. Nutzer können die Nutzeroberfläche allein über Augen und Hände bedienen: einfach eine Schaltfläche anschauen, Daumen und Zeigefinger zusammendrücken – fertig.
Als Nutzeroberfläche kommt visionOS zum Einsatz. Das neue Betriebssystem hat einen eigenen App Store, der laut Apple bereits jetzt Zugriff auf mehr als zwei Millionen kompatibler iPhone- und iPad-Apps hat.
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Auch BILD ist mit einer eigenen App dabei
Zum Start des Headsets hat BILD eine eigene App für visionOS bereitgestellt, mit der Nutzer auf Livestreams in deutscher Sprache von BILD, AUTO BILD und SPORT BILD zugreifen können. Sie bietet einen immersiven Lean-Back-Modus, der ein Kinoerlebnis schafft, und einen elektronischen Programmführer für die vielfältigen Inhalte:
Mit der eigenentwickelten BILD-App testen wir schon zum Deutschlandstart, welche Möglichkeiten in dieser neuen Technologie für die Darstellung unserer journalistischen Inhalte stecken und wie wir diese zukünftig auch für Produkte weiterentwickeln können, die für breitere Nutzergruppen zugänglich sind.
Stephan Zech, Executive Director Video BILD
Die App steht ab sofort im Apple App Store für Vision Pro kostenlos zum Download zur Verfügung.
Vision Pro verbindet AR und VR
Vision Pro ist ein Mixed-Reality-Headset, das Augmented und Virtual Reality (AR/VR) in einem Gerät vereint. Durch Drehen der von der Apple Watch bekannten Digital Crown lässt sich graduell die augmentierte Realität durch komplett virtuelle Realität überdecken. So lassen sich etwa Apps in der gewohnten Umgebung des Zuhauses oder des Büros nutzen. Zum Anschauen eines Films oder Spiels können Nutzer dann jedoch komplett in VR abtauchen.
Um die reale Umgebung auf die zwei hochauflösenden Bildschirme im Inneren darzustellen, überträgt eine 3D-Kamera auf der Außenseite Bilder mit sehr geringer Verzögerung. Außenstehende können über das Eyesight-Display hinter dem Glas auf der Vorderseite des Vision Pro erkennen, ob der Träger gerade im AR- oder VR-Modus ist. Im AR-Modus zeigt das Display die Augen des Trägers, um zu signalisieren, dass dieser gerade ansprechbar ist. Im VR-Modus hingegen erscheint dort ein Schleier.
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Preis und Lieferumfang
Der Einstiegspreis in Deutschland beträgt 3999 Euro für die 256-Gigabyte-Version. Wer mehr Speicher benötigt, hat die Wahl zwischen einer 512-GB-Version für 4249 Euro und einer 1-TB-Version für 4499 Euro. Im Preis inbegriffen sind ein Solo Knit Band und ein Dual Loop Band, um Käufern möglichst hohen Tragekomfort zu gewährleisten. Eine Lichtdichtung und zwei dazu passende Polster sowie ein Cover für das Frontglas des Headsets und sogar ein Mikrofasertuch gibt es ebenfalls dazu. Um das Gerät mit Strom zu versorgen, sind ein Akku, ein USB-C-Kabel und – anders als beim iPhone – ein Ladegerät im Lieferumfang enthalten.
Individuelle Korrekturgläser (Optical Inserts) von Hersteller Zeiss kosten extra. Einfache Lesegläser kosten 115 Euro. Wer individuelle Korrekturgläser benötigt, muss dafür zusätzlich zum Headest 169 Euro zahlen.