
31. März 2025, 19:57 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Apple muss sich erneut mit kartellrechtlichen Vorwürfen auseinandersetzen: Die französischen Wettbewerbshüter haben gegen den iPhone-Hersteller eine hohe Geldstrafe verhängt. Im Mittelpunkt steht eine Funktion zum Schutz persönlicher Daten – doch genau diese sorgt für massive Kritik.
Die französische Wettbewerbsbehörde hat Apple wegen des angeblichen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung zu einer Strafe von 150 Millionen Euro verurteilt. Der Konzern benachteilige mit der Datenschutzfunktion „App Tracking Transparency“ (ATT) kleinere Softwareanbieter und Werbetreibende, teilte die Behörde am Montag mit.
Datenschutzfunktion unter Beschuss
Die „App Tracking Transparency“ (ATT) ermöglicht es Nutzern, selbst zu bestimmen, welche Apps ihr Verhalten nachverfolgen dürfen. Entwickler müssen das Framework benutzen, sofern ihre App auf Nutzerdaten zugreift. Diese Daten sind für Werbetreibende von großer Bedeutung, da sie damit personalisierte Anzeigen schalten können, die höhere Einnahmen generieren als nicht zielgerichtete Werbung.
Die französische Kartellbehörde sieht in ATT eine unfaire Bevorzugung. Während das Ziel des Datenschutzes grundsätzlich nicht infrage gestellt werde, sei „die Art und Weise, wie es umgesetzt wird, weder notwendig noch verhältnismäßig.“ Besonders kleinere Softwareunternehmen seien im Nachteil, da sie auf externe Nutzerdaten angewiesen seien, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Apple zeigt sich von Strafe enttäuscht
Apple reagierte enttäuscht auf die Entscheidung der Kartellbehörde. Der Konzern betonte, dass keine Änderungen an ATT gefordert worden seien. Die Wettbewerbshüter stellten jedoch klar, dass Apple sich an gesetzliche Vorgaben halten müsse.

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Weitere Prüfungen in Europa
Die Entscheidung aus Frankreich könnte weitreichende Folgen haben. Auch in Deutschland, Italien und anderen europäischen Ländern nehmen Kartellbehörden die ATT-Funktion derzeit genauer unter die Lupe. Änderungen an der umstrittenen Datenschutzfunktion könnten daher noch auf sich warten lassen.
Mit Material von Reuters