12. September 2018, 18:10 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Zusammen mit den neuen iPhones wird Apple auch wieder eine neue iOS-Version einführen, die am 17. September für alle kompatiblen iPhones und iPads veröffentlicht wird. TECHBOOK hat bereits vorab die Beta-Version von iOS 12 getestet und zeigt die spannendsten Funktionen des neuen Betriebssystems.
Siri wird schlauer: Kurzbefehle
Apples Konkurrenz bei Amazon und Google ist schon seit Längerem dem Sprachassistenten-Urgestein Siri weit voraus. Nun will Apple aufholen und spendiert Siri eine neue Kurzbefehl-Funktion, mit der personalisierte Sätze eingesprochen werden können, die dann bestimmte Aktionen und Apps starten. Speichert man zum Beispiel den Satz „Ich muss relaxen“, kann Siri Entspannungsmusik spielen und das Licht dimmen. Die Sprachassistentin ist zudem lernfähig und kann bestimmte Tagesabläufe erkennen und neue Befehle vorschlagen.
Verbesserte Leistung
Nachdem Apple in der Vergangenheit oft dafür kritisiert wurde, dass neue iOS-Versionen auf älteren iPhones häufig nur sehr langsam laufen, hat sich das Unternehmen verstärkt darauf konzentriert, die Leistung zu verbessern. Durch intelligente Erkennung, wann mehr Leistung benötigt wird, können Apps bis zu 40 Prozent schneller laden. Die Kamera-App lädt sogar bis zu 70 Prozent schneller. Apple hat auch die Übergangsanimationen innerhalb von iOS 12 verbessert, sodass alles etwas flüssiger wirkt als bei iOS 11.
Neue App: Measure
Die neue Maßband-App bedient sich der verbesserten AR-Unterstützung von iOS 12. Mit der App können Flächen und Entfernungen direkt über den Bildschirm vermessen werden, und eine Fotofunktion zum Festhalten der Maße eines Objekts ist auch gleich integriert.
Volle Kontrolle über die Nutzung mit Bildschirmzeit
Schon bei Android 9 Pie mit dem App-Dashboard erhielt der Nutzer mehr Kontrolle über die Smartphone-Nutzung. Nun zieht auch Apple nach mit der Bildschirmzeit-Übersicht. Screen Time verfolgt minutengenau, wie Sie das iPhone benutzen. So erhält man einen Überblick über die Dauer der Nutzung insgesamt und in einzelnen Apps und erhält Informationen darüber, wie oft und wann das iPhone in die Hand genommen wurde und welche Apps die meisten Benachrichtigungen schicken.
Wie bei Googles App-Dashboard können Nutzungslimits für Apps gesetzt werden, um nicht zu viel Zeit auf Instagram oder Facebook zu verbringen. Zwar können Verlängerungen eingestellt werden, aber nach Erreichen des Limits wird die App gesperrt. Das ist nicht nur praktisch, um das eigene Nutzungsverhalten zu verbessern, sondern kann auch von Eltern verwendet werden, um Sperren für ihre Kinder einzurichten. Zum Beispiel können Apps nach Kategorien für bestimmte Zeiträume gesperrt werden, sodass etwa Spiele und Social Media nur abends geöffnet werden können. Auch können Eltern festlegen, welche Inhalte für ihre Kinder aufrufbar sind und so den Zugriff auf bestimmte Apps und Internetseiten sperren.
Neue Schlafenszeit-Funktionen
Neben den bereits vorhandenen Schlafenszeit-Einstellungen in der Uhr-App kommt jetzt die Schlafenszeit-Funktion im Nicht-Stören-Modus hinzu. Gegenüber dem normalen Nicht-Stören-Modus, der Anrufe und Mitteilungen stumm schaltet, wird mit der Schlafenszeit-Funktion der Sperrbildschirm verdunkelt und Mitteilungen werden direkt an die Mitteilungszentrale geschickt, sodass sie gar nicht erst auf dem Sperrbildschirm erscheinen. Für die Schlafenszeit im Nicht-Stören-Modus kann ein anderer Zeitraum festgelegt werden als für die eigentliche Schlafenszeit in der Uhr-App. Somit können Sie zum Beispiel einstellen, dass bereits einige Zeit vor dem Einschlafen Anrufe und Nachrichten stumm geschaltet sind.
Optimierte Mitteilungszentrale
Mit iOS 12 erhalten Nutzer endlich mehr Kontrolle über Benachrichtigungen. Mit einem Druck auf eine bestimmte Nachricht kann eingestellt werden, ob künftige Benachrichtigungen aus dieser Quelle stumm geschaltet oder komplett ausgeschaltet sind. Diese erscheinen dann nicht mehr auf dem Sperrbildschirm, sondern nur noch in der Mitteilungszentrale. Neu ist auch, dass Siri automatisch Empfehlungen zum Ausschalten von Benachrichtigungen für Apps gibt, die Sie nicht benutzen.
Benachrichtigungen werden nun nach Gesprächen, Themen und Apps gebündelt. Mit einem einfachen Klick werden alle gebündelten Benachrichtigungen angezeigt. Alternativ können sie mit einer Wischbewegung entfernt werden.
Neue Animojis und Memojis
Nach den Animojis, die mit dem iPhone X eingeführt wurden, kommen mit iOS die sogenannten „Memojis“. Dabei handelt es sich um eine 3D-Version von einem selbst, die die eigenen Gesichtsausdrücke mit der Frontkamera aufnimmt und auf den iPhone-Bildschirm überträgt. Nutzer können dabei mit Frisur, Haar-, Haut- und Augenfarbe sowie Brillen, Sommersprossen, Hüten etc. experimentieren. Auch neue Animojis wie ein Koala, T-Rex, Geist oder Tiger sowie die Möglichkeit, jedes Animoji mit einer Zunge zu versehen, werden verfügbar sein. Sowohl Animojis als auch Memojis werden jedoch nur auf dem iPhone X und neueren iPhones mit Face ID verfügbar sein.
Verbesserte Fotos-App
Die verbesserte Fotos-App hat einen neuen „Für dich“-Tab, in dem Rückblicke mit Fotos und Videos von bestimmten Tagen und Orten gebündelt sind. Daneben zeigt „Für dich“ auch Tipps für Fotoeffekte und Vorschläge, welche Fotos mit welchen Personen geteilt werden könnten. Waren zum Beispiel bekannte Kontakte am gleichen Ort, an dem ein Foto aufgenommen wurde, wird die App vorschlagen, das Fotos mit diesen Kontakten zu teilen.
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FaceTime jetzt in iMessage integriert
FaceTime bekommt ein signifikantes Upgrade, mit dem nun Videoanrufe mit bis zu 32 Personen gleichzeitig möglich sind. Die Konferenzschaltung kann bequem aus einem Gruppen-Chat in der iMessage-App gestartet werden. Wer will, kann die bereits erwähnten Memojis sowie Filter und Sticker auch in FaceTime-Anrufen benutzen. Eine ähnliche Funktion hatte WhatsApp kürzlich erst implementiert.
Apple hat zudem angekündigt, dass auf allen Geräten, die iOS 11 unterstützen, auch iOS 12 läuft. Das heißt, dass selbst das iPhone 5S von 2013 das Update noch bekommt.
Endlich nutzt Apple ein neue iOS-Version, um die Leistung auch auf älteren iPhones zu verbessern. Aber auch ein paar vielversprechende neue Features stecken in iOS 12. Besonders wichtig sind die Bildschirmzeit-Einstellungen, die endlich großflächige Kontrollmöglichkeiten über die iPhone-Nutzung geben. Ingesamt bleiben große Neuerungen jedoch zugunsten höherer Stabilität aus.