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CEO über Rente und Arbeitsalltag

So stellt sich Apple-Chef Tim Cook seine Nachfolge vor 

Foto von Apple-CEO Tim Cook bei der Keynote im September 2023
Apple-CEO Tim Cook hat „sehr detaillierte Nachfolgepläne“. Foto: picture alliance/dpa | Christoph Dernbach
Natalie Wetzel, TECHBOOK
Werkstudentin

22. November 2023, 15:09 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Im Interview mit Sängerin Dua Lipa spricht Apple-CEO Tim Cook über seinen Werdegang, alltägliche Fitnessroutinen und Zukunftspläne für Apple und sich selbst. Die Regelung seiner Nachfolge ist ihm dabei besonders wichtig.

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Darüber, wie lang Tim Cook noch als CEO von Apple tätig sein wird, wurde schon öfter spekuliert. Immerhin hätte sich der 63-Jährige nach über 12 Jahren an der Spitze des wertvollsten Unternehmens der Welt seinen Ruhestand durchaus verdient. In einem BBC-Interview, geführt von der Sängerin Dua Lipa, verrät Cook nun einige Details, die die Erwartungen und Spekulationen rund um seine Nachfolge befeuern.

Cooks Werdegang und Jobbs Erbe

Bereits vor seiner Zeit als CEO war Tim Cook als Chief Operating Officer bei Apple an Bord und für den globalen Vertrieb, einschließlich des Lieferkettenmanagements und Kundenservices, verantwortlich. Außerdem leitete er die Macintosh-Abteilung und vertrat den damaligen CEO Steve Jobbs mehrfach, als dieser aus gesundheitlichen Gründen ausfiel. Am 24. August 2011 übergab Jobbs die Chef-Position dann offiziell an Cook, was für viele Branchenbeobachter recht überraschend kam.

Seitdem war es nicht nur Cooks Aufgabe, in Steve Jobbs große Fußstapfen zu treten. Er setzte auch eigene Akzente, indem er den Ausbau des Service-Geschäfts und die unternehmenseigenen Verpflichtung zum Klimaschutz vorantrieb. Gerade weil der CEO von Apple einen so großen Einfluss auf das gesamte Unternehmen hat, schauen Branchenbeobachter, Kunden und Anleger ganz genau hin, wenn es um Cooks Nachfolge geht. Wann er den Staffelstab übergeben möchte, ließ Cook in dem Interview allerdings noch offen. Unmittelbar bevor steht der Wechsel jedenfalls nicht. „Ich liebe Apple, ich kann mir mein Leben nicht vorstellen, ohne dort zu sein, also werde ich noch eine Weile dort sein“, sagte er gegenüber Dua Lipa.

Der beste Zeitpunkt für die Rente

Allerdings kündigte Cook bereits 2021 an, dass er in zehn Jahren wahrscheinlich nicht mehr bei Apple arbeiten werde. Interessant angesichts dieser Aussage ist, dass Apple bis 2030 klimaneutral sein möchte. Dazu gehört auch, dass jedes Produkt CO2-neutral werden soll – inklusive seiner globalen Lieferkette und über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Da Cook sich wesentlich stärker für Apples Klimaverantwortung interessiert als sein Vorgänger Jobbs, ist es ihm womöglich ein Anliegen, das Unternehmen noch bis zu diesem Ziel zu begleiten.

Ein anderes Jahr, das für Cooks Ausstieg plausibel erscheint, ist 2025. Einerseits enden laut dem aktuellen Vertrag in diesem Jahr die Auszahlungen der Unternehmensanteile an Cook. Andererseits wäre er dann 65 ein gutes Ruhestandsalter –, hätte aber mit der Vision Pro noch die Einführung einer neuen Produktkategorie geleitet. Denn das ist es, was Cooks Ära noch fehlt: ein eigenes revolutionäres Produkt. Steve Jobbs zauberte regelmäßig ein „One more thing“ aus dem Hut, das ganze Branchen umkrempelte: 1999 den iMac, 2001 den iPod und den Musikdienst iTunes, 2007 das revolutionäre iPhone und 2010 das iPad. Andererseits wuchsen unter Cook mehrere erfolgreiche Generationen von Apple Watches und AirPods heran.

Apple will nicht kopflos dastehen

Was Cook in dem Interview mit Dua Lipa besonders hervorhebt, ist die Tatsache, dass es „sehr detaillierte Nachfolgepläne“ gebe. Auch auf einen unvorhergesehenen Ausfall des jetzigen CEO wäre das Unternehmen demnach gut vorbereitet – auf seinen geplanten Abgang sowieso. Wer genau für seine Nachfolge infrage kommt, wollte Cook allerdings nicht verraten.

Dafür machte er eines klar: Wenn es nach ihm geht, sollte der oder die neue CEO unbedingt aus dem Hause Apple kommen. Damit widerspricht Cook früheren Gerüchten, in denen über eine unternehmensfremde Nachbesetzung spekuliert wurde. Außerdem verriet Cook, dass er gleich mehrere Personen auf die Rolle als Apple-CEO vorbereitet. Wenn es dann so weit ist, wird der Aufsichtsrat eine Person aus diesem Kreis auswählen können. Besonders heiß gehandelt werden Jeff Williams und Craig Federighi.

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Mehrere Thronfolger im Spiel

Williams hat aktuell Cooks früheren Posten als Chief Operating Officer inne und ist für den weltweiten Vertrieb sowie den Kundenservice verantwortlich. Außerdem steht er dem Design-Team und Software- sowie Hardware-Entwicklung der Apple Watch vor. Die Nachrichtenagentur Bloomberg bezeichnet ihn gar als „zweitwichtigste Person bei Apple“. Ein Manko hat Williams allerdings: Da er nur knapp drei Jahre jünger ist als Cook, kommt er als langfristiger Nachfolge nicht wirklich infrage.

Craig Federighi auf der anderen Seite ist derzeit Senior Vice President of Software Engineering und trägt die Verantwortung für die Betriebssysteme iOS und macOS. Als Jahrgang 1969 hätte Federighi zumindest rein zeitlich durchaus eine Perspektive auf den Job als CEO. Allerdings dementierte er frühere Gerüchte mit dem Hinweis, dass er sich in seiner aktuellen Rolle sehr wohlfühle. Wie viel diese Aussage in Zukunft wert ist, ist allerdings fraglich. Schließlich würde der Anschein eines internen Machtkampfes keinen guten Eindruck erwecken, selbst wenn Federighi tatsächlich Ambitionen hätte.

Weitere Personen, die ebenfalls immer wieder diskutiert werden, sind unter anderem Senior Vice President und General Counsel Katherine Adams, Senior Vice President für den Servicebereich Eddy Cue, Machine-Learning- und KI-Experte John Giannandrea sowie Marketing-Leiter Greg Joswiak. Die Liste lässt sich fortsetzen und auch für etwaige Gerüchte gibt es noch genügend Stoff.

Doch eines wird im Interview im Dua Lipa auch deutlich: Noch ist Tim Cook fit (dank täglicher Gym-Besuche) und sehr gewillt, Apple weiterhin anzuführen. Dabei gilt es auch, sich mit – mehr oder weniger neuen – Herausforderungen wie dem Klimawandel und KI auseinanderzusetzen.

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