9. September 2020, 18:30 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Android 11 ist offiziell als Update verfügbar. Von übersichtlicheren Benachrichtigungen bis neuen Wiedergabe-Kontrollen hat das Betriebssystem einiges zu bieten.
Android 11 steht seit Anfang September 2020 offiziell zum Download bereit. Die Smartphone-Hersteller versorgen ihre Modelle nach und nach mit der neuen Google-Firmware – es kann also einige Zeit dauern, bis das Update auf Ihrem Gerät zur Verfügung steht. Die besten neuen Funktionen der neuen Android-Version hat TECHBOOK für Sie herausgefunden.
Einfachere Kommunikation
Android-Nutzer kennen es: In der Benachrichtigungsleiste wechseln sich Nachrichten aus Messenger- und E-Mail-Apps mit irgendwelchen belanglosen Meldungen ab, die von installierten Apps geschickt werden. Von der Vielzahl an Benachrichtigungen, die sich im Benachrichtigungszentrum übereinander stapeln, wird man schnell erschlagen. Doch genau damit macht Android 11 nun Schluss: Nachrichten aus Unterhaltungen sind jetzt getrennt von anderen Benachrichtigungen. Das Benachrichtigungszentrum erscheint so aufgeräumter und übersichtlicher.
Außerdem können wichtige Chats als vorrangig markiert werden, damit sie immer an erster Stelle unter den Nachrichten auftauchen. Prioritäre Chats tauchen auch auf dem Alway-On-Display auf und werden sogar im Nicht-Stören-Modus angezeigt.
Mit Android 11 führt Google nun systemweite „Bubbles“ ein, also Gesprächsblasen, die über den laufenden Apps liegen und Schnellzugriff auf einen Chat geben. Bekannt ist diese Funktion beispielsweise vom Facebook-Messenger. Um eine Bubble zu öffnen, muss man lediglich auf eine Chat-Benachrichtigung klicken. Statt zwischen der Messenger-App und anderen Apps zu wechseln, bleibt die Bubble dann einfach an der Oberfläche und lässt sich jederzeit öffnen.
Ein weitere Neuerung sind automatische Text- und Smiley-Vorschläge, wenn man auf Googles eigener Gboard-Tastatur tippt. Laut Google sollen die intelligenten Vorschläge gänzlich durch Machine Learning auf dem Smartphone selbst stattfinden – ohne dass Google das sieht, was man tippt.
Neue Steuerungsmöglichkeiten für Smart Home und Medien
Die Steuerung für Smarte Geräte lässt sich nun einfach über längeres Drücken des Power Buttons aufrufen (bislang erschien hier nur das Ausschalten-Menü). Drittanbieter-Apps können so in die Steuerung integriert werden, dass für bestimmte Abläufe, etwa das Einschalten der Lichter oder das Entsperren der Haustür, mit nur einem Knopfdruck geschieht. Auch sind in der Steuerung Ihre Zahlungsmittel und Tickets hinterlegt. Google beschreibt das neue Kontrollzentrum als Tasche für das digitale Portemonnaie, Schlüssel und weiteres.
Auch für Videos und Musik führt Android 11 neue Steuerungsoptionen ein. Es ist nun einfacher, das Gerät zu wechseln, auf dem Audio und Video abgespielt werden, so zum Beispiel von Kopfhörern zu Lautsprechern oder TV. Außerdem können Nutzer Musik-Apps auch nach dem Schließen direkt aus den Benachrichtigungszentrum wieder öffnen, da Android 11 sich jetzt merkt, welche Musik-Apps (etwa Spotify und YouTube Music) zuletzt geöffnet war.
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Erweiterte Sicherheitseinstellungen
Natürlich dürfen in einer neuen Android-Version Sicherheitsverbesserungen nicht fehlen. Mit Android 11 werden die Kontrolloptionen für App-Berechtigungen noch kleinteiliger. Es ist nun beispielsweise möglich, einzelnen Apps einmalig Zugriff auf Mikrofon, Kamera oder Standort zu geben. Geben Sie nur einmaligen Zugriff, muss eine App jedes mal erneut fragen, wenn sie diese Berechtigungen braucht.
Ein Problem sind Apps, die Nutzer längere Zeit nicht verwendet haben und die in der Zwischenzeit vielleicht aktualisiert wurden und mehr Daten haben wollen. Android 11 setzt deren Berechtigungen automatisch zurück. Sobald sie wieder genutzt werden, müssen Nutzer die Berechtigungen erneut erteilen – dauerhaft oder einmalig.
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Zuerst versorgt Google seine Pixel-Smartphones mit dem Update. Aber auch eine Reihe von anderen Smartphones bekommen bereits ab Tag 1 Android 11 – allerdings als Public-Beta-Version. In den nächsten Tagen wird bei den meisten Nutzern eine Benachrichtigung erscheinen, dass Android 11 als Update bereitsteht. Wer schon jetzt installieren möchte, findet das Update unter Einstellungen>System>Systemupdates.
Kurz erklärt – Was ist eine Public Beta?
Im Entwicklungsverlauf des Android-Betriebssystems gibt es drei Phasen: Die Developer Preview (Entwicklervorschau), die Public Beta und die finale Version. In der Developer Preview bekommen Entwickler bereits sehr frühzeitig Einblick in die ersten Grundzüge des neuen Systems und können damit anfangen, ihre Apps dafür zu optimieren. Nach mehreren Versionen der Preview folgt die Public Beta, in der alle, die ein kompatibles Smartphone haben, die Vorab-Version von Android testen können. In den letzten Phasen der Beta soll bereits „Plattform-Stabilität“ erreicht werden. Das bedeutet, dass Apps bis dahin mit Android 11 getestet sein müssen, um als kompatibel eingestuft zu werden. Die letzte Stufe ist die finale Release-Version, die im dritten Quartal dieses Jahres als offizielles Updates ausgespielt wird.
Andere Android-Smartphones werden die neue Betriebssystem-Version erst bekommen, wenn die Hersteller das Update an ihre Vorgaben angepasst haben. Das kann in einigen Fällen nur ein paar Tage oder Wochen brauchen, in anderen jedoch sogar Monate oder länger dauern.
Hier ist die Liste der Geräte, auf denen Android 11 jetzt schon als Release-Version verfügbar ist:
- Pixel 2
- Pixel 2 XL
- Pixel 3
- Pixel 3 XL
- Pixel 3a
- Pixel 3a XL
- Pixel 4
- Pixel 4 XL
- Pixel 4a
