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Videotheken, Telefonzellen, …

5 Dinge, die früher allgegenwärtig waren und was aus ihnen wurde

Viele früher alltägliche Dinge – etwa Videotheken – sind gefühlt verschwunden
Videotheken waren aus dem Stadtbild nicht wegzudenken, heute haben sie höchsten Seltenheitswert Foto: picture alliance / dpa | Christoph Schmidt
Laura Pomer
Freie Redakteurin

29. Dezember 2024, 10:34 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Im Zeitalter des Streamings kann sich manch einer wohl gar nicht mehr vorstellen, dass man früher einen Laden aufsuchen musste, um sich Filme oder Serien auszuleihen. Heute sind Videotheken eine absolute Rarität. Andere Dinge daneben, die früher allgegenwärtig waren, gibt es gar nicht mehr. TECHBOOK erinnert sich …

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Für Kinder der 1980er-Jahre gehörten sie zum Alltag: ausgedehnte Besuche in Videotheken ebenso wie Enttäuschungen darüber, wenn der gesuchte Film mal wieder verliehen war – und mitunter auch Verdruss aufgrund unnötig hoher Gebühren, weil man die mitgenommenen Titel nicht beizeiten zurückgebracht hat. Doch trotz solcher kleineren Ärgernisse denken die meisten, die damit aufgewachsen sind, wohl insgesamt wohlwollend an die Ära der Videotheken zurück. Keine Sorge, ganz verschwunden sind sie nicht!

Von Videotheken – und anderen einst allgegenwärtigen Dingen

Der Eindruck, dass es Videotheken nicht mehr gibt, kommt nicht ungefähr: Ihre Anzahl hat sich drastisch reduziert – und die Gründe dafür (Stichwort: Streaming-Angebot) stellen wohl niemanden vor ein Rätsel. Von den wenigen Videotheken, die es noch gibt, haben sich die meisten auf Nischenangebote oder besondere Filmgenres spezialisiert. So kann es passieren, dass man in den kleinen Läden mit ihrem ausgewählten Angebot gar Perlen findet, die von den breit aufgestellten Plattformen nicht geführt werden.

Doch Videotheken sind nur ein Beispiel für Dinge, die früher allgegenwärtig waren und sich mit der Zeit verflüchtigt haben. Da wären noch …

Telefonzellen

Hätte es sie niemals gegeben, dann auch etwa den Hollywood-Spielfilm „Nicht auflegen!“ (Original-Titel: „Phone Booth“) aus dem Jahr 2002 nicht. Darin wird Hauptdarsteller Colin Farrell alias Stu Shepard für rund 80 Minuten in einer Telefonzelle festgehalten.

Film „Nicht auflegen!"
Den Film „Nicht auflegen!“ gibt es immer noch zum Streamen (bei Amazon Prime) – anders als echte Telefonzellen Foto: picture-alliance / dpa | dpa-Film Fox

Nicht weniger im echten Leben spielten die offiziell so bezeichneten Münzfernsprecher eine wichtige Rolle – in Deutschland ganze 142 Jahre lang. Die Bedeutung von Telefonzellen unterstreicht wohl auch die zwischen den 1930er- und 1970er-Jahren an ihnen angebrachten Aufforderungen à la „Fasse dich kurz!“ und „Nimm Rücksicht auf Wartende“. Telefonzellen wurden in dieser Zeit rege zum Kommunizieren genutzt, verfügte damals nicht jeder über ein eigenes Telefon. Und selbst wenn: Hatte man unterwegs etwas auf dem Herzen, musste man eine öffentliche Telefonzelle aufsuchen, um es loszuwerden – Mobiltelefone kamen bekanntlich erst später.

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Doch sie kamen. In der jüngeren Vergangenheit zierten daher vor allem leer stehende Telefonzellen das Straßenbild. Dies führte dazu, dass die Bereitstellung von Telefonzellen, zu der die Deutsche Telekom als sogenannte Universaldienstleistung lange verpflichtet war, auf Dauer unwirtschaftlich wurde. Am 21. November 2022 folgte die Deaktivierung der Münzzahlung in allen verbliebenen 12.000 Telefonzellen in Deutschland. Mehr darüber erfährt man in einem Beitrag des MDR. Man kann zwar auch heute noch immer der einen oder anderen Telefonzelle begegnen, doch darin zum Hörer greifen und telefonieren im Zweifelsfall nicht. Dafür gibt es verschiedenste Umnutzungen der kleinen Häuschen.

Telefonzellen zählen zu den früher allgegenwärtigen Dingen
Berlin: eine Telefonzelle auf dem Charlottenburger Mierendorffplatz, in der Anwohner eine kleine Bibliothek eingerichtet haben Foto: Getty Images

Alberne E-Mail-Adressen

Heute setzen sich die meisten E-Mail-Adressen nüchtern aus den Vor- und Nachnamen ihrer Nutzer zusammen. Doch es gab Zeiten, da verhielt sich das ganz anders! Während der Anfänge des Internets galten E-Mails nämlich zunächst als informelle Kanäle, die vor allem dem privaten Kontakthalten dienten. Deshalb durften E-Mail-Adressen gern lustig herüberkommen und auch private Interessen und Ansichten widerspiegeln. Über ein z. B. partygirl124@hotmail.de hätte sich damals kaum jemand gewundert. Auch bei den Domains ging es zeitweise ungewöhnlich zu – mit etwa ihatemyjob.com, um nur eine der zahlreichen Varianten zu nennen.

Heute jedenfalls sind fantasievolle E-Mail-Adresse Relikte aus der Vergangenheit, an die ihre Halter sich wohl gelegentlich erinnern – vielleicht mit einer Mischung aus Nostalgie und ein wenig Schamgefühl. Zum ernst gemeinten Einsatz kommen sie eher nicht mehr.

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Faxgeräte

Vor den E-Mails nutzte man noch Faxgeräte – und sicher, das tut man in bestimmten Bereichen noch heute. Etwa Krankenhäuser und Arztpraxen nutzen sie für einen sicheren und datenschutzkonformen Austausch von Patientendaten und ebenso im Rechtswesen oder bei Regierungsbehörden sind sie ein gängiges Mittel zur vertraulichen Kommunikation. Doch im privaten Alltag sind die Zeiten des obligatorischen Herumstehens eines Faxgeräts – des ständigen Papier-Nachfüllens und kleckernd-lärmenden Eintreffen von Faxen – schon lange vorbei.

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Gekaufte Klingeltöne

Extra gekaufte und heruntergeladene Klingeltöne hörte man in den 2000er-Jahren ständig. Damals waren auf Mobiltelefonen standardmäßig eher monotone Töne installiert. Solche mit mehr Pep und Melodie konnte man sich per SMS bestellen und als polyphone Töne oder später MP3 heruntergeladen. Den Markt gibt es zwar noch heute, aber er hat deutlich an Relevanz verloren, da bekanntlich moderne Smartphones gemeinhin über ein ganzes Arsenal an Klingeltönen verfügen.

Eigentlich als nette Spielerei gedacht – wenn auch vielleicht zum Unmut genervter, geräuschempfindlicher Elternteile –, konnte der Spaß an gekauften Klingeltöne für manchen Fan zum echten Problem werden: solche, die sich von vermeintlich günstigen Angeboten in Abo-Fallen haben locken lassen. Einige von ihnen zahlten noch lange und mitunter unbemerkt über Monate oder Jahre hinweg hohe Beträge.

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