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27. Februar 2025, 12:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Amazon hat eine mit KI aufgewertete neue Version seiner Sprachassistenz Alexa vorgestellt. Diese heißt Alexa+ und bringt einige neue Features – allerdings nicht kostenlos.
Bereits im Herbst 2023 hatte Amazon bekannt gegeben, KI in seine Sprachassistenz Alexa implementieren zu wollen. Seitdem schwappten immer wieder vereinzelte Gerüchte an die Öffentlichkeit, bis die neuen Features eigentlich im November 2024 starten sollten. Allerdings gab es offenbar zahlreiche Probleme wie abgehackte Kommunikation oder eingeschränkte Steuerung. Das scheint Amazon jetzt allerdings überwunden zu haben, denn das Unternehmen hat nun seine neue KI-Assistenz Alexa+ vorgestellt.
Amazon hält Live-Event in New York ab
Auf einer in New York abgehaltenen Keynote demonstrierte Amazon-Manager Panos Panay die neue Technologie. Und in der offiziellen Pressemitteilung heißt es unter anderem: „Mithilfe einer hochmodernen Architektur, die Large Language Models (LLMs), agentische Funktionen, Dienste und Geräte in großem Umfang miteinander verbindet, definiert Alexa+ die Art und Weise, wie Kund:innen mit digitalen Assistenten interagieren, neu.“ Doch was bedeutet das nun im Detail für Nutzer?
Zum einen arbeitet Alexa+ nicht mehr „nur“ mit Spracheingaben. Stattdessen kann man die Assistenz auch über die Echo-Show-Kameras mit Bildern füttern. Zum anderen bekommt Alexa+ eine neue Stimme. Dazu kommt eine ebenfalls neue Benutzeroberfläche im Echo Show. Diese erinnert an die des Echo Hub, da sie deutlich adaptiver ist als bisher. Das erleichtert vor allem die Steuerung von Smart-Home-Geräten.
Bereits bestehende Alexa-Funktionen soll die KI außerdem verbessern. So erkennt Alexa+ etwa Songs mit nur wenigen Informationen. Auch kann man mit Befehlen wie „Spiele die Musik überall, aber wecke nicht das Baby“ die Steuerung individuell gestalten – die KI-Assistenz soll dann verstehen können, dass das Kinderzimmer ausgespart werden soll.
Alexa+ bietet einige neue KI-Features
Generell will Amazon seine Alexa+ mithilfe von KI besser kommunizieren lassen. Unter anderem sollen Unterhaltungen sowohl in Sprache als auch Inhalt natürlicher wirken. Statt reiner Spracheingaben soll Alexa künftig eigene Rückschlüsse aus dem Gesagten ziehen und darauf reagieren können.
Dabei lernt Alexa+ stetig mehr über seine Nutzer und soll so etwa Allergien, persönliche Rituale oder Essgewohnheiten verstehen können. So soll sie generell persönlicher werden und eine echte Assistentin für Erledigungen im Alltag sein, die auf individuelle Bedürfnisse eingehen kann. Dafür merkt sich die KI-Assistenz auch, was Gegenstand der vergangenen Unterhaltung war und kann daran anknüpfen.
Ein weiteres Beispiel für die erweiterte Alexa demonstrierte Amazon anhand von Terminplanung. So soll Alexa künftig in der Lage sein, angepasst Einkäufe anzustoßen, Reservierungen im Restaurant festzulegen oder Terminabsprachen mit dem Babysitter durchzuführen – um diese Termine anschließend auch automatisch im Kalender zu vermerken.
Gleiches gilt für Reiseplanung oder Geschäftstermine. Wer zudem künftig gemeinsam mit Alexa+ lernen möchte, kann der KI-Assistenz die eigenen Lerninhalte zeigen, die einen dann sinnhaft und strukturiert abfragt. Darüber hinaus soll Alexa+ auch Anwendungen ermöglichen, die bisher eher die Domäne von Chatbots wie ChatGPT waren. So soll die neue Alexa auf Basis einer Zusammenarbeit mit unter anderem „Reuters“ und der „Washington Post“ Sportergebnisse oder auch Finanzdaten analysieren können.
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Wann kommt Alexa+ nach Deutschland – und zu welchem Preis?
Offiziellen Angaben zufolge soll man Alexa+ auf nahezu allen bereits auf den Markt gebrachten Alexa-Geräten nutzen können. Im März 2025 geht es allerdings zunächst mit den folgenden Show-Geräten los: 8, 10, 15 und 21. Sowohl über die mobile Alexa-App als auch über den Browser beziehungsweise eine neue Web-App soll eine Nutzung möglich sein.
Das Ganze gibt es allerdings nicht kostenlos, wie auch der Plus-Zusatz im neuen Namen verrät. Darüber war vorab bereits viel spekuliert worden. Zunächst startet Alexa+ in den USA, und zwar für einen Abo-Preis von 19,99 US-Dollar (USD) im Monat. Dieser stolze Preis gilt allerdings nicht für Prime-Abonnenten. Diese bekommen den Service innerhalb des bestehenden Abos, das in den Vereinigten Staaten aktuell 14,99 USD pro Monat kostet. Das Prime-Abo lohnt sich also. Amazon wertet das Abo also deutlich auf, allerdings muss sich zeigen, ob das Unternehmen an dieser Preispolitik festhält.
Nach dem USA-Start soll Alexa+ schrittweise in allen Ländern ausgerollt werden, in denen Alexa verfügbar ist, darunter also auch Deutschland. Genauere Informationen sind allerdings nicht bekannt. Auch was einen Preis hierzulande angeht, gibt es kein offizielles Statement. Da ein Prime-Abo in Deutschland allerdings bei 8,99 Euro im Monat liegt, dürfte auch das Abo für Alexa+ etwas günstiger als in den USA sein.