12. Mai 2022, 15:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Im Zusammenhang mit Fernsehern hört oder liest man häufig Begriffe wie Twin, Dual oder Triple Tuner. Doch was steckt eigentlich dahinter und welche Vorteile bietet ein solcher Tuner? TECHBOOK klärt auf.
Wer früher sein Fernsehprogramm über Antenne oder die Satellitenschüssel empfing, musste eine kleine Empfangsbox mit einem eingebauten Receiver kaufen. Inzwischen haben viele Geräte den Receiver bereits eingebaut. Hierbei spielen Twin Tuner, Dual Tuner oder Triple Tuner eine wichtige Rolle.
Übersicht
Was sind Tuner?
Fernseher oder Radios sind mit den als Tuner bezeichneten Empfangsteilen bestückt. Dies ist zwingend notwendig, um die richtigen Signale über die Antenne, das Kabel oder die Satellitenschüssel herauszufiltern. Neben dem Tuner braucht es einen Verstärker – beide in Kombination nennt man Receiver. Ohne ihn könnte kein Signal am TV richtig dargestellt werden, der Bildschirm wäre am Ende schwarz.
Dual, Twin und Triple Tuner – Unterschiede
Ältere Geräte haben meistens noch Dual Tuner eingebaut. Dual bedeutet in diesem Fall, dass der Fernseher einen eingebauten Receiver für den Empfang von TV-Signalen über Satellit (DVB-S) und Antenne (DVB-T) hat. Ein Triple Tuner („Triple“ steht hier für „dreifach“) unterstützt zusätzlich den Empfang über Kabel (DVB-C). Sie haben bei einem Triple Tuner also die Wahl – der TV unterstützt alle Empfangsarten.
Hin und wieder ist auch noch vom „Twin Tuner“ die Rede, nicht zu verwechseln mit dem Dual Tuner. Twin Tuner können zwei Kanäle gleichzeitig übertragen. Das ist zum Beispiel dann praktisch, wenn Sie einen Film oder eine Serie mit einer externen Festplatte aufnehmen und gleichzeitig ein anderes Programm ansehen wollen. Triple Tuner und Twin Tuner schließen sich also nicht gegenseitig aus.
Vorsicht vor alten Modellen bei DVB-T
2017 wurde das alte Antennen-Signal DVB-T durch den neuen Standard DVB-T2 ersetzt. Dieser ermöglicht etwa die Übertragung von HD-Sendern. Durch die Umstellung ist der alte DVB-T-Receiver allerdings unbrauchbar geworden. Neue Fernsehmodelle haben entsprechend einen DVB-T2-Receiver verbaut. Bei alten Geräten müssen Sie zwangsläufig wieder auf einen externen Receiver umsteigen, da sich der integrierte Triple Tuner im TV nicht so leicht austauschen lässt.
Das sind die Vorteile von Fernsehern mit Triple Tuner
Haben Sie einen TV mit Triple Tuner, benötigen Sie keinen zusätzlichen Receiver mit weiterer Fernbedienung, wodurch Sie nicht nur Geld, sondern auch Platz sparen können. Aus ästhetischer Sicht können Sie außerdem auf ein weiteres Kabel im Fernsehbereich verzichten. Die enge Integration in das Betriebssystem des Fernsehers vereinfacht zudem die Bedienung, da Sie nicht zwischen verschiedenen Eingängen umschalten müssen. Stattdessen wird direkt bei der Einrichtung des Geräts die Signalquelle ausgewählt, die zur Kanalsuche verwendet werden soll. Zum Fernsehen wird dann einfach immer diese Quelle benutzt.
Funktioniert der Triple Tuner auch bei IPTV?
Es gibt keinen integrierten Receiver, um mit IPTV Fernsehen über das Internet empfangen zu können. Dieser ist dafür auch gar nicht notwendig. Sie benötigen für den Empfang übers Internet ein Zusatzgerät des jeweiligen Anbieters.
Besitzen Sie beispielsweise einen Smart-TV, können Sie IPTV über eine App nutzen. Wenn Sie keinen Smart-TV haben, kann die Nutzung aber einfach über einen HDMI-Stick, wie etwa den Amazon Fire-TV-Stick oder den Google Chrome Stick, erfolgen.
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Haben alle Fernseher einen Triple Tuner?
Zunächst einmal ist in allen modernen Flachbildfernseher ein Receiver (Triple/Dual/Twin Tuner + Verstärker) integriert. Für Sie ist das von Vorteil, da Sie keinen separaten Receiver wie DVB-T2-HD-, Kabel- oder Satellitenreceiver anschaffen müssen und auch keine zweite Fernbedienung benötigen.
In den meisten Flachbildfernsehern ist auch bereits ein Triple Tuner integriert, sodass Sie Antennen-, Kabel- und Satellitenfernsehen empfangen können. Sollte der Receiver kaputtgehen, können Sie einen externen anschließen.