
10. Februar 2025, 10:59 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Panasonic ist für seine hochwertigen TV-Geräte bekannt. Diese sind oftmals zwar hochpreisiger, doch überzeugen sie in Tests regelmäßig durch hohe Qualität bei Bild, Ton und Verarbeitung. Die TV-Sparte von Panasonic steht allerdings unter Druck und ist nicht mehr so profitabel, wie in der Vergangenheit. TECHBOOK erklärt, welche Folgen das haben kann.
Der japanische Elektronikkonzern Panasonic könnte sich von seiner verlustreichen TV-Sparte trennen. Unternehmenspräsident Yuki Kusumi bestätigte laut einem Bericht der japanischen Zeitung „Nikkei Asia“, dass ein Verkauf in Betracht gezogen werde, auch wenn noch keine endgültige Entscheidung gefallen sei. Panasonic könnte damit dem Beispiel anderer Hersteller folgen, die sich aus dem Fernsehgeschäft zurückgezogen haben. Die Suche nach einem Käufer dürfte sich jedoch als schwierig erweisen.
Schwierige Marktlage und Druck der Konkurrenz setzt Panasonic zu
Die goldenen Jahre von Panasonic scheinen zumindest im Hinblick auf das TV-Segment vorbei zu sein. Und das, obwohl das Unternehmen regelmäßig neue Top-Modelle präsentiert. Dazu gehört auch der superhelle Fernseher, den Panasonic zur CES 2025 gebracht hat.
Das Unternehmen war in den 2010er-Jahren ein bedeutender Akteur im TV-Markt mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent. Inzwischen ist dieser jedoch auf 12,8 Prozent gefallen, Tendenz weiter abnehmend. Besonders im Heimatland Japan hat sich der Marktanteil nahezu halbiert. Hauptgründe sind die zunehmende Konkurrenz durch chinesische Hersteller wie Hisense und TCL sowie die Dominanz der südkoreanischen Konzerne LG und Samsung.
Samsung steht auf der Liste der besten Fernseher-Hersteller aktuell ganz vorn, gefolgt von LG und Sony. Panasonic hat zwar einen guten Ruf, kann diesem Erfolg jedoch nicht die Stirn bieten. Zudem belasten hohe Investitionskosten in anderen Bereichen wie etwa Automobil-Batterien die finanzielle Lage des Konzerns. Das Unternehmen steht daher vor einer umfassenden Umstrukturierung. In einem interview mit Investoren und der diversen Medien verwies Panasonics CEO auf Pläne zur Verbesserung der Leistung verschiedener Geschäftsbereiche, darunter auch das aktuelle TV-Geschäft.
Im Zuge dieser Strategie könnte Panasonic seine TV-Sparte somit entweder verkleinern oder komplett verkaufen. Präsident Kusumi betonte, dass die Zukunft des Fernsehgeschäfts auch von der Einschätzung potenzieller Investoren abhängt.
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Wer könnte die TV-Sparte von Panasonic übernehmen?
Der Konzern plant, sich künftig verstärkt auf Bereiche mit höherem Wachstumspotenzial zu konzentrieren. Einen besonderen Fokus auf die TV-Sparte wird es somit wohl nicht mehr geben. Dennoch gibt Präsident Kusumi zu bedenken, dass die Suche nach einem Käufer eine Herausforderung darstellt. Investoren müssten von der Zukunftsfähigkeit der TV-Sparte überzeugt werden. Toshiba etwa hatte 2016 sein TV-Geschäft bereits an den türkischen Hersteller Vestel verkauft, während Sony ebenfalls Marktanteile eingebüßt hat.
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Ob Panasonic weiterhin als TV-Hersteller bestehen kann, bleibt offen. Momentan wolle man sich auf darauf konzentrieren, das eigene Geschäft und die Rentabilität zu stärken, verriet das Unternehmen auf TECHBOOK-Anfrage. Dazu gehöre auch, starke neue Produkte auf den Markt zu bringen und neue Kooperationen und Partnerschaften einzugehen. „Nach dem positiven Kundenfeedback auf der CES im Januar freuen wir uns auf das kommende Jahr. In Kürze werden wir ein neues, starkes und erweitertes Sortiment an neuen Modellen vorstellen“, so ein Sprecher des Unternehmens zu TECHBOOK.
Die Fernseher des Konzerns genießen nach wie vor hohes Ansehen im Premium-Segment, doch die höheren Preise im Vergleich zur Konkurrenz erschweren den Absatz. Auch die Entscheidung, Fire TV von Amazon in die eigenen Geräte zu integrieren, hat nicht den erhofften Erfolg gebracht.
Eine endgültige Entscheidung zur Zukunft der TV-Sparte wurde bisher nicht getroffen. Es bleibt daher abzuwarten, ob Panasonic einen geeigneten Käufer findet oder das Geschäft verkleinert.