14. Januar 2025, 14:32 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
OLED und QLED gehören zu den modernsten Display-Technologien, die bei Fernsehern und Monitoren im Einsatz sind. Beide versprechen außergewöhnliche Bildqualität, doch ihre Funktionsweise und Einsatzgebiete unterscheiden sich erheblich.
Während OLED für seine selbstleuchtenden Pixel und perfekte Schwarzwerte bekannt ist, punktet QLED mit hoher Helligkeit und Farbbrillanz. Doch welche Technologie ist besser für Sie geeignet? Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Unterschiede und hilft dabei, die richtige Wahl zu treffen.
Übersicht
OLED und QLED – Technologien erklärt
OLED steht für „Organic Light Emitting Diode“. Bei dieser Technologie emittieren organische Materialien Licht, sobald sie von Strom durchflossen werden. Dadurch benötigt OLED keine Hintergrundbeleuchtung. Jedes Pixel kann individuell an- oder ausgeschaltet werden, was perfektes Schwarz und einen unendlichen Kontrast ermöglicht.
QLED („Quantum Dot Light Emitting Diode“) hingegen basiert auf der LCD-Technologie und nutzt eine zusätzliche Schicht aus Nanopartikeln, den Quantum Dots, zwischen der LED-Hintergrundbeleuchtung und den Flüssigkristallen. Diese Schicht verstärkt die Farbwiedergabe und Helligkeit des Bildes. Je mehr LEDs verbaut sind und gezielter deren Anordnung, desto besser auch die Qualität des Panels. Kurz gesagt handelt es sich bei QLED also um eine Verbesserung von LCD-TVs mit LED-Hintergrundbeleuchtung.
Ursprünglich entwickelt wurde QLED vom südkoreanischen Hersteller Samsung, der auch die Patente auf die Quantum Dots hält. Fernseher der Q-Klasse gibt es in verschiedenen Ausführungen und unterschiedlichen Preisklassen, die sich hinsichtlich der Bildqualität, des Kontrastes und des Designs unterscheiden. Mittlerweile werden mit QLED ausgestattete Fernseher und Monitore aber auch von anderen Herstellern wie TCL oder Hisense angeboten.
OLED gilt gemeinhin als die etwas bessere Display-Technologie. Entsprechende Geräte sind demnach auch meist teurer. Doch es gibt auch Punkte, da hat OLED im Vergleich zu QLED das Nachsehen. Wir vergleichen daher beide Display-Technologien in verschiedenen Bereichen.
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Bildqualität: Schwarzwerte und Kontrast
Ein entscheidender Vorteil von OLED ist die Fähigkeit, echte Schwarzwerte darzustellen. Da jedes Pixel bei OLED-Displays unabhängig leuchtet oder sich komplett ausschalten kann, entsteht ein perfektes Schwarz. Dies führt zu einem theoretisch unendlichen Kontrast und einer beeindruckenden Bildtiefe. Besonders in dunklen Filmszenen oder bei hohem Kontrastumfang (HDR) liefert OLED ein unvergleichliches Erlebnis.
QLED hingegen erzielt hohe Kontraste durch lokale Dimmzonen in der Hintergrundbeleuchtung. Diese Zonen können gezielt Bereiche abdunkeln, um Schwarz darzustellen, erreichen jedoch nicht die Präzision eines pixelgenauen Ausschaltens wie bei OLED. Ein Phänomen namens „Blooming“ kann auftreten, bei dem Licht von hellen Bereichen in dunklere überstrahlt. Moderne QLED-TVs haben dieses Problem durch Mini-LEDs und fortschrittliche Algorithmen reduziert, aber OLED bleibt hier die unangefochtene Nummer eins.
Helligkeit und Farbwiedergabe
Auch wenn OLEDs immer heller werden, übertreffen QLED-Displays sie bei der maximalen Helligkeit noch immer. Aktuelle Spitzenmodelle (Stand Januar 2025) wie der Samsung QN900DT erreichen im Betrieb Werte von über 2500 Nits, während OLED-Modelle wie der LG OLED G4 oft bei etwa 1500 Nits liegen. Diese Helligkeit macht QLED ideal für helle Räume, da auch bei Tageslicht eine gute Sichtbarkeit gewährleistet ist.
Ein weiterer Vorteil von QLED ist das größere Farbvolumen, insbesondere bei hohen Helligkeiten. Quantum Dots ermöglichen die präzise Darstellung von Farben, auch in hellen Szenen. OLED hingegen bietet eine pixelgenaue Farbwiedergabe, die in dunklen Szenen besonders beeindruckend ist. Die Farben wirken lebendig und natürlich, was OLED für dunkle Heimkinos optimal macht.
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Haltbarkeit und Einbrennrisiko
OLED-Displays haben aufgrund ihrer organischen Materialien eine begrenzte Haltbarkeit. Über viele Jahre kann die Leuchtkraft einzelner Pixel nachlassen, was zu Farbabweichungen führt. Ein weiteres Problem ist das Risiko von Burn-in, das bei der Anzeige statischer Inhalte auftreten kann, wie bei Nachrichtentickern oder Spielmenüs. Moderne OLED-TVs verfügen jedoch über Schutzmechanismen wie Pixel-Shift, um diese Effekte zu minimieren.
QLED hingegen ist weniger anfällig für solche Probleme, da die Technologie auf anorganischen Materialien basiert. Dies sorgt für eine längere Lebensdauer und eine konsistent hohe Bildqualität über viele Jahre. Nutzer, die ihren Fernseher intensiv nutzen, etwa für Gaming oder berufliche Präsentationen, profitieren hier von QLEDs Robustheit.
Betrachtungswinkel
Bei OLED bleibt die Bildqualität selbst bei extremen Blickwinkeln konstant. Farben und Kontraste verändern sich kaum, selbst wenn Sie von der Seite auf den Bildschirm schauen. Dies macht OLED ideal für größere Räume oder Sitzordnungen, bei denen Zuschauer nicht frontal vor dem Fernseher sitzen.
QLED-Displays schneiden hier schlechter ab, da die Farbtiefe und Helligkeit mit zunehmendem Winkel abnehmen. Neuere Modelle haben spezielle Beschichtungen und Panel-Optimierungen, die die Blickwinkelstabilität verbessern. Dennoch bleibt OLED in dieser Kategorie überlegen und bietet ein unvergleichlich konsistentes Seherlebnis.
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Preis und Energieeffizienz
In puncto Energieeffizienz ist OLED jedoch im Vorteil. Da keine Hintergrundbeleuchtung notwendig ist und Pixel in dunklen Szenen ausgeschaltet werden können, verbraucht OLED weniger Strom. QLEDs benötigen durch die LED-Hintergrundbeleuchtung mehr Energie, was sich langfristig in höheren Betriebskosten niederschlagen kann.
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OLED vs. QLED: Die Vor- und Nachteile zusammengefasst
Wie eingangs bereits erwähnt, sind OLED-TVs in der Regel teurer, da die Herstellung der organischen Panels aufwendiger ist. Der Preisunterschied ist besonders bei großen Bildschirmdiagonalen ab 75 Zoll spürbar. QLED-TVs bieten hier ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis und sind oft günstiger zu erwerben.
Welche Display-Technologie sich mehr eignet, hängt von dem individuellen Anspruch und Einsatzzweck ab. Auch der Preis spielt eine Rolle. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale daher nochmals in Kürze zusammengefasst:
OLED
Vorteile:
- Perfekte Schwarzwerte durch abschaltbare Pixel.
- Hoher Kontrast und brillante Farbdarstellung.
- Breite Betrachtungswinkel ohne Qualitätsverlust.
- Dünne und flexible Bauweise, ideal für flache Designs.
Nachteile:
- Geringere maximale Helligkeit im Vergleich zu QLED.
- Risiko des Burn-ins bei längerer Anzeige statischer Bilder.
- Organische Materialien können mit der Zeit an Helligkeit verlieren.
QLED
Vorteile:
- Höhere Helligkeitswerte, ideal für helle Räume.
- Längere Lebensdauer ohne Einbrennrisiko.
- Breiteres Farbvolumen, besonders bei hohen Helligkeiten.
- Bessere Preis-Leistungs-Verhältnisse, insbesondere bei großen Bildschirmen.
Nachteile:
- Weniger präzise Schwarzwerte durch Hintergrundbeleuchtung.
- Geringere Betrachtungswinkel im Vergleich zu OLED.
- Etwas größere Gehäusetiefe aufgrund der Hintergrundbeleuchtung.