27. September 2023, 8:36 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Wer sich dazu entschieden hat, einen neuen Fernseher zu kaufen, sollte einige Dinge beachten. TECHBOOK gibt einen Überblick.
Die Auswahl an Fernsehgeräten ist heutzutage riesig – im wahrsten Sinne des Wortes. Der Fernsehmarkt ist inzwischen bei gigantischen TV-Größen angekommen. Dazu gibt es verschiedenste Display-Arten, Technologien und Betriebssysteme. Wer also einen neuen Fernseher kauft, muss im Zweifel auf eine Menge Komponenten achten, bevor er sich entscheidet. Und auch der finale Kaufprozess selbst hält noch einige Fallstricke bereit – sowohl vor Ort im Laden als auch digital. TECHBOOK erklärt, welche das sind.
Übersicht
Diese Kriterien sind wichtig beim Fernseher kaufen
Ein Fernseher ist meist eine Anschaffung für mehrere Jahre. Deshalb sollte man nicht einfach das erstbeste Modell nehmen, sondern auf einige Details achten, um am Ende das optimale Seherlebnis zu bekommen.
Die richtige Fernseher-Größe
Eine der ersten Fragen, die man sich beim Kaufen eines Fernsehers stellt, ist die nach der Größe. Der Trend der vergangenen Jahre kennt dabei vor allem eine Richtung: Die Geräte werden immer größer. Welcher Fernseher am besten in die eigenen vier Wände passt, hängt allerdings von mehreren Faktoren ab.
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Entscheidend sind vor allem der Sitzabstand zum Gerät sowie die Auflösung. Wenn ich weit entfernt sitze, kann das Gerät gerne größer sein und umgekehrt. Je dichter ich sitze, desto höher sollte zudem die Auflösung sein. Wie genau man die perfekte TV-Größe für sich ermittelt, haben wir detailliert in einem Ratgeber zusammengefasst.
Die verschiedenen Bildschirmtypen
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Bildschirmtypen: LCD (Liquid Crystal Display) und OLED (Organic Light Emitting Diode). Am neuesten ist die microLED-Technologie. Doch welcher Typ ist der richtige für welchen Anlass?
LCD-Fernseher waren lange Zeit am weitesten verbreitet. Dabei kommt eine LED-Hintergrundbeleuchtung zum Einsatz, die bei neueren Geräten oft in individuell steuerbare Zonen unterteilt ist. Diese leuchten Flüssigkristalle von hinten an und erzeugen so ein farbiges Bild. Eine Variation der LCD-Technologie ist QLED, wobei durch einen Quantum-Dot-Filter zwischen Beleuchtung und Flüssigkristallen das Bild verbessert werden soll.
Bei der OLED-Technologie leuchten hingegen die organischen Dioden des Displays selbst – die Hintergrundbeleuchtung fällt damit weg. microLED funktioniert ähnlich, mit dem Unterschied, dass hier winzig kleine LEDs zum Einsatz kommen. Die LEDs sind so weit geschrumpft, dass sie die einzelnen Farben (Rot, Grün, Blau) eines Pixels darstellen. microLED-Panel benötigen daher keine Hintergrundbeleuchtung und sind heller als OLED-Panels. Der Nachteil: die Herstellung ist bislang äußerst teuer.
Welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Techniken bieten, erfahren Sie in unserem umfangreichen Übersichtsartikel.
Welche Auflösung braucht mein Fernseher?
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der TV-Auswahl ist die Auflösung des Bildschirms. Auch dabei spielt das Zusammenspiel der unterschiedlichen Komponenten eine Rolle. Je größer der Fernseher ist, desto höher sollte auch die Auflösung sein – vor allem, wenn man recht dicht davor sitzt.
Weltweit haben Geräte mit 4K-Auflösung bereits 2019 den vorherigen Full-HD-Standard abgelöst. Es gibt aber auch immer mehr Geräte mit 8K-Panels auf dem Markt. Allerdings können gar nicht alle Inhalte in dieser hohen Auflösung wiedergegeben werden. Reguläres TV-Programm etwa gibt es kaum über Full-HD. Gutes Upscaling ist daher ein Muss.
Für die genauen Unterschiede zwischen den einzelnen Auflösungen schauen Sie in unseren umfangreichen Sammler. Darin erklären wir auch, worin genau der Unterschied zwischen UHD und 4K liegt.
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Betriebssystem und Funktionen
Neben dem tatsächlichen Bild, das natürlich das Hauptprodukt eines Fernsehers ist, spielt auch das System dahinter eine Rolle beim Kauf. Genau wie einem PC oder einem Handy unterscheidet sich das Betriebssystem nämlich von Hersteller zu Hersteller – und damit auch die Funktionen.
Wer heute einen (Smart-)TV kauft, kann auf Apps zugreifen, über den Fernseher im Internet surfen und noch vieles mehr. Hersteller wie Samsung und LG haben ein eigenes Betriebssystem entwickelt. Ansonsten sind vor allem Android TV und Roku OS weitverbreitet.
Die Systeme unterschieden sich vor allem in ihrer Bedienbarkeit. Auch bei den ansteuerbaren Inhalten kommt es bei der Auswahl darauf an, was Ihnen wichtig ist. Nicht alle Apps oder auch Streaming-Dienste gibt es für jedes Betriebssystem. Manche bieten Sprachsteuerung, andere nicht usw.
Darauf sollte man beim Fernseher kaufen achten
Wenn man nun konkret vor einem Fernseher-Kauf steht, sollte man alle Komponenten im Blick haben. Beim Kaufprozess selbst gibt es außerdem ein paar zusätzliche Kniffe. Dabei gilt es zu unterscheiden, ob Sie den Fernseher online oder im Laden kaufen.
Generell gelten dafür die gleichen Vor- und Nachteile wie beim normalen Shopping auch. Der Vorteil beim Vor-Ort-Kauf ist natürlich, dass man sich das Gerät und seine Wirkung tatsächlich anschauen kann. Ein 70 Zoll großer Fernseher ist in der Theorie dann eben doch etwas ganz anderes als in der Praxis. Aber natürlich wird auch im Laden mitunter ordentlich „getrickst“.
Denn dort laufen Testfilme, die das Gerät möglichst gut dastehen lassen. Die Bilder sind oft für sehr hochauflösende TV-Geräte gemacht und bieten dementsprechend überdurchschnittlich schöne und detailreiche Eindrücke. Auch bei den Einstellungen sollte man etwas bohren, da im Verkaufsraum oft etwa die Helligkeit hochgestellt wird. Und schauen Sie ich das Bild vor Ort auch immer von der Seite an. Gegebenenfalls verliert es aus einem schrägeren Winkel an Kontrast.
Wer seine Geräte lieber online kauft, spart natürlich in erster Linie Zeit und hat auf einen Schlag eine größere Auswahl. Da Fernseher meist ein nicht geringer Kostenpunkt sind, lohnt sich eine umfangreiche Recherche und ein anschließender Check, wo es das ausgewählte Gerät besonders günstig gibt.
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Energieverbrauch und Kennzeichnung checken
Übrigens sollte man bei jedem TV-Kauf – also sowohl online als auch im Laden – auf den Energieverbrauch des Fernsehers achten. TV-Geräte können nämlich richtige Stromfresser sein. OLED-TVs verbrauchen dabei in der Regel als LCD-TVs und sollten zudem nicht abgeschaltet, sondern nur in den Standby-Modus versetzt werden.
Die Energielabel der EU können dabei hilfreich sein. Diese unterteilen die Geräte in Klassen zwischen A und G. G steht dabei für das untere energieintensive und A für das obere und somit energieeffizientere Ende der Skala.
Wichtig ist dabei aber zu beachten, dass die Label die jeweilige Geräteklasse berücksichtigen. Wer ein Fernseher der Energieklasse B kauft, kauft also ein energieeffizientes Gerät – im Vergleich zu anderen Fernsehern. Zudem wird auch die Bildschirmdiagonale dabei berücksichtigt. Ein großer Fernseher verbraucht mehr Strom als ein kleiner und kann trotzdem eine bessere Energieklasse haben.
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Man sollte also immer auch neben dem Label selbst auf den tatsächlichen Energieverbrauch schauen. Dieser muss vom Hersteller ebenfalls angegeben werden.