
26. April 2025, 9:20 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein kleiner Buchstabe kann hier einen großen Unterschied machen. TECHBOOK erklärt, wofür genau bei der Full-HD-Auflösung 1080i bzw. 1080p steht, wie die jeweiligen Bildtechniken funktionieren und wie sich das für Zuschauer vor dem Fernseher bemerkbar macht.
Das „p“ in 1080p steht für „progressive scan“, das „i“ in 1080i ist das Buchstabenkürzel für „interlaced scan“. Es handelt sich bei beiden um gängige Bildformate im HDTV-Bereich. Was sie genau unterscheidet, ist bei den Herstellern von u. a. Fernsehgeräten erklärt.
Übersicht
Was ist der Unterschied zwischen 1080i und 1080p?
Bildsignale mit einer Full-HD-Auflösung von 1920 × 1080 Bildpunkten sind heutzutage das Basisangebot. Darüber hinaus gibt es ultrahohe Bildschirmauflösungen wie 4K UHD; mehr darüber erfahren Sie in diesem Beitrag. Der Unterschied zwischen 1080i und 1080p liegt also nicht in der Anzahl der Pixel. Die Kürzel beschreiben, wie die Bilder pro Sekunde angezeigt werden.
Interaced scan
Das Interlaced-Scan-Verfahren steht für die Darstellung eines Bildes in zwei Halbbildern. So ist es auf der Website des Herstellers Samsung nachzulesen. Zur Erinnerung: Bildpixel sind stets in einem Raster angeordnet, horizontal und vertikal. Wenn in diesem Zusammenhang von Zeilen die Rede ist, sind damit die horizontalen, also von links nach rechts verlaufenden Pixelreihen gemeint.
Beim Interlacing, auch Zeilensprungverfahren genannt, werden die Bilder gewissermaßen in zwei Etappen aufgebaut: Zunächst erscheinen die ungeraden Zeilen, im zweiten Durchgang folgen die geraden. Der Bildschirm zeigt jede Bildhälfte 50 Mal pro Sekunde, erklärt Samsung in einem Beispiel. So entsteht ein Video mit 25 Bildern pro Sekunde.
Progressive scan
„Progressive“ bedeutet übersetzt „fortlaufend“. Die so bezeichnete Bildtechnik funktioniert entsprechend: Die progressive Darstellung, auch Vollbildverfahren genannt, zeigt die geraden und ungeraden Pixelzeilen fortlaufend auf dem Fernseher. Jede Sechzigstelsekunde wird somit das gesamte Bild dargestellt. Es beanspruche etwas mehr Bandbreite für die Sender, räumt Samsung ein. Doch demnach überwiegen laut Samsungs Erklär-Beitrag die Vorteile des HD-Formats.
1080i vs. 1080p – klar, welches das bessere Format ist
Klarer Fall: Das Progressive-Scan-Verfahren, in diesem Fall 1080p, sorgt für ein flüssigeres, schärferes und ruhigeres Bild. Das HD-Format 1080i gilt mittlerweile als veraltet. Allerdings muss man ihm zugute halten, dass es bei begrenzter Bandbreiten eine effektive Möglichkeit darstellt, etwa auch im analogen Fernsehen HD-Qualität liefern zu können, ohne die dafür eigentlich notwendige doppelte Datenmenge zu verbrauchen. Beispielsweise öffentlich-rechtliche Sender senden daher häufig in 1080i – das spart Bandbreite. Anders sieht es beim Streaming aus: Gängige Plattformen wie Netflix, Prime Video und Disney+ zeigen Inhalte in mindestens 1080p, die Auflösung kann dort auch höher sein. Ebenso im Gaming-Bereich werden Sie kein Interlacing antreffen, denn Spielekonsolen verwenden ausschließlich das schärfere und schnellere Progressive Scan.
Wie stark der Unterschied zwischen 1080i und 1080p beim Fernsehen ins Gewicht fällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Standbilder wirken bei beiden Formaten in der Regel gleich scharf. Bei Szenen mit Bewegung oder Kameraschwenks hingegen kann das Interlacing dazu führen, dass das Bild zeilenweise versetzt erscheint. Zuschauer – vor allem vor größeren Fernsehbildschirmen – nehmen das als Unschärfe oder leichtes Flimmern wahr. Auf kleineren Screens ist dieser ungewünschte Effekt weniger sichtbar.

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Deinterlacing macht 1080i zu 1080p
Abhängig davon, was für einen Fernseher Sie nutzen, kommen Sie mit dem überholten 1080i-Format unter Umständen gar nicht mehr in Kontakt. Modernere Geräte sind in der Lage, das auf Interlacing beruhende Format in Echtzeit umzuwandeln – durch sogenanntes Deinterlacing. Auch für den Export von Videos am Computer gibt es ähnlich arbeitende Programme. Der Apple Compressor etwa kann die für das Zeilensprungverfahren typischen Halbbilder entfernen, wie auf der Support-Seite erklärt wird. „Der Clip wird dabei in eine progressive Bildrate konvertiert.“