27. Juni 2024, 9:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Am 30. Juni 2024 endet die Übergangsfrist, die es erlaubte, die Kosten für den Kabel-TV-Anschluss über die Nebenkosten abzurechnen. Einige Nutzer schauen sich in diesem Zuge nach anderen Empfangsmethoden um. Doch welche gibt es und wie teuer sind diese?
Wer günstig fernsehen möchte, hat heutzutage eine große Auswahl an Empfangsmöglichkeiten. Von Fernsehen über das Internet (IPTV) über Satellit bis hin zu Antenne und Kabel – was muss man wo bezahlen? TECHBOOK gibt einen Überblick.
Übersicht
TV-Anschlüsse im Vergleich
Umstellung beim Kabelanschluss
Vodafone hat nach zahlreichen Übernahmen von lokalen Kabelanbietern beim Kabel-TV mittlerweile die Vorherrschaft in Deutschland. Viele Mehrfamilienhäuser nutzen einen Anschluss von Vodafone, der bislang auf die Mieter in den Nebenkosten umgelegt werden konnte. Dieses sogenannte Nebenkostenprivileg endet allerdings am 30. Juni 2024. Vermietern ist es dann nicht länger erlaubt, die Anschlusskosten pauschal abzurechnen. Mietern soll das mehr Flexibilität geben, da sie nun selbst entscheiden können, ob sie TV weiterhin über Kabel oder aber eine andere Empfangsart schauen möchten.
Einige Vermieter bieten in Zusammenarbeit mit den Kabelanbietern weiterhin einen günstigen Rahmenvertrag fürs Fernsehen an. Zwar müssen Mieter die Kosten dabei selbst an den Anbieter abführen und mit diesem einen Vertrag abschließen, preislich bleiben sie aber auf einem ähnlich günstigen Niveau wie bisher. Wer sich selber einen TV-Kabelanschluss bestellt, zahlt meist 5 bis 10 Euro Grundgebühr im Monat, hinzu kommen zusätzliche Gebühren für HD-Fernsehen (bei Vodafone ab 6,99 Euro monatlich) sowie eventuell zusätzliche Sender. Achtung: Häufig haben die Zusatzbuchungen eine Laufzeit von einem oder sogar zwei Jahren. Im Kleingedruckten stehen zudem oft weitere Kosten wie einmalige „Bereitstellungsgebühren“.
Bei vielen Anbietern benötigen Sie für die HD-Programme einen zusätzlichen Receiver oder ein CI+-Modul samt Smartcard, die Sie kaufen können oder für eine Gebühr leihen können.
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TV-Empfang per Satellitenschüssel
Eine beliebte Alternative zum Kabelanschluss ist die Satellitenschüssel. Wer ein Haus hat, der fährt hier sicherlich am besten, da er frei in der Aufstellung ist. Wer jedoch in einem Mehrfamilienhaus zur Miete wohnt, muss nach der Erlaubnis des Vermieters fragen.
Da die meisten neuen Fernseher einen eingebauten Sat-Receiver haben, braucht man eigentlich nur eine Satellitenschüssel, die gibt es schon ab etwa 60 Euro im Internet. Wer jedoch auch die privaten Sender in HD-Qualität ansehen möchte, der muss auch hier wieder zahlen. Seit März 2021 verlangt der Anbieter HD+ 6 Euro monatlich bzw. 75 Euro im Jahr von all denjenigen Kunden, die bereits ein CI+-Modul oder einen HD+-Receiver besitzen bzw. HD+ in ihrem TV integriert haben. Wer zur Freischaltung des Senderpakets hingegen noch ein CI+-Modul benötigt, bekommt das Kombi-Paket für 8,75 Euro monatlich bzw. einmalig 79 Euro im Jahr. Unterm Strich ist Fernsehen über Satellit somit wie DVB-T2 eine recht günstige Alternative, wenn man günstig fernsehen möchte.
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Antennenfernsehen über DVB-T2
Konnten Verbraucher früher über DVB-T noch nahezu kostenlos fernsehen, geht das seit der Umstellung auf DVB-T2 im Jahr 2017 nicht mehr. Zwar dürfen sich Antennennutzer seither über HD-Qualität bei den Sendern freuen, doch ist für den Empfang des vollen Senderbouquets ein monatliches Abo bei Freenet-TV sowie neue Hardware in Form einer (Zimmer-)Antenne und eines DVB-T2-Receivers erforderlich.
Der Empfang von öffentlich-rechtlichen Programmen über DVB-T2 in HD-Qualität bleibt kostenfrei. Wer jedoch die privaten Sender sehen möchte, muss ein Abo bei Freenet TV abschließen und die Sender für monatlich 7,99 Euro freischalten lassen. Alternativ bietet der Anbieter für die flexiblere Nutzung auch eine Guthabenkarte für 99 Euro an, die den Empfang von HD-TV für 12 Monate ermöglicht.
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Günstig fernsehen übers Internet (IPTV)
Der modernste Weg das TV-Programm zu empfangen ist sicherlich das Internet. Die Programmvielfalt ist hier höher als bei DVB-T2 und Kabelanschluss. Zudem funktionieren so zeitversetztes Fernsehen und das Aufzeichnen von Sendungen am besten.
Die Grundvoraussetzung für den Empfang von TV übers Internet ist ein schneller Internetzugang. Früher knüpften die Anbieter das TV-Angebot daher oft an ihre DSL-Verträge. Mittlerweile gibt es IPTV aber auch immer häufiger als separate Optionen, die unabhängig vom Internet-Anschluss gebucht werden können. Durch diese erhalten Kunden mehr Flexibilität und der Zugang ist nicht selten günstiger möglich.
Die Öffentlich-Rechtlichen lassen sich übers Internet kostenfrei empfangen, da die Grundversorgung mit der Rundfunkgebühr abgedeckt ist. Bequem geht das entweder über moderne Fernseher oder aber Streaming-Devices wie den Fire TV von Amazon. Wer jedoch auch die privaten Sender oder HD-TV empfangen möchte, braucht ein Abo, das es häufig mit verschiedenen Paketen gibt. Unter den großen Netzbetreibern ist 1&1 mit 6,99 Euro am günstigsten. Die Telekom verlangt für den Anschluss im Vergleich 10 Euro im Monat. Doch auch bei Anbietern wie Zattoo oder Waipu lässt sich ein IPTV-Abo buchen, das mit Preisen ab 6,49 Euro bzw. 7,49 Euro im Monat zu Buche schlägt.
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Fazit: Wo kann ich jetzt günstig fernsehen?
In den vergangenen Jahren haben sich die Kosten für den TV-Empfang zum Teil deutlich verschoben. Galt früher DVB-T als die günstigste Möglichkeit, ist dies nach dem Wechsel auf DVB-T2 mittlerweile nicht mehr der Fall. Bedenkt man die zusätzlichen Kosten für die Hardware-Anschaffung, lässt sich heute per Kabel (5 bzw. 10 Euro) oder sogar IPTV (ab 6,49 Euro) am günstigsten fernsehen. Doch auch die Satellitenschüssel ist eine gute Alternative, bei der zwar die einmalige Hardware-Anschaffung teuer ist, die langfristig mit Monatspreisen von 6 Euro für HD-TV aber gut finanzierbar ist.