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Analoges Kabelfernsehen wird abgeschaltet!

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TECHBOOK Redaktion

18. Juni 2018, 11:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Unitymedia ist damit im Westen schon fertig, jetzt ziehen die anderen Kabel-TV-Anbieter nach: Von Bayern bis an die deutsche Küste wird das analoge TV-Signal nach und nach abgeschaltet. Vor allem Kabelkunden mit Fernsehern, die schon sehr alt sind, müssen handeln.

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Die Zeit des analogen Fernsehens im Kabel geht zu Ende. Ein Großteil Westdeutschlands schaut bereits volldigital. Anbieter Unitymedia hat die Analogabschaltung in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg 2017 abgeschlossen.

Bis Mitte 2019 folgt der Rest des Landes mit Anbietern wie Vodafone (Kabel Deutschland), Pyur (ehemals Tele Columbus und Primacom), der Telekom und etlichen Regionalanbietern. TECHBOOK beantwortet die wichtigsten Fragen zur Umstellung.

Betrifft diese Digitalisierung alle Fernsehzuschauer?

Nein. Es geht nur um TV-Signale, die über den Kabelanschluss ins Haus kommen. Alle, die Fernsehen über Antenne (DVB-T2 HD), Satellit (DVB-S) oder übers Internet (IPTV) empfangen, sind nicht betroffen.

Warum wird das analoge Fernsehen abgeschaltet?

In welchem Zeitraum wird umgeschaltet?

In Bayern, Bremen und Sachsen ist die Analogabschaltung bis Ende 2018 gesetzlich festgelegt. Vodafone hat in einigen Regionen bereits angefangen, etwa im Raum Nürnberg oder Landshut. Pyur will im Juli beginnen.

In anderen Bundesländern gibt es zwar keine gesetzliche Vorgabe, bis wann die Abschaltung erfolgen sollte, doch auch da wird in einigen Regionen bereits dieses Jahr damit gestartet. Grundsätzlich ziehe sich der ganze Prozess aber bis ungefähr Mitte 2019 hin, schätzt TV-Experte Michael Gundall von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

Wer schaut eigentlich noch analog?

Laut Digitalisierungsbericht der Medienanstalten sind das noch rund 11,4 Prozent der Kabelkunden – etwa 3,1 Millionen Haushalte.

Wie erkenne ich, ob ich analoges Fernsehen habe?

Vor dem Umschalttermin laufen im Analogprogramm zum einen Textbänder mit Hinweisen zur Abschaltung durchs Bild. Hier erfährt man im Zweifel auch, wer der eigene Kabelanbieter ist. Auch wer noch einen alten Röhren-TV ohne Extra-Empfangsgerät hat, schaut ziemlich sicher analog.

Auch am Programm lässt sich erkennen, wie Sie schauen: Wer etwa heute schon per Kabel die Sender „ZDFneo“ oder „Tagesschau24“ empfängt, hat Digitalfernsehen daheim.

Ich schaue analog. Was muss ich tun?

Wer den alten Fernseher behalten möchte, braucht einen DVB-C-Empfänger (Receiver). Das Preisvergleichsportal Idealo (gehört wie TECHBOOK zu Axel Springer) listet Kabel-Receiver ab rund 30 Euro. Um auch hochauflösendes HD-Fernsehen (HDTV) zu empfangen, muss beim Kauf auf eine entsprechende Eignung geachtet werden. Bei modernen Fernsehern ist ein Digitalempfänger meist schon integriert, sagt Gundall von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Dann muss im Menü des Fernsehers nur der Empfangsweg geändert werden, etwa hin zu „Digital-TV“ oder „DVB-C“. Gundall rät grundsätzlich zu Geräten mit eingebauten Empfängern. So ist kein zusätzlicher Kasten mit zusätzlicher Fernbedienung nötig.

Wie erfahre ich, wann genau bei mir umgeschaltet wird?

Ihre Direktkunden schreiben die Anbieter in der Regel an. Zusätzlich gibt es die oben bereits erwähnten Laufbänder im TV-Signal. Pyur richtet Mitte Juni eine Seite mit genauen Termininfos ein. Im Zweifel hilft ein Anruf beim Anbieter.

Ich zahle das Kabel-Fernsehen über die Miete. Was muss ich tun?

Viele Mieter wissen gar nicht, wer ihr Kabel-Anbieter ist. Hier lohnt die Nachfrage beim Vermieter oder der Hausverwaltung. Anbieter Pyur etwa steht nach eigenen Angaben deswegen in Kontakt mit Großabnehmern, damit diese ihre Mieter über Plakate und Flyer informieren. Sprecher Mario Gongolsky rät etwa, auf Aushänge im Haus zu achten.

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Worauf muss ich noch achten?

Die Umschaltung findet oft in der Nacht statt. Dabei werden die Kanäle auch neu sortiert. Meist müssen Kabelkunden – auch solche, die bereits digital schauen – einen Sendersuchlauf starten. Nur wenige Geräte erkennen die Neuordnung von allein.

Verbraucherschützer Michael Gundall warnt außerdem vor unseriösen, selbsternannten Medienberatern. Sie nutzen solche Umstellungsphasen gerne mal dazu, Kunden neue und teurere Verträge aufzuschwatzen. „Egal was die sagen: An den Verträgen muss nichts geändert werden.“

Übrigens werden die Privatsender im Digital-TV weiter kostenlos übertragen. Wer sie jedoch in hoher HD-Auflösung sehen will, muss monatlich draufzahlen.

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