6. Mai 2024, 8:08 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wofür nutzen die Deutschen ihr modernes TV-Gerät? Trotz vieler neuer Möglichkeiten bleibt eine Beschäftigungsart laut einer neuen Umfrage ungeschlagen.
Heutzutage kann man nahezu alles miteinander vernetzen und mit dem Internet verbinden. Moderne TV-Geräte bilden da keine Ausnahme und sind gegenwärtig allesamt „smart“. Das eröffnet viele neue Nutzungsmöglichkeiten dank der Verwendung von Apps. Aber wie nutzt man in Deutschland die Bildschirme am liebsten – fürs Streaming oder das lineare Fernsehen? Eine neue Umfrage gibt Aufschluss darüber.
Streaming oder lineares Fernsehen – so nutzt Deutschland seine TV-Geräte
In den vergangenen Jahren haben Dienste wie Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+ einen beispiellosen Siegeszug begonnen, der trotz diversen Hindernissen wie Preiserhöhungen fürs Abonnement anhält. Vor diesem Hintergrund könnte der Eindruck entstehen, dass nun alle auf den VoD-Zug aufgesprungen sind. Tatsächlich dürfte das Verhältnis zwischen Streaming und linearem Fernsehen auf TV-Geräten hierzulande überraschen.
Das Ergebnis einer neuen repräsentativen Umfrage ergibt nämlich, dass 41 Prozent der Befragten täglich das lineare Fernsehprogramm nutzen, also zu festen Sendezeiten einschalten. 67 Prozent schauen sich mindestens einmal die Woche eine Sendung im klassischen TV auf ihrem Fernseher an. Damit steht diese Ausspielungsart mit klarem Abstand vor allen anderen Nutzungsweisen für das TV-Gerät – inklusive Streaming.
Große Unterschiede bei verschiedenen Altersgruppen
Unterteilt man das Umfrageresultat in einzelne Altersgruppen, ergibt sich allerdings ein weitaus differenzierteres Bild. Zwar mag das lineare Fernsehen insgesamt ganz vorne in der Gunst der deutschen Bevölkerung zu stehen, allerdings nicht bei den 18- bis 24-Jährigen.
In dieser Kohorte schauen nur 7 Prozent täglich ins laufende Programm und nur 38 Prozent mindestens einmal in der Woche. In der Gruppe 55+ hingegen schauen 61 Prozent täglich und 80 Prozent einmal oder öfter pro Woche.
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Streaming-Dienste bei Jüngeren hoch im Kurs
Auch wenn die Überlegenheit des linearen Fernsehens über Streaming überraschen könnte, so sind kostenpflichtige Plattformen wie Netflix oder Disney+ trotzdem sehr beliebt. Knapp die Hälfte aller Befragten gab an, mindestens einmal in der Woche einen Streaming-Dienst zu nutzen. Aber nur 17 Prozent schauen täglich ins Angebot.
Dabei zeigen die 18- bis 24-Jährigen eine stärkere Affinität zu modernen Technologien: 58 Prozent von ihnen streamen mindestens einmal in der Woche, 24 Prozent sogar täglich.
Auf den hinteren Rängen finden sich unter anderem noch die Sender-Mediatheken (21 Prozent schauen einmal die Woche, 6 Prozent täglich) und Pay-TV-Angebote wie Sky oder DAZN, die sowohl linear als auch on demand funktionieren (14 Prozent wöchentliche, 3 Prozent tägliche Nutzung). Bei den Mediatheken stechen die 35- bis 44-Jährigen besonders hervor mit einem Anteil von 41 Prozent, die mindestens wöchentlich das Angebot wahrnehmen.
18 Prozent aller Befragten schauen sich Minimum im Wochenturnus aufgezeichnete Sendungen auf ihrem Fernseher an, bei 14 Prozent kommt er als reiner Bildschirm zum Einsatz – zum Beispiel als Darstellungsmittel für Blu-rays oder Videospiele.
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Die meisten haben nur ein Streaming-Abo
Wer auf Streaming oder Pay-TV zurückgreift, besitzt der Umfrage zufolge in 40 Prozent der Fälle nur ein Abo. 28 Prozent besitzt 2 und 19 Prozent der Befragten haben sogar 3 oder mehr Abonnements. 48 Prozent und damit fast die Hälfte der Menschen hat dadurch monatliche Kosten von mehr als 20 Euro. 23 Prozent leben dagegen recht sparsam und hält die Kosten auf unter 10 Euro.
Statt Streaming ist lineares Fernsehen also nach wie vor am beliebtesten in Deutschland – zumindest am TV-Gerät. Doch die jüngere Generation schaut lieber selbstbestimmt Inhalte und zwar dann, wann sie es will. Dafür ist sie gewillt, Geld zu bezahlen. Es stellt sich allerdings die Frage, ob diese Menschen auch langfristig fürs lineare TV-Angebot verloren sind oder nicht.
Die Umfrage wurde im Auftrag der gfu Consumer & Home Electronics mit mehr als 2000 Teilnehmern ab 18 Jahren durchgeführt. Sie umfasst lediglich die Nutzung der heimischen Fernsehgeräte und berücksichtigt keine Tablets, Computer oder Smartphones. Gesellschafter der gfu sind namhafte Technik-Hersteller, darunter Loewe, Beko, Miele, Panasonic, Philips, Samsung und Sony.