Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für digitalen Lifestyle und Entertainment
Der Raum klingt mit

Das müssen Sie beim Aufbau der Stereoanlage beachten

Bild konnte nicht geladen werden
TECHBOOK Logo
TECHBOOK Redaktion

13. Juli 2019, 9:34 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Toller Sound hängt nicht nur von der Qualität der Lautsprecher ab. Wenn sie nicht am richtigen Platz stehen oder schlecht ausgerichtet sind, können auch teure Boxenpaare nur mäßig klingen. Außerdem spielt die Raumakustik eine wichtige Rolle.

Artikel teilen

Für satten Sound daheim geben viele Menschen gerne etwas mehr Geld aus. Home-Audio-Produkte im Wert von mehr als 1,1 Milliarden Euro sind 2018 in Deutschland verkauft worden, wie aus dem Home Electronics Markt Index Deutschland (HEMIX) hervorgeht.

Doch ob sie gut klingen, dafür ist nicht allein die Güte der Anlagen, Komponenten und Lautsprecher verantwortlich. Ein wichtiger Punkt ist die Platzierung der Boxen. „Man hört kein Stereo, wenn man sich nicht um die Aufstellung kümmert“, fasst Ralph Werner, Herausgeber des Online-Hi-Fi-Magazins „Fairaudio“, zusammen. Klangcharakter und Präzision der Musikwiedergabe seien davon deutlich beeinflusst.

Großer und luftiger Klangraum

Es gebe klare Grundregeln: Stehen die Boxen etwas weiter voneinander entfernt, werde das Klangbild luftiger und leichter. Seien sie näher beieinander, wirkten Stimmen in der Mitte solider und körperlicher. „Hier darf der persönliche Geschmack entscheiden“, meint der Experte.

Dasselbe gilt für die Ausrichtung. Sind die Lautsprecher parallel abstrahlend ausgerichtet, werde der Klangraum größer und wiederum luftiger, so Werner. Richtet man die Boxen dagegen auf die Ohren aus, entstehe eine höhere Abbildungspräzision, die Verteilung von Stimmen und Instrumenten im Klangraum werde eindeutiger. Eventueller Nachteil: Höhen könnten aggressiv überspitzt aufspielen.

Die 13 besten Kopfhörer mit Noise Cancelling im Test

Lautsprecher „übereinwinkeln“

Malte Ruhnke, Chefredakteur der Fachzeitschrift „Stereoplay“, gibt einen zusätzlichen Tipp: Man könne die Lautsprecher „übereinwinkeln“, sodass sich die Schallwege der beiden Boxen vor der Hörposition kreuzen. Effekt: Die Höhen werden wieder weicher, die Abbildungspräzision wird dennoch gefördert.

Bei der Grundaufstellung müssen Hi-Fi-Fans deutlich weniger experimentieren. Hoch- und Mitteltöner sollten möglichst in Ohrhöhe platziert sein, Lautsprecher und Zuhörer als Punkte stets ein gleichseitiges Dreieck bilden.

Der Abstand vom Hörerplatz zu den Boxen sollte nicht zu groß sein, empfiehlt Ruhnke: „Der richtige Hörabstand zu den Boxen beträgt bei den meisten Kombis zwischen zwei und zweieinhalb Metern, nicht mehr.“ Dann falle das Klangbild „dynamischer, neutraler und klarer“ aus.

Gute Platzierung
Die Qualität einer Box ist nicht allein entscheidend für guten Klang, ihre Platzierung und die Raumakustik an sich sind ebenso wichtig.
Foto: Florian Schuh

Eine Frage der Platzierung

Beide Fachleute erwähnen außerdem den Abstand zu den Wänden hinter und neben den Lautsprechern. Stehen sie zu nah an der Wand könne der Bass überbetont werden. Idealabstände nennen sie nicht, da diese von den Boxenmodellen abhingen. Bassschwächere Varianten profitieren unter Umständen sogar von einer nahen Platzierung, so Werner.

Ein Faktor, dem die Spezialisten hohe Bedeutung beimessen, ist die Raumakustik: „Sie ist so wichtig wie das Lautsprechermodell“, betont Werner und führt aus: „Ein normal eingerichtetes Wohnzimmer ist eine gute Grundlage.“ Ein nüchterner Einrichtungsstil mit viel Fensterfläche sei dagegen eher problematisch.

Auch interessant: Die 3 besten Soundbars unter 150 Euro

Zu viel Raumhall

Ruhnke präzisiert dies weiter: „Sogenannte schallharte Flächen produzieren zu viel Raumhall, die Hi-Fi-Wiedergabe klingt dann diffus, aggressiv, scheppernd oder schrill.“ Wände, Fenster oder Tische, die zwischen Lautsprecher und Hörer stehen, zählten hierzu.

https://oembed/techbook/affiliate/f5213d3c33ea5d2da8a52bf003bffd07b333a0a5109aa5b833f8bd0fec2db16b/b6e36220-42a6-4efa-bc6f-7f5e9964a4e1/embed

Stoffe, Teppiche und Ähnliches dagegen dämpften den Schall, insbesondere die Höhen. Für den Mitteltonbereich seien Polstermöbel als Schallschlucker geeignet. Werner hält voluminöse, L-förmig in den Raumecken angeordnete Sofas für hervorragende Bassschlucker, wenn es zu sehr dröhnt. Falls doch eine Wand direkt hinter dem Hörerplatz ist, rät er, dort ein etwas breiteres Bücherregal zu platzieren.

Mehr zum Thema

Schall in Portionen

Letztlich dient eine passende Zimmereinrichtung als das, was Profis sonst aufwendig und zum Teil kostspielig extra anfertigen: Diffusoren, die den Schall in Portionen teilen und im Raum streuen. Diese Rolle erfüllen alle aufgerauten und unregelmäßigen Strukturen, etwa ein Bücherregal, Stoffbilder oder eine größere Stehpflanze. Und Absorber wie schwere Vorhänge oder Gardinen, die dem Schall Energie nehmen – was die Musik gedämpfter und Bässe präziser wirken lässt.

Ruhnke fasst zusammen: „Es kommt auf ein gesundes Verhältnis von Absorption, Reflexion und Diffusion an.“

Home-Entertainment Deals bei kaufDA
Logo KaufDA
Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.