9. März 2020, 8:53 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Ältere, aber funktionierende WLAN-Lautsprecher per Software-„Update“ unbrauchbar machen? Das war bislang Sonos‘ Strategie – mit der sich das Unternehmen massiv Kritik einhandelte.
Der Lautsprecher-Spezialist Sonos hat nach massiver Kritik den sogenannten Recycle-Modus abgeschafft, mit dem nicht mehr unterstützte ältere Geräte unbrauchbar gemacht werden sollten. Er war bisher die Voraussetzung dafür, dass betroffene Nutzer einen Rabatt von 30 Prozent beim Kauf neuer Sonos-Technik bekommen konnten.
Nun sollen alle von dem Angebot profitieren können. „Wer ein älteres Sonos Produkt besitzt, erhält auch weiterhin einen Rabatt von 30 Prozent auf neue Sonos-Produkte“, erklärte das Unternehmen. „Jedoch kann man nun selbst wählen, was mit dem alten Gerät geschehen soll: Man kann es weiter verwenden, einem Freund schenken, es für wohltätige Zwecke spenden, es verantwortungsbewusst recyceln oder es mit einem vorausbezahlten Versandaufkleber an Sonos zurückschicken.“
Sonos handelt sich Kundenärger ein
Der Multiroom-Spezialist hatte in den vergangenen Wochen viel Ärger mit seinen Nutzern. Sonos kündigte erstmals an, dass einige ältere Geräte im Mai von Software-Updates ausgeschlossen werden. Sie seien einigen modernen Funktionen technisch nicht mehr gewachsen, hieß es zur Begründung.
Ein Haken dabei ist, dass das gesamte Sonos-System mit einem veralteten Gerät keine Software-Updates mehr bekommt. Die Anforderung des Recycle-Modus, mit dem die Geräte unumkehrbar unbenutzbar gemacht werden sollten, goss zusätzlich Öl ins Feuer.
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Ältere Geräte erhalten zumindest Sicherheits-Updates
Nach der ersten Welle der Kritik kündigte Sonos-Chef Patrick Spence bereits an, dass alle Geräte weiterhin mit für die Sicherheit relevanten Aktualisierungen versorgt werden sollen. Außerdem wolle Sonos nach einem Weg suchen, doch noch innerhalb eines Systems die betroffenen alten Geräte und modernere Technik mit frischerer Software zu betreiben.
Als einziger Lautsprecher ist von Update-Ende bisher das Modell Play:5 der von 2009 bis 2015 verkauften ersten Generation betroffen. Größtenteils geht es um Geräte zum Netzwerk-Aufbau wie Connect und Bridge, die vor mehr als zehn Jahren auf den Markt kamen.