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Spotify, Apple Music, ...

4 Möglichkeiten, um Musik auf einer alten Stereoanlage zu streamen

Eine alte Stereoanlage auf einer Ablage.
Wer noch eine alte Stereoanlage hat, kann ihr mit Musikstreaming neues Leben einhauchen. Foto: Getty Images
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Adrian Mühlroth
Martin Lewicki,

15. Juli 2024, 11:16 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Eine gute Stereoanlage ist in Sachen Sound und Optik einiges wert. Doch in Zeiten von leistungsfähigen Kopfhörern, portablen Bluetooth-Boxen und Musik-Streaming-Diensten verkommt das gute Stück schnell zum Staubfänger. Doch es gibt mehrere Möglichkeiten, um auch mithilfe einer Stereoanlage Musik zu streamen.

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Wer liegt nicht gern auf der Couch und lässt per Fingertippen seine Musikwünsche wahr werden? Bluetooth-Boxen, Bluetooth-Kopfhörer, Spotify, Apple Music und viele weitere Musik-Streaming-Dienste machen es möglich. Doch was, wenn man eine lieb gewonnene Stereoanlage zu Hause hat und sich keine neuen kabellosen Boxen oder andere teure Komponenten anschaffen möchte? TECHBOOK stellt vier einfache Lösungen vor, wie Sie Ihre alte Stereoanlage fit fürs Streaming machen.

1. Bluetooth

Die schnellste Möglichkeit zum Streamen von Musik mit der Stereoanlage ist ein Bluetooth-Adapter: einfach ohne große Konfiguration an die Anlage anschließen und das Smartphone oder Tablet per Bluetooth mit dem Empfänger verbinden – fertig. Die Musikqualität kann durch Datenkomprimierung etwas einbüßen, ist aber für den durchschnittlich anspruchsvollen Musikliebhaber immer noch gut genug. Die Reichweite von bis zu 20 Metern dürfte für die meisten Wohnungen ausreichen. Die Bluetooth-Lösung empfiehlt sich auch bei nicht vorhandenem oder schwachem WLAN-Netzwerk. Außerdem funktioniert das Streaming unabhängig vom Betriebssystem des mobilen Gerätes – Sie können also praktisch von jedem Smartphone oder Tablet aus die Musik streamen.

Empfehlenswert sind hier der Renkforce Bluetooth Music Receiver (ca. 50 Euro), sowie der etwas ältere Bluetooth-Adapter von Logitech (ca. 50 Euro). Beide können nicht nur per analogem Klinkenanschluss an die Cinch-Eingänge des alten Verstärkers angeschlossen werden, sondern auch digital, falls die Möglichkeit an der alten Anlage besteht.

Allerdings unterstützt nur der Renkforce Bluetooth Receiver den auf Klangqualität optimierten aptX-Codec, den viele Android-Smartphones bieten, Apple beim iPhone allerdings nicht. Wer eine möglichst günstige Lösung sucht und keinen großen Wert auf eine perfekte Musikwiedergabe legt, findet auch viele günstige Alternativen.

Aktuellen Bluetooth-Standard beachten

Wer sich einen Bluetooth-Adapter anschafft, sollte grundsätzlich auf die neueste Version des Standards setzen, der aktuell gerade 5 ist. Version 4.1 sollte es aber mindestens sein, rät Markus Sellmann, der mit seinem Unternehmen Soundexperts professionelle Beschallungssysteme realisiert. Doch die Bluetooth-Lösung hat leider Schwächen bei der Wiedergabe. Denn die Qualität der Musik wird durch die Übertragung in den meisten Fällen schlechter.

Eine weitere Einschränkung: Wer gerade mit dem Smartphone telefoniert, kann damit nicht gleichzeitig Musik an den Bluetooth-Adapter streamen. Eine Lösung zumindest für dieses Problem: Ein etwas älteres Smartphone oder Tablet, das nicht mehr genutzt wird, kann als ausschließlicher Streaming-Zuspieler dienen.

2. Streaming via Amazon Echo

Früher waren Google Chromecast Audio und Amazon Echo Input der günstigste Einstieg zum Streamen von Musik auf die alte Stereoanlage. Beide Geräte sind nun nicht mehr als Neuware erhältlich – aber es gibt Alternativen.

Amazon Echo Dot

Der einfachste und kostengünstige Einstieg ist mit einem Amazon Echo Dot. Dabei reicht die 3. Generation für 35 Euro aus. Es geht aber auch ebenso gut mit der 5. Generation für 65 Euro. Beide Modelle haben einen einfachen 3,5-mm-Klinkenstecker zum Anschluss an eine Audioanlage. Das Musikstreamen klappt über verschiedene Dienste wie Spotify, Deezer und Amazon Music, die von Amazon Alexa unterstützt werden. Aber auch per Bluetooth ist die Wiedergabe möglich.

Wer eine alte High-End-Anlage hat, sollte aber auf den Amazon Echo Link setzen. Dieser bietet neben Cinch-Anschlüssen auch einen Ausgang für einen Subwoofer und einen digitalen Ausgang. Es sind sogar Audioeingänge vorhanden, sodass man etwa einfach Kopfhörer an den Link anschließen kann. Der Link ist vollständig mit Alexa kompatibel und gibt Musik über alle unterstützten Streaming-Dienste wieder.

Eine Schippe drauf kann man mit dem Echo Link Amp legen. Der Link Amp hat einen eingebauten Hi-Fi-Verstärker. Das bedeutet, dass man auch direkt alte Boxen per Kabel an das Gerät anschließen kann – etwa dann, wenn der alte Verstärker den Geist aufgegeben hat oder nicht mehr nötig ist.

Auch interessant: Die Bedeutung der Ring-Farben beim Amazon Echo

3. Streaming via Airplay

Als Apple-Nutzer empfiehlt es sich, eine WLAN-Streaming-Box mit AirPlay-Funktion zu nutzen. So können Sie problemlos Ihr iPhone, iPad oder MacBook zum Musikstreamen verwenden. Allerdings ist der Standard offiziell nur mit Apple-Geräten kompatibel. Über inoffizielle Android-Apps lässt sich dennoch Musik via AirPlay auch von einem Android-Gerät schicken. Auch bei AirPlay handelt es sich um einen hochwertigen Übertragungsstandard, der bei entsprechendem Musikmaterial die Auflösung einer Audio-CD erreicht.

Einen günstigen Einstieg in Streamen via AirPlay bietet der Lintech Airlino. Die kleine Box ist ab 130 Euro erhältlich und bietet einen optischen Ausgang für eine digitale Musikübertragung. Die Konfiguration ist simpel: Sie müssen den Airlino unter den WLAN-Einstellungen Ihres mobilen Gerätes auswählen und dann über die kostenfreie App auf Ihrem Smartphone oder Tablet konfigurieren.

Eine hochpreisige und an Audiophile gerichtete Alternative ist der Sonos Port für 450 Euro. Nicht nur kann der Port Musik auf der alten Stereoanlage streamen. Über die Sonos-App lässt sich die Anlage sogar mit weiteren Sonos-Boxen verwenden. Neben Cinch-Stereosteckern ist auch ein digitaler Audioausgang vorhanden.

Apple selbst bietet den schon etwas in die Jahre gekommenen Airport Express als Streaming-Möglichkeit an. Er ist ab rund 60 Euro gebraucht erhältlich. Leider kann er nicht über WLAN ins Netzwerk eingebunden werden, zum Einrichten muss eine Verbindung per Ethernet-Kabel hergestellt werden.

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4. Netzwerkplayer als Alternative

Gerade von diesen Hi-Fi-Herstellern kommen auch die sogenannten Netzwerkplayer oder -streamer, mit denen die Anlage ebenso ergänzt werden kann. Prinzipiell sind das auch WLAN-Adapter, nur eben in Gestalt eines Einzelbausteins mit Display und Bedienung direkt am Gerät sowie mehr Funktionen und Schnittstellen – etwa einem Anschluss für Netzwerkkabel (LAN). Im Vergleich zum WLAN-Empfang ermöglicht dieser eine stabilere und oft auch schnellere Verbindung.

Netzwerkplayer lassen sich klassisch per Fernbedienung und fast immer auch per App steuern. Sie sind aber nicht ganz billig. „Weniger als 300 Euro sollte man nicht ausgeben, wenn man dauerhaft Spaß haben will“, rät Karl Berkner vom Hi-Fi-Magazin „audiophil-online“. Für Musikenthusiasten sei ein Netzwerkplayer die beste Wahl. Je nach verbautem Digital-Analog-Wandler (D/A-Wandler oder DAC) könne die Klangqualität im Vergleich zu einfachen Adaptern noch einmal deutlich besser ausfallen – gerade in Verbindung mit Streamingdiensten, die Musik in HD-Qualität liefern, oder wenn die eigene Musik im Heimnetzwerk in einem verlustfreien Dateiformat vorliegt.

So ein Aufwand passt natürlich besser ins Gesamtkonzept, wenn auch die Anlage hochwertig ist. Wer nur die Alltags-Anlage fit fürs Streaming machen will, liegt mit Bluetooth-Adaptern richtig – oder nimmt einfach sein altes Smartphone.

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