3. Mai 2018, 15:30 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ikea verkauft jetzt eigene Bluetooth-Lautsprecher, die bislang nur online erhältlich sind. Wir haben den brandneuen Eneby 30 getestet und sagen, ob die größere Version für 90 Euro ihr Geld wert ist.
Erster Eindruck: Klare Kante
30 mal 30 Zentimeter misst der von uns getestete Eneby, der passenderweise den Beinamen 30 trägt. Das kleinere Modell misst 20 mal 20 Zentimeter, was sich entsprechend in der Bezeichnung niederschlägt. Dafür fällt das Gehäuse angenehm schlank aus und misst 11 Zentimeter in der Tiefe, das kleinere Modell sogar nur acht.
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Die Optik ist wie immer Geschmackssache, aber wer das funktionale Ikea-Design mag, der wird auch den Eneby mögen. Es gibt ihn in weiß, mit einer passenden hellen Stoffbespannung sowie in komplett Schwarz. Die Stoffabdeckung lässt sich abnehmen, wodurch das Erscheinungsbild mit den freigelegten Lautsprechermembranen technischer und cooler wirkt. Von der Größe und Optik her passt er optimal in das Kallax-Regal von Ikea.
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Zweiter Eindruck: Kinderleichte Bedienung
Stromkabel anschließen, den Drehknopf auf der Front drücken und schon ist der Lautsprecher im Bluetooth-Pairing-Modus. Dann einfach auf dem Smartphone oder Tablet den Eneby in der Bluetooth-Geräteliste auswählen und schon kann man Musik streamen. Dafür muss man Lieder auf dem mobilen Gerät gespeichert haben oder Kunde bei einem der Streaming-Anbieter wie Spotify, Amazon, Apple oder Google sein.
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Dritter Eindruck: Sauberer Klang
Erstaunlich klar, transparent und unverzerrt klingt der Eneby. Vor allem hohe Töne und Stimmen kommen schön ausgeprägt rüber. Der Ikea-Klotz ist zwar kein Basswunder, aber liefert dennoch einen raumfüllenden Klang, der kleine bis mittelgroße Zimmer sehr angenehm beschallt. Besonders gut klingt er frei aufgestellt auf einem Sideboard oder Tisch. Im Regal oder auf dem Teppich wird der Klang leicht dumpf. Für 10 Euro extra gibt es ein passendes Metallgestell, um ihn vom Boden abzukoppeln und mit einer Wandhalterung für 3 Euro lässt er sich aufhängen.
Die größte Überraschung: Selbst gegen den smarten Sonos-One-Lautsprecher, der 229 Euro kostet, konnte er sich klanglich durchsetzen. Kein Wunder, bietet der Ikea-Kasten deutlich mehr Membranfläche fürs Geld.
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Der Lautstärkeregler fasst sich billig an und machte bei unserem Gerät Schleifgeräusche. Allerdings lässt sich die Lautstärke direkt am mobilen Gerät einstellen, wodurch man den Regler am Gerät selten benutzt. Der Eneby lässt sich auch per 3,5-mm-Klinkenkabel an ein Gerät anschließen. WLAN und smarte Funktionen, etwa ein Sprachassistent, fehlen komplett. Wer allerdings keine Smart-Home-Geräte besitzt und den lauschenden Assistenten von Amazon, Google und Apple nicht traut, der wird auch nichts vermissen.
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Der Eneby lässt sich leider nicht mit weiteren Geräten zu einem Multiroom-System ausbauen. Zudem hat das größere Modell keinen eingebauten Akku. Der kleinere Eneby 20 lässt sich immerhin für 20 Euro mit einem Akku aufrüsten. Gut finden wir, dass sich die Ikea-Lautsprecher automatisch in den sparsamen Ruhemodus begeben, sobald sie 20 Minuten lang keine Musik empfangen. Und wer will, der kann die hohen und tiefen Töne an seinen persönlichen Klanggeschmack anpassen.
Fazit: Wir finden, der Eneby 30 bietet für 90 Euro einen überraschend erwachsenen Klang, um ein kleines bis mittelgroßes Zimmer zu beschallen. Die Reduktion auf das Wesentliche spart Kosten und macht die Bedienung kinderleicht.