26. Juli 2024, 16:33 Uhr | Lesezeit: 10 Minuten
Amazon hat diverse smarte Lautsprecher im Sortiment. Neben den großen Modellen Echo und Echo Studio gibt es auch kleinere Formate – den Echo Dot, Pop und Spot. Letztere beiden sind nicht rund, sondern haben die Form einer halben Kugel; wahlweise mit oder ohne Display. Was also ist der bessere Lautsprecher und welchen sollte man wählen? TECHBOOK zieht den Vergleich.
Amazon bietet mittlerweile eine recht breite Auswahl an Echo-Lautsprechern an. Mit Display, Studio-Sound, in Groß oder Klein. In der Riege der kompakten Echos gibt es seit Juni 2023 auch den Echo Pop und seit Juli 2024 den Echo Spot. Beide sehen dem Echo Dot optisch recht ähnlich, sind aber quasi in der Mitte halbiert. Der Spot verfügt darüber hinaus über ein Farbdisplay. Doch was unterscheidet die Modelle im Detail sonst noch voneinander? TECHBOOK hat alle drei ausprobiert.
Übersicht
Echo Pop als günstigere Alternative zum Dot?
Mit einer UVP von 54,99 Euro ist der Echo Pop genau 10 Euro günstiger als die aktuelle fünfte Generation des Dot, die Amazon für 64,99 Euro verkauft. Kunden können beim Pop zudem aus mehr Farben wählen. Neben dem klassischen Anthrazit und Weiß gibt es den kleinen Lautsprecher auch in Lavendel und Blaugrün. Den Echo Dot hingegen bietet Amazon neben Anthrazit und Weiß in einem dunklen Tiefseeblau an.
Mit dem Echo Spot reiht sich ein weiteres Gerät in die Familie, das sich allerdings durch ein Farbdisplay hervorhebt. Der Spot hat die Form des Pop und ist mit einem nach vorne gerichteten 2,83-Zoll-Touchscreen ausgestattet. Auf diesem lassen sich nicht nur Uhrzeit und Wetter anzeigen, es dient auch zur Steuerung von smarten Geräten. Amazon vermarktet den Echo Spot als smarten Wecker, der aufgrund seines Displays aber deutlich teurer als die beiden anderen Modelle ist. Die UVP beträgt 94,99 Euro, wobei der Spot wahlweise in Weiß, Schwarz oder Blau zu haben ist.
Anschlüsse,Tasten und Design
Alle drei Lautsprecher sind erstaunlich kompakt; der Hauptunterschied liegt vor allem in der Form. Während der Echo Dot kugelig ist und auf Abmessungen von 100 x 100 x 89 Millimeter kommt, sehen der Echo Pop und Spot aus wie das in der Mitte geteilte Pendant. Vorn findet sich der flache, mit Stoff bespannte Part, nach hinten kugelt er sich aus. Da dadurch auch der Standfuß etwas anders gestaltet ist, findet sich der leuchtende LED-Ring nicht wie beim Echo Dot unten am Fuß.
Beim Pop gibt es vielmehr einen 5 Zentimeter langen Streifen an der oberen Biegung des Lautsprechers. Dahinter sind in einer Reihe die Tasten für Lauter und Leiser sowie das Ausstellen des Mikrofons angebracht. Die Aktionstaste, die der Echo Dot bietet, fehlt beim Pop.
Ähnlich sieht es beim Spot aus, allerdings verzichtet Amazon aufgrund des Displays auf einen separaten LED-Streifen. Die Tasten sind zum Pop identisch. Im direkten Vergleich mit diesem Modell ist der Spot allerdings deutlich tiefer. Aufgrund des Displays benötigt das Gerät mehr Platz für entsprechende Komponenten im Gehäuse, was für die größere Form von 113 x 103 x 111 Millimeter sorgt.
Etwas schade ist, dass Amazon bei keinem der Modelle auf einen proprietären Stromstecker setzt. Das Kabel ist mit 1,50 Meter nicht nur recht kurz. Durch die feste Verbindung mit dem Netzstecker kann es beim Aufstellen des Echo Dot, Pop oder Spot eventuell auch zu Problemen kommen, da sich das Kabel nicht so leicht durch Engstellen fädeln lässt.
Leider bieten sowohl der Echo Dot der fünften Generation als auch der Echo Pop und Spot keinen Klinkenanschluss mehr. Ihn hat Amazon bereits beim Wechsel von der vierten auf die fünfte Dot-Generation gestrichen. Externe Lautsprecher lassen sich somit nicht mehr verbinden, die Geräte sind also auf ihren eigenen, internen Lautsprecher beschränkt.
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Einrichtung der smarten Lautsprecher
Die Einrichtung des Echo Pop und Spot funktioniert identisch zu der des Dot und anderer Echo-Lautsprecher. Da wir den Prozess bereits in einem Ratgeber ausführlich beschrieben haben, gehen wir an dieser Stelle nicht näher darauf ein. Nur eines: Nutzer werden über die Amazon-App Schritt für Schritt durch den Prozess geleitet. Zum Nachschauen haben wir die Einrichtung des Amazon Echos einmal exemplarisch im Video erklärt:
Klangqualität beim Echo Dot, Pop und Spot
Amazon schreibt beim Echo Pop, dass er für kleine Räume oder das Schlafzimmer gedacht ist. Diese Einschränkung gibt es beim Echo Dot nicht und verwunderte zunächst auch, da der Pop sogar den größeren Lautsprecher mitbringt. Der Unterschied ist von 49,5 zu 44 Millimeter zwar nur sehr gering, aber da. Warum also positioniert Amazon selbst den Dot als besseren Lautsprecher als den Pop?
Ich habe den Echo Dot bereits seit Monaten nahezu täglich im Einsatz. Er bietet für einen so kleinen Lautsprecher einen erstaunlich satten und kraftvollen Klang, ist ausreichend laut und hat einen soliden und hörbaren Bass. Trotz seiner Kugelform sollte man sich aber nicht täuschen lassen – der interne Lautsprecher ist wie beim neuen Pop nach vorn ausgerichtet. Es macht dem Dot also nichts aus, in der Ecke zu stehen, da der Ton nicht wie beim großen Echo oder Studio rundherum abstrahlt.
Auf das gleiche, nach vorn gerichtete Prinzip setzt auch der Lautsprecher des Pop. Da dieser sogar 5,5 Millimeter größer ist als beim Dot waren meine Erwartungen an den Klang hoch. Und tatsächlich ist der Sound, der aus dem kleinen Gerät kommt, durchaus gut, vor allem in den Mitten und Höhen. Töne wirken ausgewogen, es fehlt ihnen aber etwas an Power. Auch der Bass kommt nicht so gut heraus wie beim Dot der 5. Generation. Hier hatte Amazon im Vergleich zu vorherigen Modellen erst nachgelegt, was sich nun zeigt. Am Dot zieht der Echo Pop klanglich somit nicht vorbei – im Gegenteil. Der Ton beim Dot wirkt insgesamt voller und voluminöser.
Die Einschränkung, dass der Pop für kleinere Räume gedacht ist, ergibt somit Sinn. Hier braucht es den kraftvoll ausstrahlenden Sound nicht wirklich und auch im Schlafzimmer sollte der Lautsprecher nicht mit voller Power losdröhnen.
Doch wie sieht es beim Spot aus? Amazon nennt den Klang des neuen Gerätes „großartig und satt“. Dafür soll der integrierte 44,5-mm-Breitbandlautsprecher sorgen, der wie bei den anderen Modellen ebenfalls nach vorn gerichtet ist und sich unterhalb des Displays verbirgt. Zwischen dem Echo Dot von 2002 und dem Spot von 2024 liegen zwei Jahre. Dennoch sind beide Lautsprecher klanglich sehr ähnlich aufgestellt. Der Bass und die Mitten sind fast identisch, der Sound beim Dot klingt allerdings etwas voller. Das liegt vor allem an der Form. Während der Spot wie der Pop dafür ausgelegt sind, aus einer Ecke heraus den Ton nach vorn abzugeben, steht der Dot idealerweise mit etwas Abstand zur Wand. Das gibt den Soundwellen die Möglichkeit, sich omnidirektional zu verteilen.
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Technische Ausstattung im Vergleich
Die Echos von Amazon können mehr, als nur Musik und Audio wiedergeben. Sie dienen unter anderem als Smart-Home-Zentrale, über die sich andere Geräte wie etwa smarte Lampen und Steckdosen steuern lassen. Sowohl der Echo Pop als auch der Dot und Spot unterstützen Bluetooth Low Energy Mesh, WLAN ac (2,4 GHz und 5 GHz) und sind mit dem neuen Matter-Standard für Smart-Home-Geräte kompatibel. Zigbee-Support, wie ihn etwa der große Echo bietet, fehlt bei den drei Lautsprechern. Dafür sind sie mit dem aktuellen Amazon-Chip AZ2 Neural Edge ausgestattet.
Um Sprachbefehle verarbeiten zu können, müssen die Echos trotz des neuen Chips mit dem Internet verbunden sein. Die Reaktionen auf Anfragen waren bei Echo Spot tendenziell etwas schneller als beim älteren Dot und Pop. Lokal können alle keine Anfragen verarbeiten, obwohl der Amazon AZ2 Neural Edge dies eigentlich erlauben würde und womit Amazon beim Echo Show 15 beispielsweise auch wirbt. Dafür sind die Geräte mit Geräuschsensoren ausgestattet, die auf Wunsch vorab eingestellte Routinen starten. Registriert der Echo beispielsweise Schnarchgeräusche, kann er das Licht löschen und somit das Zuhause in den Ruhemodus schalten oder ähnliches.
Der Echo Dot ist darüber hinaus noch mit einem Temperatursensor ausgestattet. Zudem verfügt er wie der neue Spot über einen Bewegungssensor mittels Ultraschall. Dem Pop fehlen beide Sensoren. Das Starten der Klimaanlage bei zu hoher Temperatur oder das Anschalten einer Lampe, wenn jemand einen Raum betritt, ist mit dem Pop somit nicht möglich und auch andere Szenarien dieser Art lassen sich mit ihm nicht umsetzen. Wie schon bei der Klangqualität haben der Echo Dot (5. Gen.) und der Spot somit auch im Bereich Smart Home die Nase vorn. Der Echo Pop kann zwar die Basics ebenso gut, die genannten Abstriche bei den Sensoren müssen Nutzer für den günstigeren Preis aber hinnehmen.
Echo Dot (5. Gen.) | Echo Pop | Echo Spot | |
---|---|---|---|
Preis | 64,99 Euro | 54,99 Euro | 94,99 Euro |
Klang | nach vorn gerichtete 44-mm-Lautsprecher, satter Bass, klangvoll in Höhen und Tiefen | nach vorn gerichtete 49,5-Lautsprecher, gut ausgesteuerte Mitte, Bass nicht ganz so stark, nicht omnidirektional | nach vorn gerichtete 44,5-mm-Lautsprecher, satter Bass, klangvoll in Höhen und Tiefen, nicht omnidirektional |
Gedacht für | reguläre Räume, als Erweiterung für Echo-Paare | kleine Räume oder Schlafzimmer | speziell für Schlafzimmer konzipiert |
technische Ausstattung | Amazon-Chip AZ2 Neural Edge, Bluetooth Low Energy Mesh, WLAN ac (2,4 + 5 GHz) | Amazon-Chip AZ2 Neural Edge, Bluetooth Low Energy Mesh, WLAN ac (2,4 + 5 GHz) | Amazon-Chip AZ2 Neural Edge, Bluetooth Low Energy Mesh, WLAN ac (2,4 + 5 GHz) |
Smart Home | Matter, Geräuschsensor, Temperatursensor, Bewegungssensor | Matter, Geräuschsensor | Matter, Geräuschsensor, Bewegungssensor |
Maße und Gewicht | 100 x 100 x 89 mm, 349 Gramm | 99 x 83 x 91 mm, 196 Gramm | 113 x 103 x 111 mm, 405 Gramm |
Farben | Anthrazit, Weiß, Tiefseeblau | Anthrazit, Weiß, Lavendel, Blaugrün | Schwarz, Weiß, Blau |
Display | nein | nein | 2,83-Zoll-Touchscreen (240 x 320 Pixel) |
Anschlüsse und Tasten | Stromkabel, lauter und leiser, Mikrofon aus, Aktionsbutton | Stromkabel, lauter und leiser, Mikrofon aus | Stromkabel, lauter und leiser, Mikrofon aus |
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Spot als Wecker nutzen
Beim Spot ist der Helligkeitssensor hervorzuheben, der die Anzeige auf dem Display dimmt, wenn es dunkel wird. Der Screen zeigt die Uhrzeit in der Nacht in einem gelb-orangenen Licht an, das kaum stört. Im Test stellte sich der Spot also durchaus als guter Ersatz zum klassischen Wecker heraus.
Er verfügt darüber hinaus auch über neue Wecktöne, die deutlich angenehmer sind als die bisherigen Alexa-Klingeltöne. Auch der Stil der Uhrenanzeige lässt sich sowohl über die App als auch den Touchscreen direkt am Gerät individuell anpassen. Positiv: Wie der Dot und der Pop verfügt auch der Spot nicht über eine Kamera, was für den Einsatz im Schlafzimmer durchaus wichtig ist.
Allerdings hat das Display auch einen Haken. Sobald man über den Spot Musik abspielt, verkleinert sich die Uhrenanzeige so stark, dass sie kaum noch abzulesen ist. Stattdessen zeigt das Display Interpret und Songtitel des aktuellen Liedes an.
Amazons kleines Trio
„Ich muss gestehen, dass ich nicht ganz verstehe, warum Amazon einen Echo Pop auf den Markt gebracht hat. Man könnte ihn zwar als günstige Alternative zum Dot bezeichnen, der Preisunterschied von 10 Euro ist dafür jedoch etwas gering. Denn der etwas teurere Dot bietet einen deutlich besseren Klang sowie im Bereich Smart Home mit den zusätzlichen Sensoren ebenfalls Vorteile. Beide Punkte würden mich persönlich dazu bewegen, 10 Euro mehr auszugeben und zum Dot zu greifen. Sicher, der Echo Pop ist alles in allem ein gutes Gerät, das darüber hinaus auch in tollen Farben erhältlich ist. Am Ende fehlt ihm meiner Meinung nach aber das Alleinstellungsmerkmal, das ihn vom Dot abhebt.
Anders sieht es beim Spot aus, von dem ich im Test positiv überrascht war. Ich habe mir kein Klangwunder erwartet, sondern wollte vor allem die beworbene Wecker-Funktion ausprobieren. Doch der Ton ist überraschend nah am Dot und somit durchaus gut. Was mich allerdings richtig freut, ist die Dimmfunktion. Sobald es dunkel wird, geht die Strahlkraft so stark zurück, dass mich die Anzeige nachts überhaupt nicht stört. Und ich bin wirklich empfindlich, was Helligkeit im Schlafzimmer angeht. Dennoch, den Preis für den Spot finde ich mit rund 95 Euro etwas teuer. Da lohnt es sich, auf eine der zahlreichen Aktionen von Amazon zu warten, zu denen der Spot deutlich günstiger zu haben ist.“