23. August 2024, 9:59 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
„Winter Burrow“ ist eines der zahlreichen Spiele, die man in diesem Jahr auf der Gamescom anspielen kann. TECHBOOK verrät, ob es sich lohnt.
Cozy Games tragen ihre Absicht im Namen. Es geht um Coziness (Deutsch: „Gemütlichkeit“), was die Spiele oft mit schöner Atmosphäre, niedrigschwelligen Aufgaben und vor allem Entschleunigung erreichen. Survival Games hingegen sind eigentlich das genaue Gegenteil. Es geht ums Überleben, indem man die Spielwelt versteht und sich ihr anpasst. Hinter jeder Ecke könnten Gefahren lauern oder man kann auch einfach das Spiel dadurch verlieren, dass man verhungert oder erfriert. Das Indie-Game „Winter Burrow“ will nun aber die beiden Genres vereinen. Geht das überhaupt? TECHBOOK hat den Titel auf der Gamescom angespielt.
Darum geht es in „Winter Burrow“
Man spielt eine kleine Maus, die nach Jahren in ihre Heimat, einen kuscheligen kleinen Bau, zurückkehrt, den die Eltern damals für ein Leben in der Großstadt verlassen haben. Dort angekommen muss man leider feststellen, dass sich der Mäusebau in erbärmlichem Zustand befindet – und das ausgerechnet im bitterkalten Winter.
Schritt für Schritt müssen die Spieler ihr Zuhause, das sich an den Wurzeln eines Baums befindet, wieder herstellen. So gilt es etwa zunächst, die Feuerstelle wieder in Gang zu bringen, schließlich will man nicht erfrieren.
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Survival-Elemente wenig bedrohlich
Hier kommt dann auch der Survival-Aspekt ins Spiel. Denn am linken unteren Bildschirmrand befinden sich drei Leisten, die man stets im Auge behalten sollte. Die obere zeigt an, wie viel Energie die kleine Maus noch hat. Die Leiste kann man auffüllen, indem man etwa schläft. Der zweite Balken bezieht sich auf das Hungergefühl und der dritte auf die allgegenwärtige Kälte. Hält man sich draußen auf, sinkt der Balken kontinuierlich.
Gerade zu Beginn muss man also immer relativ zügig wieder in seine Behausung zurückkehren, die man schnell mit ein paar anfangs eingesammelten Stöcken beheizen kann. Apropos Stöcke: auf die Basismaterialien, zu denen diese gehören, stößt man recht schnell. Sie sind notwendig, um anschließend beispielsweise die Werkbank instand zu setzen. Diese braucht man wiederum, um eine Axt herzustellen, mit der man dann Holz hacken kann, um den Sessel zu flicken, um zu stricken, um wärmere Kleidung herzustellen und so weiter.
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„Winter Burrow“ ist ein abwechslungsreiches Cozy Game
Das Konzept ist also denkbar simpel und auch durchaus nicht innovativ, dabei aber sehr liebevoll umgesetzt, was den Cozy-Game-Charakter unterstreicht. Denn das ist der Titel in erster Linie. Die Survival-Elemente ergänzen das Ganze auf spannende Art und Weise, wobei das Spiel nie seine „Coziness“ verliert. Das liegt vor allem auch an dem grafischen Stil und dem eingängig freundlichen Soundtrack, den Pine Creek Games seinem Spiel verpasst hat.
Der Einstieg ist niedrigschwellig und bedarf keiner großen Erklärung. Das kleine Mäuse-Zuhause ist liebevoll und detailreich gestaltet. Das Sammeln von Materialien ist gerade genug anspruchsvoll, um Spieler bei der Stange zu halten, aber weit davon entfernt, in irgendeiner Weise zu stressen. Man sammelt, man kocht, man macht seinen Bau gemütlich.
Stückweise schaltet man dabei neue Gebiete frei, die wieder neue Herausforderungen bieten. Vor allem geht es aber auch darum, herauszufinden, was mit der Tante des mäuselichen Protagonisten passiert ist, denn eigentlich sollte sie den Mäusebau hüten und instand halten. Als man jedoch ankommt, fehlt von ihr jede Spur.
Auf der Gamescom kann man „Winter Burrow“ in der Indie Area anspielen, was man bei Gelegenheit auf jeden Fall tun sollte. Bei Steam gibt es auch bereits zwei Demos zum Testen.