
13. Dezember 2024, 15:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein wenig aus dem Nichts hat CD Projekt einen sechsminütigen ersten Cinematic Trailer zu „The Witcher 4“ veröffentlicht. Dieser bestätigt nicht nur, dass das Spiel wohl tatsächlich diesen Titel tragen wird. Auch eine andere wichtige Frage wird endlich beantwortet.
2015 erschien mit „The Witcher 3: Wild Hunt“ eines der bis heute beliebtesten und erfolgreichsten Videospiele aller Zeiten. Danach erschienen mit „Heart of Stone“ und „Blood and Wine“ zwar noch ebenfalls erfolgreiche Erweiterungen, die Fangemeinde wartet aber auch sehnsüchtig auf einen Nachfolger. Bereits seit einiger Zeit ist bekannt, dass CD Projekt tatsächlich an einem entsprechenden Spiel arbeitet. Und im Rahmen der Game Awards 2024 zeigte das Studio nun etwas überraschend schon eine ganze Menge Material zu „The Witcher 4“. TECHBOOK analysiert den sechsminütigen Trailer.
Ciri wird neue Hauptfigur in „The Witcher 4“
Das Video beantwortet direkt zu Beginn eine der meistgestellten Fragen zum Spiel, nämlich: Wer wird die neue Hauptfigur? Die ersten drei Teile stellen – genauso wie die Buchvorlage und die Netflix-Serie – den Hexer Geralt von Riva ins Zentrum. Diesen hat CD Projekt allerdings mit „Wild Hunt“ in den wohlverdienten Ruhestand geschickt. Seitdem gibt es Gerüchte, dass seine Adoptivtochter Cirilla „Ciri“ von Cintra offiziell in seine Fußstapfen tritt. Und das hat der Trailer jetzt auch bestätigt.
Bereits in den ersten Einstellungen erahnt man, dass es nicht Geralt ist, der da seine Klinge schärft. In der Menschenmenge, die sich versammelt hat, um eine Opferung zu feiern, ist dann eine Gestalt mit zwei Schwertern zu sehen. Und „Witcher“-Fans wissen natürlich, dass das nur eines bedeuten kann: Hier ist ein Hexer zugegen – oder in diesem Fall eine Hexerin. Das zeigt sich, als die Kapuze fällt. Zwar sieht Ciri ein wenig anders aus als in „The Witcher 3“, an ihrem aschblonden Haar und der Narbe im Gesicht ist sie allerdings dennoch gut zu erkennen.
Auch interessant: Alle Informationen und Gerüchte zu „The Witcher 4“
Trailer zeigt Ciris Fähigkeiten
Der Trailer zeigt anschließend, wie Ciri ein Kikimora-ähnliches Monster – spinnengleiche große Wesen aus der slawischen Legendenkultur – bekämpft. Dabei nimmt sie offenbar nicht nur einen Hexertrank, sondern setzt neben ihrem Schwert auch Magie ein. Zu erahnen sind eine Art Schildzauber – vielleicht sogar das bereits bekannte Quen –, Feuer und auch Blitze.
Zudem scheint sie über ein erweitertes Waffenarsenal zu verfügen, das neben ihren Schwertern auch über eine Kusarigama-ähnliche Waffe verfügt; eine Klinge an einer langen Kette. Von ihren für „The Witcher 3“ und die Bücher so wichtigen Teleportationskräften ist hingegen nichts zu sehen.
Was sonst noch im Trailer zu sehen ist
Die Landschaft erinnert ein wenig an das flache, von Sumpf und Verwüstung gezeichnete Velen. Selbst wenn die Handlung nicht dort spielen sollte, so ist doch wahrscheinlich, dass Ciri einmal mehr durch die Nördlichen Königreiche zieht. Es ist allerdings auch ein wenig Schnee in dem Trailer zu sehen. Das könnte ein Hinweis auf noch nördlichere Gefilde auf dem Festland sein.
Auch interessant: Alle „The Witcher“-Projekte von CD Projekt in der Übersicht
Vielleicht führt uns „The Witcher 4“ sogar endlich nach Kovir und Poviss. Temerien, Redanien und sogar Kaedwen wären allerdings genauso denkbar. Vielleicht ist die Open World ja auch so groß, dass es Ciri an alle diese Orte verschlägt. Dass es nämlich erneut um einen Open-World-Titel geht, hat CD Projekt bereits bestätigt.
Darüber hinaus zeigt der Trailer vor allem eines: Man will dem bisherigen erzählerischen Stil offenbar treu bleiben. Ciri zieht in „The Witcher 4“ als Hexerin durch die Lande und als solche ist es ihr Beruf, Monster zu jagen. Wie auch schon ihr Ziehvater Geralt wird sie dabei aber auch immer wieder mit der Tatsache konfrontiert, dass auch Menschen mitunter Monster sein können. Denn als sie nach erfolgreicher Monsterjagd ins Dorf zurückkehrt, muss sie feststellen, dass die junge Frau, die sie mit ihrer Tat retten wollte, inzwischen von ihren eigenen Leuten hingerichtet wurde.
„The Witcher 4“ bleibt der Serie treu
Eine Frage, die sich bei diesem Szenario allerdings stellt, ist, wie „The Witcher 4“ damit umgehen wird, dass Ciris Leben als Hexerin nur eines von drei möglichen Enden in „The Witcher 3“ war. Sie konnte auch Kaiserin von Nilfgaard werden oder gänzlich verschwinden. Und eine Stärke der bisherigen Spiele war es stets, dass CD Projekt die Entscheidungen seiner Spieler ernst genommen hat.

In einem Interview mit „GameStar“ gab Miles Tost, Leiter der Leveldesign-Abteilung bei CD Projekt, zumindest in Teilen eine Antwort auf diese Frage. Dass das Ende von Ciri als Hexerin kanonisch wird, ist wohl nicht zu erwarten. Es bleibt spannend, welche Lösung das Studio in „The Witcher 4“ dafür finden wird.
Ebenfalls interessant wird sein, wie Ciri als neue Protagonistin in „The Witcher 4“ agieren wird. Im „GameStar“-Interview sagte Tost dazu, dass man einen neuen Handlungsspielraum definieren müsse. Zum einen sei Ciri Geralts Tochter und die Spieler kennen sie bereits. Andererseits ist die junge Frau charakterlich und auch in ihren Werten anders sortiert als Geralt.

Videospiel-Highlight Alle Infos und Gerüchte zu „The Witcher 4“ im Überblick

Netflix Erster Teaser zu „The Witcher“ Staffel 4 zeigt Liam Hemsworth als Hexer

CD Projekt „Das ‚Witcher‘-Remake ist längst überfällig – und könnte fantastisch werden!“
Trailer mit Unreal Engine 5
Abseits dieser inhaltlichen Einblicke, die der Trailer in „The Witcher 4“ gewährt, gibt es auch auf technischer Seite etwas zu entdecken. Es war bereits bekannt, dass CD Projekt für das neue Spiel auf die Unreal Engine 5 setzen wird. Das sieht man dem Trailer auch an. Laut Entwicklern wurde dieser „in einem Custom-Build der Unreal Engine 5 auf einer noch nicht angekündigten Nvidia-Geforce-RTX-GPU vorgerendert“.
Dahinter dürfte die kommende RTX-5000er-Serie stecken. Diese könnte im Januar auf der Technikmesse CES in Las Vegas vorgestellt werden. Laut CD Projekt setzt der Trailer in jedem Fall auch im Look die Messlatte für das Spiel.
Wann das AAA-Spiel kommt, verrät das Video hingegen nicht. Der Titel ist gerade erst in die Vollproduktion übergegangen. Und CD Projekt hat bereits durchblicken lassen, dass man die Fehler, die bei der Veröffentlichung von „Cyberpunk 2077“ gemacht wurden, bei „The Witcher 4“ nicht wiederholen möchte. Dementsprechend tut man sich mit Garantien für Inhalte und Release-Datum in diesem Fall schwer. Experten rechnen im besten Fall mit einem Start Ende 2026.