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Nach nur zwei Wochen

Sony schaltet Videospiel ab – Käufer bekommen Geld zurück

Person hält DualSense-Controller für die PS5 in der Hand
Sony schaltet ein neues Videospiel für PS5 und PC direkt wieder ab Foto: Getty Images/SOPA Images
Woon-Mo Sung
Redakteur

4. September 2024, 13:19 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Nicht jedes Spiel wird zum Megahit, wie aktuell wieder sehr deutlich wird. Sony schaltet nämlich „Concord“ ab – nach nur zwei Wochen. TECHBOOK erklärt die Umstände.

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Befindet sich ein Spiel in der Entwicklung, wollen natürlich alle Beteiligten, dass daraus auch ein Erfolg wird. Handelt es sich um einen ambitionierteren Titel, schießen die Erwartungen entsprechend steil nach oben. Und umso größer fällt die Enttäuschung aus, wenn sich das Projekt dann als Flop entpuppt. Auch große Publisher sind davor nicht geschützt, wie jetzt wieder klar wird: Sony schaltet nämlich „Concord“ ab und damit ist der Shooter nur zwei Wochen nach Erscheinen direkt wieder tot.

Sony schaltet „Concord“ dieser Tage ab

Erst während der Gamescom 2024 ist der Hero-Shooter „Concord“ an den Start gegangen, um etablierten Titeln wie „Overwatch“ oder „Apex Legends“ den Kampf anzusagen. Mit Sony als Publisher im Rücken hatten die Entwickler von Firewalk Studios viel vor. Doch gleich zu Beginn fielen die Kritiken recht durchschnittlich aus. Schlimmer jedoch: Die Spieler blieben weg.

Und ein Mehrspieler-Titel, bei dem man lange auf Mitstreiter und Gegner warten muss, ergibt für niemanden Sinn. Deswegen schaltet Sony „Concord“ sehr bald direkt wieder ab. Das geht aus einer offiziellen Mitteilung im Namen von Ryan Ellis, Game Director bei den Firewalk Studios, hervor. Man müsse sich eingestehen, dass bestimmte „Aspekte des Spiels und der initiale Launch nicht so ankamen, wie wir beabsichtigt hatten“. Deswegen werde man den Titel ab dem 6. September 2024 offline nehmen.

So erhalten Spieler ihr Geld zurück

Der Verkauf von „Concord“ wird mit sofortiger Wirkung eingestellt. Zudem verspricht man eine vollständige Rückerstattung des Kaufpreises in Höhe von 40 Euro für alle, die sich das Game für die PS5 oder den PC zugelegt haben. Wer einen digitalen Kauf getätigt hat, zum Beispiel im PlayStation Store oder PlayStation Direct, erhält das Geld zurück über die ursprüngliche Zahlungsmethode. Heißt also: Wer via PayPal zahlte, erhält auch dort eine Rückerstattung.

Dies gilt ebenfalls für Steam und den Epic Games Store. Spieler müssen nicht selbst aktiv werden, sondern sollten in den kommenden Tagen und Wochen eine Nachricht über die Rückabwicklung erhalten. Speziell in Bezug auf PlayStation Direct und den PlayStation Store kann es aber zwischen 30 und 60 Tagen dauern, ehe die Überweisung auf dem Konto ankommt. Sollte in der Zwischenzeit die ursprüngliche Zahlungsmethode nicht mehr vorhanden sein, wird der Betrag der PSN Wallet gutgeschrieben.

Personen, die jedoch eine physische Kopie in einem Laden und nicht direkt bei PlayStation gekauft haben, sollen sich mit den Rückerstattungsprozessen des jeweiligen Verkäufers auseinandersetzen. Wer also in einem Mediamarkt oder Saturn ein Exemplar erworben hat, sollte die entsprechende Filiale aufsuchen.

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Von Anfang an keine Chance

„Concord“ kam gleich zu Beginn nicht in die Gänge. Wie „IGN“ berichtet, soll sich das Spiel mit Stand vom 3. September lediglich etwa 25.000-mal verkauft haben. Zum Vergleich mit dem aktuellen Spitzenreiter: Vom ebenfalls erst kürzlich erschienenen Action-Rollenspiel „Black Myth: Wukong“ gingen innerhalb von nur drei Tagen 10 Millionen Einheiten über die echten wie digitalen Ladentheken.

Selbst in der Startwoche landete „Concord“ nur auf dem 147. Platz der am meisten gespielten PlayStation-Titel. Wie „Forbes“ vorrechnet, dürften nur etwa eine Million US-Dollar an Einnahmen generiert worden sein. Das markiert einen kolossalen Flop. Zwar gibt es keine offiziellen Zahlen, doch Schätzungen zufolge soll die angeblich sechs- bis achtjährige Entwicklung an die 100 Millionen US-Dollar verschlungen haben.

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Wie geht es jetzt weiter?

Die Gründe für das bisherige Scheitern von „Concord“ sind vielfältig. Neben vergeigtem Marketing gibt es aber zwei zentrale Aspekte: das Genre einerseits, und der Verkaufspreis andererseits – sowie die Kombination aus beidem. Denn Sony schickte sich an, eine Nische zu erobern, die bereits seit Jahren von bekannten Titeln besetzt ist, die Free-to-Play und damit kostenlos spielbar sind.

Vor diesem Hintergrund hat es sicher nicht geholfen, 40 Euro für den Kauf auszurufen. Das mag zwar im Vergleich zu vielen anderen vollwertigen Titeln recht günstig sein – aber in der Sparte der Hero-Shooter ist man eben anderes gewohnt. Zudem gilt dieser Bereich generell als gesättigt, an den etablierten Marken ist aktuell kaum ein Vorbeikommen. Laut dem Statement von Ellis erörtere man „den besten weiteren Weg“. Man kann nun spekulieren, dass die Macher mit „Concord“ jetzt auch als Free-to-Play einen Comeback-Versuch unternehmen.

Auch die Zukunft von Firewalk Studios dürfte gegenwärtig in der Schwebe sein. In der jüngeren Vergangenheit machte die Videospielebranche mit zahlreichen Entlassungen und Studioschließungen von sich reden. Auch Sonys Reputation dürfte nun einen ordentlichen Dämpfer erhalten haben. Schließlich handelt es sich bei „Concord“ um ein First-Party-Game, also einen Titel aus eigenem Hause. Und gerade in der Hinsicht konnte Sony, vor allem mit Einzelspielerwerken, immer punkten.

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