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Erfahrungsbericht

5 Games, die „Sims 4“ Konkurrenz machen – und warum das wichtig ist

Sims 4 mit Konsolen-Controller
„Die Sims“ genießen fast schon einen gewissen Kultstatus Foto: Getty Images
Janina Ottma

5. März 2024, 8:35 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Seit dem Erscheinen des ersten „Die Sims“-Games im Jahr 2000 hat Electronic Arts (EA) im Genre Lebenssimulationen eine Monopolstellung. Doch einige Indie-Entwicklerstudios könnten die Vormachtstellung bald ins Wanken bringen. Warum das laut Ansicht von Janina Ottma von TECHBOOK eine längst überfällige Entwicklung ist und welche Spiele „Sims 4“ bald Konkurrenz machen könnten.

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Vor 24 Jahren veröffentlichte Hersteller EA das von Maxis Studios entwickelte PC-Spiel „Die Sims“. Ein Riesenerfolg. Denn die Lebenssimulation wurde mit zahlreichen Preisen – unter anderem mit dem „Interactive Achievement Award“ in der Kategorie „Game of the Year“ – ausgezeichnet und verkaufte sich weltweit millionenfach. Mittlerweile umfasst die Sims-Reihe vier Teile. Mit weltweit mehr als 200 Millionen verkauften Exemplaren hat sie sich auf Platz acht der meistverkauften Computer- und Videospielreihen platziert.

„Sims 4“ ist ein teures Vergnügen

Der aktuelle Teil, „Die Sims 4“, wartet mit 15 Erweiterungspacks, zwölf Gameplay-Packs, 19 Accessoires-Packs und 27 Bau-, Einrichtungs- und Kleidungssets auf. Ein neues, 20. Accessoires-Pack, „Die Sims 4 Kristallkreationen“, ist am 29. Februar 2024 erschienen. Die insgesamt 73 Zusatzpacks kosten je nach Umfang zwischen 4,99 und 39,99 Euro. Wer alle Zusatzinhalte haben und nicht auf die nächste Rabattaktion warten will, muss tief in die Tasche greifen. Stand Februar 2024 kostet das Sims-4-Komplettpaket nämlich 1.164,27 Euro.

Das ist eine Menge Geld. Trotzdem sind viele Fans bereit, diese Summe zu investieren. Eine Tatsache, die sich auch in EAs Umsätzen widerspiegelt. Die lagen 2023 bei 7,43 Milliarden US-Dollar. Mit Blick auf den Umsatz im dritten Quartal 2023 belegte EA mit 1,9 Milliarden US-Dollar den achten Platz im Ranking der führenden Unternehmen im Bereich Videospiele und konkurriert damit unter anderem mit Apple, Microsoft und Google.

Auch ich muss zugeben, dass ich schon ein paar Mal in die Tasche gegriffen habe, wenn eine neue Sims-Erweiterung erschienen ist. Denn ich bin „Fan der ersten Stunde“. Das heißt: Ich kann mich noch daran erinnern, als Kind den allerersten Sims-Teil gespielt zu haben – nach den Hausaufgaben, gemeinsam mit Freundinnen, an klotzigen, auf Hochtouren laufenden PCs. Die Sims und ich blicken also auf eine lange gemeinsame Geschichte zurück.

Für viele ist „Sims 4“ Nostalgie

Jedes Mal, wenn ich „Die Sims 4“ starte, überkommt mich deshalb kurz eine wohlig-warme Nostalgie – auch wenn der aktuelle Teil der Reihe mit seinem niedlichen Grafik-Stil und größtenteils kindgerechten Inhalten deutlich harmloser und deshalb stellenweise weniger unterhaltsam als die vorangegangenen Teile ist. Neben den nostalgischen Gefühlen, die mir das Spiel beschert, ist es für mich auch eine Art „safe space“.

Einer, in dem ich spontan auf eine tropische Insel reisen, innerhalb einer Stunde eine pompöse Villa bauen, wieder abreißen und neu bauen kann, wenn ich darauf Lust habe. Oder einer, in dem ich mir magische Fähigkeiten verleihen, ein Pferd kaufen und Chaos ohne Ende verbreiten kann – ganz ohne Konsequenzen. Und wenn es in meinem Leben chaotisch zugeht, ist es im Gegenzug sehr entspannend, in „Die Sims“ einen konfliktfreien Raum schaffen zu können, in dem das Leben einfach ist. Es gibt viele Möglichkeiten, „Die Sims“ zu spielen. Diese Vielfältigkeit gefällt mir.

Mit Blick auf das Thema Diversität eröffnet das Spiel zusätzlich Raum zum Experimentieren, zum Beispiel mit dem biologischen Geschlecht und/oder der sexuellen Identität. So lässt sich unter anderem individuell einstellen, ob ein Sim an „Techtelmechteln“ mit Männern oder Frauen oder niemandem interessiert ist. Oder ob er schwanger werden, andere schwängern oder nichts davon kann. Ein Feature, das insbesondere für marginalisierte Personen, die ihre Identität oder sexuelle Orientierung nicht leben können, extrem wichtig ist und deshalb auch in immer mehr Videospielen zum Einsatz kommt.

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5 potenzielle „Sims 4“-Alternativen im Überblick

Doch so viel Spaß es auch macht – es gibt auch viele Gründe, aus denen es durchaus sinnvoll wäre, wenn „Die Sims“-Reihe, die seit vielen Jahren den Lebenssimulationsspiele-Markt dominiert, Konkurrenz bekäme. Neben dem bereits genannten sehr hohen Preis und der Monopolstellung von EA sind hier die wichtigsten Gründe auf einen Blick:

  • Zahlreiche Glitches: Aufgrund zahlreicher, nerviger Bugs im Bau- und Live-Modus ist „Die Sims 4“ teilweise nur schwierig spielbar.
  • Repetitives Gameplay: Viele kritisieren, dass es in „Die Sims 4“ hauptsächlich darum geht, Fähigkeiten aufzubauen. Das bedeutet oft, seine Sims dabei zu beobachten, wie sie stundenlang angeln, malen oder kochen. Steht nur das – übrigens kostenfreie – Basisspiel zur Verfügung, das wenige Möglichkeiten bietet, das Gameplay interessant zu gestalten, wird es schnell langweilig.
  • Diversity-Schwachstellen: Obwohl in den vergangenen Jahren mehr Wert auf Vielfalt gelegt wurde, ist zum Beispiel bei der Repräsentation von trans* oder nicht binären Personen oder von Menschen mit Behinderungen im Spiel noch deutlich Luft nach oben.
  • Eingeschränkte Customization: Einrichtung und Kleidung werden in „Die Sims 4“ in begrenzten Farbvarianten zur Verfügung gestellt. Dies begrenzt die Möglichkeiten beim Einrichten von Häusern oder der Gestaltung von Sims.

Realistischerweise wird kein anderes Lebenssimulationsspiel in der nächsten Zeit Konkurrenz für Die Sims werden. Schließlich wird die Entwicklung der Die-Sims-Reihe von einem milliardenschweren Unternehmen vorangetrieben, das auf eine über zwei Jahrzehnte lange Geschichte in der Entwicklung von Lebenssimulationsspielen zurückblickt. Trotzdem könnte die Tatsache, dass einige Indie-Entwicklerstudios planen, in den nächsten Jahren Lebenssimulationsspiele, die Alternativen zu Sims 4 darstellen, zu veröffentlichen, die Dynamik am Markt verändern. Im Folgenden stellen wir fünf vielversprechende Sims-4-Alternativen vor.

1. Paralives

Obwohl eine Veröffentlichung im Early Access erst für 2025 geplant ist, wird „Paralives“ schon jetzt als der größte „Sims 4“-Konkurrent gehandelt. Momentan arbeiten die Entwicklerinnen und Entwickler vorrangig an der Implementierung eines kohärenten Grafik-Stils. Das Spiel ist komplett Crowd-finanziert. Anfang Februar 2024 wurde der erste Gameplay-Trailer veröffentlicht.

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Unter anderem die Möglichkeit, den „Paras“ – das Aquivalent zu Sims – spezielle soziale Fähigkeiten zu verleihen, lässt die Vorfreude auf „Paralives“ steigen. Dazu kommt das Upgrade-System, das eingesetzt werden kann, um das Leben der Paras zu verbessern sowie die Tatsache, dass das Spiel komplett ohne kostenpflichtige Erweiterungen geplant ist.

2. Life by You

Ähnelt der Grafik-Stil von „Paralives“ dem von „Sims 4“, setzt „Life by You“ von Indie-Entwickler Paradox Tectonic auf eine realistischere, an „GTA 4“ erinnernde Optik. Produziert wird die Lebenssimulation, die seit September 2023 im Early Access by Steam und Epic verfügbar ist, von Rod Humble, der für die Entwicklung von „Die Sims 2“ und „3“ verantwortlich war.

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Ein besonderes Feature: Das Spiel ist komplett Open World – Spielerinnen und Spieler können sich frei von Ort zu Ort bewegen, ganz ohne Ladebildschirme. Die sind, zum Unmut der Fans, in „Die Sims 4“ übrigens zahlreich vorhanden. Zusätzlich bietet „Life by You“ zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten. So lassen sich die Farben von Möbeln mithilfe von Schiebereglern einfach verändern.

3. inZOI

„InZOI“ ist ein Lebenssimulationsspiel des koreanischen „PubG“-Entwicklers Krafton. Anders als „Die Sims 4“ setzt „inZOI“ auf Hyperrealismus. So sind Texturen und Schatten sehr lebensecht. Die Persönlichkeiten von Zois – so nennt sich das Äquivalent zu Sims – lassen sich basierend auf psychologischen Grundlagen anpassen.

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So weist man Charakteren unter anderem verschieden ausgeprägte, auch als Big “ bekannte, Persönlichkeitsmerkmale zu. Zu diesen gehören Offenheit für Erfahrungen und Gewissenhaftigkeit. Haar- und Kleidungsfarben lassen sich einfach mithilfe eines Farbrades individualisieren; ein Feature, das sich viele in „Die Sims 4“ wünschen. Wetter und Jahreszeiten sind, anders als in „Sims 4“, in das Basisspiel integriert.

4. Nivalis

Deutlich düsterer kommt „Nivalis“ von Indie-Entwicklerstudio Ion Land daher. Hier besteht die Aufgabe darin, in der komplexen, futuristisch anmutenden Cyberpunk-Stadt Nivalis einen Nudelstand zu managen, um sich nach und nach ein Traumleben zu ermöglichen.

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Wie ein Traumleben in dieser Stadt aussieht, kann jede Spielerin und jeder Spieler selbst entscheiden – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Geplant ist der Release im Laufe des Jahres 2024 – ein genaues Veröffentlichungsdatum steht allerdings noch nicht fest.

5. AlterLife

AlterLife von VGG Studio macht mit zahlreichen, in dieser Form nicht in Die Sims 4 verfügbaren Bau-Features auf sich aufmerksam. Obwohl die Ankündigung des Veröffentlichungsdatums noch aussteht, zeigt ein offizieller, mittlerweile zwei Jahre alter Trailer unter anderem, dass die Größe von Objekten einfach angepasst werden.

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Die Welt kann man zum Beispiel mithilfe von Autos erkunden. Mit Blick auf Details steht „AlterLife“ dem Spiel „inZOI“ in Nichts nach. Auch hier setzen die Entwickler auf äußert realistische Details, zum Beispiel bei Haut und Stoffen.

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