19. November 2024, 17:43 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Wochenlang brodelte die Gerüchteküche – damit es dann plötzlich ganz schnell ging. Sony hat am 10. September seine PlayStation 5 Pro vorgestellt, allerdings sind einige Fragen noch ungeklärt. TECHBOOK gibt einen Überblick über die wichtigsten Daten der Konsole.
Sonys PlayStation 5 ist bereits seit November 2020 auf dem Markt. Mit der Slim-Version gibt es seit Herbst 2023 außerdem den ersten Ableger der Konsole. Aufgrund des bisherigen Turnus rechneten Experten deshalb schon vor Monaten mit einer PlayStation 5 Pro. Diese hat Sony am 10. September dann offiziell angekündigt. Doch was kann die neue Konsole, wann genau erscheint sie und welche Spiele sind vorgesehen?
Übersicht
Design der PlayStation 5 Pro erinnert an Slim-Version
Das Wesentliche direkt zu Anfang: Ja, die nächste Sony-Konsole ist tatsächlich die PlayStation 5 Pro. Auch wenn sich die Experten ohnehin zuletzt sicher waren, dass das nächste Gerät diesen Namen tragen würde, haben wir inzwischen auch Gewissheit. Direkt zu Beginn der Präsentation im September enthüllte der leitende Techniker, Mark Cerny, das Design der Spielekonsole.
Wie bereits in frühen Leaks vermutet, erinnert dieses an einen Mix aus der gängigen PS5 und der Slim-Variante. Von Letzterer hat das Pro-Modell in erster Linie die horizontalen Streifen übernommen. Statt wie der bei PS5 Slim, deren weißes Gehäuse von nur einer schwarzen Furche durchzogen wird, hat die PS5 Pro davon gleich drei. Das liegt vorwiegend daran, dass sie insgesamt in ihren Maßen größer ist als das Slim-Modell. Generell fügt sich die neue PlayStation optisch aber ohne Weiteres in die bisherigen 5er-Modelle ein.
Technische Details der PS5 Pro
Dass die PlayStation 5 in ihrer Pro-Version leistungsmäßig ein Upgrade bekommen würde, war klar. Die Frage war nur, wie groß dieses ausfällt. Tatsächlich ist der Sprung vor allem bei der GPU sehr deutlich.
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Neue GPU, alte CPU
Sony verspricht bis zu 45 Prozent mehr Leistung. Als Grund dafür führte Mark Cerny in der Präsentation „die großen Drei“ an: eine größere GPU, Advanced Ray Tracing und AI-Driven Upscaling.
Die GPU soll über 67 Prozent mehr CUs (Compute Units) verfügen. Auch der verbaute RAM soll um 28 Prozent schneller arbeiten. Ein bis zu 45 Prozent schnelleres Rendering ist die Folge. Auch im Hinblick auf Schnelligkeit der Raytracing-Berechnung packt die PlayStation 5 Pro noch eine ganze Schippe obendrauf. Die neue Konsole kommt zudem mit 2 Terabyte SSD und Wi-Fi 7-Support.
Kurz vor Marktstart Anfang November wurden dann Bilder des Handbuchs veröffentlicht, die genauere Daten liefern. Diese zeigen unter anderem, dass die PS5 Pro mit 16,7 TeraFLOPS kommt – das Basis-Modell verfügt „nur“ über 10,28 TeraFLOPS. Dafür setzt Sony auf die gleiche CPU, wie schon in der PS5, den AMD Zen 2. Das deckelt wiederum laut Experten die fps-Rate für manche Spiele, die dann nicht die theoretisch möglichen 60 fps erreichen könnten.
Dafür wird der 16 GB GDDR6-RAM um 2 GB DDR5 ergänzt, die allerdings dem Betriebssystem vorbehalten sind. Bemerkenswert ist zudem, dass die PlayStation 5 Pro ohne Laufwerk 300 Gramm leichter ist als die Digital Edition der PS5. Diese liegt bei 3,4 Kilogramm, das Pro-Modell soll aber nur 3,1 Kilogramm wiegen.
Jede Menge Künstliche Intelligenz
Außerdem ist jetzt etwas mit an Bord, was den sperrigen Namen PlayStation Spectral Super Resolution trägt, kurz: PSSR. Über diese KI-Upscaling-Technologie wurde bereits im März berichtet. Dahinter verbirgt sich eine Machine-Learning-Technik, die Bilder Pixel für Pixel analysiert. Vor allem Spiele mit geringerer Auflösung sollen so aufgewertet werden und höhere Framerates ermöglichen. Generell ermöglicht PSSR in der Abbildung eine enorm hohe Detaildichte.
Zur besseren Effizienz der KI kommt dafür eigens designte Hardware zum Einsatz. In der Präsentation wurden dazu keine weiteren Details genannt. Das scheint aber noch eine ganze Reihe weiterer Verwendungsmöglichkeiten für die Zukunft zu bedeuten. So wären etwa Berechnungen von Zwischenbildern denkbar, um ein noch flüssigeres Bild zu generieren.
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iFixit zeigt, wie PlayStation 5 Pro innen aussieht
Wie bei Geräten von solchem Kaliber wie der PS5 Pro üblich, haben die Experten von iFixit ein Modell aufgeschraubt und sich die Komponenten im Inneren genau angeschaut. Eine wesentliche Veränderung stellt die verbesserte Zugänglichkeit der CMOS-Batterie dar. Das hat zur Folge, dass Nutzer diese im Zweifel deutlich einfacher austauschen können. Im Gegensatz zu älteren Modellen ist im Prinzip nur das Lösen einer einzelnen Schraube notwendig.
Damit macht Sony weiterhin kleine Schritte in Richtung verbesserter Nachhaltigkeit. Wie schon beim Vorgänger kann man nämlich auch die Seitenteile einfach und ohne Werkzeug entfernen, was ihre Lebensdauer erhöht und auch die Reinigung vereinfacht. Einen Kritikpunkt haben die Experten von iFixit allerdings. Denn offenbar hält Sony in der internationalen Variante seiner PS5 Pro an den umstrittenen Garantie-Aufklebern im Inneren der Konsole fest. Sollte dieser beschädigt werden, erlischt die Garantie.
Spiele für die PS5 Pro
Als Beispiel für die gesteigerte Leistung zeigte Sony direkt Gameplay von „The Last of Us: Part 2“, „Spider-Man 2“ sowie „Ratchet & Rank: Rift Apart“. Der Unterschied von 30 fps zu möglichen 60 fps mit der PlayStation 5 Pro ist im Detail sichtbar. Zudem nannte Sony weitere Enhanced-Spiele für die PS5 Pro:
- Alan Wake 2
- Assassin’s Creed: Shadows (erscheint im November)
- The Crew Motorfest
- Demon’s Souls
- Dragon Age: the Veilguard
- Dragon’s Dogma 2
- F1 24
- Final Fantasy 7 Rebirth
- The First Descendant
- Gran Turismo 7
- Hogwarts Legacy
- Horizon Forbidden West
- The Last of Us Part 2 Remastered
- Marvel’s Spider-Man 2
- Metal Gear Solid Delta: Snake Eater
- Ratchet & Clank: Rift Apart
- Resident Evil 4 Remake
- Resident Evil Village
- Star Wars Jedi: Survivor
- Stellar Blade
Darüber hinaus sollen ausgewählte PlayStation-4-Titel ebenfalls von besserer Schärfe und höherer Auflösung profitieren.
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Preis und Verfügbarkeit der PlayStation 5 Pro
Die PlayStation 4 kam mit einer UVP von 399,99 Euro auf den Markt, die PS4 Pro kostete dann bei ihrem Start drei Jahre später genauso viel. Die PS4 war zum damaligen Zeitpunkt bereits deutlich im Preis gesunken. 2020 stieg wiederum die PS5 mit 499,99 Euro ein. Seitdem ist die Konsole allerdings nicht günstiger geworden – im Gegenteil. Die UVP stieg erstmals im November 2022 um 50 Euro. Im Sommer 2024 stiegen dann – zumindest in Japan – die Preise erneut.
Das ließ bereits erahnen, dass es der Preis für die PlayStation 5 Pro wohl in sich haben wird. Brancheninsiders Jeff Grubb vermutete vorab, dass dieser zwischen 600 und 700 Dollar liegen soll. Das wurde dann sogar übertroffen. Wie Mark Cerzy bekannt gab, soll die PS5 Pro zum Start ganze 799 Euro kosten. In den USA liegt der Preis bei 699 Dollar. In diesen stolzen Preis ist im Übrigen weder der Standfuß noch das modulare Laufwerk inbegriffen. Beides muss dementsprechend bei Bedarf separat nachgekauft werden.
Und auch das Erscheinungsdatum wurde im selben Zug bekannt gegeben. Der Start für die PlayStation 5 Pro ist für den 7. November 2024 vorgesehen. Bereits ab dem 26. September kann man das Gerät vorbestellen. Damit bleibt sich Sony treu und bringt seine Konsole pünktlich zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt.
Leistungsstark, aber vor allem verdammt teuer
„Prinzipiell hält die PlayStation 5 Pro vieles von dem ein, auf das man im Vorfeld spekuliert hatte. Ganz anders sieht das beim Preis aus. Auch wenn vorab bereits vermutet wurde, dass sich die PS5 Pro in solchen Sphären bewegen könnte, finde ich 800 Euro ohne Standfuß und Laufwerk dann doch echt eine Ansage.
Konsolen waren lange eine vergleichsweise günstige Alternative zum PC. Natürlich bieten sie auch noch andere Vorteile, aber zumindest preislich nähern sich die Geräte damit immer weiter an. Mein eigener, vor einem Jahr neu zusammengestellter PC mit einem AMD Ryzen 7 5800X und einer Geforce RTX 4070 hat in Summe 1400 Euro gekostet. Da reicht die neue PlayStation 5 Pro für 800 Euro mit einem Laufwerk für 120 Euro, gegebenenfalls einem zusätzlichen Controller für mindestens 80 Euro (oder 240, falls man das Premium-Modell will) und einem Standfuß für 30 Euro auch bald hin.
Ja, PSSR als neues größeres Feature ist bestimmt cool. Dass auch ältere PS4-Spiele damit quasi im Nachhinein an Qualität gewinnen, ist auch toll. Aber komm schon, Sony – 800 Euro?! Da bin ich mal auf die ersten Leistungstestdaten gespannt …“