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Von wegen Pro – Nintendo enttäuscht mit neuer Switch-OLED-Konsole

Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

7. Juli 2021, 16:00 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Nach vielen Gerüchten und langer Wartezeit hat Nintendo nun endlich eine neue Switch-Konsole vorgestellt. Eine Pro-Version, die such viele Gamer erhofft haben, ist es allerdings nicht geworden. Stattdessen bietet die neue Nintendo Switch OLED viel Bekanntes und nur wenige Verbesserungen.

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Es hätte so schön werden können. Von der neuen Switch wurde viel erwartet. Neben einem 4K-Display beispielsweise auch ein neuer Grafik-Chip, eine neue CPU sowie mehr Akkulaufzeit. All diese Dinge hätte es gebraucht, um das Spielerlebnis noch flüssiger zu machen. Stattdessen bringt die Nintendo Switch OLED aber nur wenige Neuerungen mit – und die betreffen zum großen Teil das Gehäuse sowie die Anschlüsse. TECHBOOK fasst zusammen, was uns an der neuen Switch gefällt, und was nicht.

Nintendo Switch OLED mit nützlichem LAN-Port

Optisch unterscheidet sich die Nintendo Switch OLED (Modellnummer HEG-001) kaum von der bisherigen Switch. Kleine Änderungen gibt es aber dennoch. Neu ist beispielsweise die weiße Ausführung, die parallel zur Version in Neon-Rot und Neon-Blau angeboten wird. Das Design der Joy-Cons ist gleich geblieben, ebenso wie des Adapters. Allerdings hat Nintendo das Dock der Switch OLED angepasst. Es ist an den Kanten nun stärker abgerundet und mit einem LAN-Port ausgestattet. Letzterer ist eine wirklich nützliche Neuerung, erlaubt er es Spielern doch, die Switch nun auch per Kabel mit dem Internet zu verbinden.

Die neue Switch lässt sich dank des integrierten Kick-Stands weiterhin auf dem Tisch aufstellen. Den ausklappbaren Standfuß hat Nintendo nun vergrößert und so auf Kundenfeedback reagiert. Er reicht über die gesamte Breite der Konsole und lässt sich im Neigungswinkel verstellen. Der Stand der alten Switch ist hingegen relativ schmal, sodass die Konsole auch bei kleinen Erschütterungen schnell umkippen kann.

Nintendo Switch OLED
Die neue Nintendo Switch OLED Foto: Nintendo

Größeres Display, aber kein 4K

Die Konsole selbst kommt mit 102 x 242 x 13,9 Millimetern minimal breiter und mit 420 Gramm inklusive Joy-Cons auch etwas schwerer daher. Nintendo hat die Displaydiagonale von ehemals 6,2 Zoll auf nun 7 Zoll vergrößert. Außerdem verwendet der Hersteller die moderne OLED-Technologie. Die alte Switch besitzt hingegen ein LCD-Panel. Der Wechsel auf die OLED-Technologie dürfte für leuchtendere Farben, höhere Kontraste und einen etwas geringeren Energieverbrauch sorgen, da hier jedes Pixel einzeln beleuchtet wird. Bei einer schwarzen Darstellung bleiben die Pixel somit ausgeschaltet.

Allerdings bleibt die Auflösung des Displays trotz des Größenanstiegs gleich. Somit stellt auch die Nintendo Switch OLED 1280 x 720 Pixel im Handheld-Modus und Full-HD mit maximal 60 FPS (Bildern pro Sekunde) beim Betrieb am Fernseher dar. Fans der Konsole hatten auf 4K gehofft.

Lesen Sie auch: Nintendo Switch vs. Switch Lite – welche ist die Richtige für mich?

Die Hardware der Nintendo Switch OLED – ein Reinfall

Was die Hardwareausstattung der neuen Nintendo Switch OLED angeht, so sind wir sehr enttäuscht. Der Hersteller setzt auf den gleichen Prozessor wie bisher und auch weiterhin auf 4 GB Arbeitsspeicher. Der verwendete Nvidia Tegra X1 ist bereits sechseinhalb Jahre alt und somit alles andere als auf dem neuesten Stand. Die Performance und der Energieverbrauch können mit aktuellen CPUs nicht mehr mithalten. Seltsam mutet die Entscheidung, den alten Prozessor zu verwenden, auch hinsichtlich aktueller Berichte an. Sie besagen, dass Nvidia die Produktion des Tegra X1 Mariko-Chips bis Ende des Jahres einstellen wird. Bestätigt sind diese Berichte bislang allerdings nicht. Ebenso ist unklar, inwieweit sich Nintendo nicht vielleicht einen Vorrat an entsprechenden CPUs gesichert hat, um die weitere Fertigung zu gewährleisten.

Auch bei der Akkulaufzeit bleibt laut Herstellerangaben alles beim Alten. Nintendo gibt eine Laufzeit von 4,5 bis 9 Stunden an. Beim Referenzspiel „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ soll die Nintendo Switch OLED 5,5 Stunden durchhalten – das schafft auch die bisherige Switch. Die identische Akkulaufzeit ist nicht verwunderlich, immerhin nutzt Nintendo in beiden Konsolen den gleichen Prozessor. Der höhere Stromverbrauch des größeren Displays bei der neuen Version wird wiederum durch die energieeffizientere OLED-Technologie ausgeglichen.

Fest steht, dass Gamer auch mit der Nintendo Switch OLED keine bessere Grafik oder ein flüssigeres Spieleerlebnis erwarten können. Bei einem Konsolen-Upgrade ist das mehr als enttäuschend. Ein kleiner Lichtblick ist immerhin der Speicher der neuen Version. Ihn hat Nintendo von ehemals 32 GB auf 64 GB angehoben. Auch die optimierten Lautsprecher müssen wir an dieser Stelle erwähnen. Sie sollen für einen besseren Klang sorgen.

Hier Sehen Sie den Vorstellungs-Trailer von Nintendo:

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Kompatibilität mit Spielen und Zubehör

Wie Nintendo bestätigt, sind alle bislang für die Switch erschienen Spiele auch mit der OLED-Version kompatibel. Allerdings könne es bei bestimmten Titeln wie der Labo-Serie zu „Unterschieden im Spieleerlebnis“ kommen. Schuld daran sind die – wenn auch minimalen – Größenunterschiede der beiden Switch-Versionen.

Fraglich bleibt auch, inwieweit die aufgrund des größeren Displays geringer ausfallende Pixeldichte die Darstellung auf der Nintendo Switch OLED beeinträchtigt. Da sie auch weiterhin kein DLSS unterstützt, können vor allem Spiele von Drittanbietern weiterhin unscharf wirken. DLSS steht für Deep Learning Super Sampling. Dabei handelt es sich um eine KI-gestützte Rendering-Technologie, die bessere Frameraten bei einem schärferen Bild ermöglicht. Das funktioniert, indem das Bild in einer geringeren Auflösung ausgespielt und anschließend von einer KI wieder hochskaliert wird.

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Was kostet die neue Nintendo Switch OLED?

Bislang verriet Nintendo leider noch nicht, was die Switch OLED in Europa kosten soll. Für die USA nannte der Hersteller allerdings einen Preis von 349,99 US-Dollar. In Europa startete die bisherige Switch mit einer UVP von 329 Euro. Die neue Version könnte somit durchaus etwas teurer sein. Sie soll am 8. Oktober in den Handel kommen.

Das TECHBOOK-Fazit im Video:

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TECHBOOK meint

„Fassen wir also zusammen: Die Nintendo Switch OLED kommt mit LAN-Port, einem breiteren Kick-Stand, besserem Speicher und Sound sowie einem größeren OLED-Screen. Das war es allerdings an Neuerungen. Die erwartete 4K-Auflösung und die stärkere Hardware bleibt uns Nintendo schuldig. Schade, hatte ich doch auf grafisch bessere Spiele gehofft, die die Switch näher an die großen Konsolen wie die PlayStation und Xbox gerückt hätte. Mit den Anpassungen beim Display gehen für mich auch leider unangenehme Folgen einher. Die ohnehin schon schwere Konsole ist nochmal 22 Gramm schwerer als bisher und sogar etwas breiter. Somit rückt für diejenigen, die fast ausschließlich mobil spielen, die Switch Lite als leichte und kompakte Variante immer mehr in den Fokus. Sorry, Nintendo, so hatte ich mir das Switch-Upgrade nach vier Jahren nicht vorgestellt.“Rita Deutschbein, Redakteurin
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