10. Dezember 2022, 6:58 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
In Europa steht die Übernahme des Game-Studios Activision Blizzard bereits auf dem Prüfstand. Nun will auch das US-Kartellamt die Akquisition verhindern.
Die US-Kartellbehörde FTC („Federal Trade Commission“) will die Mega-Übernahme des Computerspiel-Herstellers Activision Blizzard durch den Softwarekonzern Microsoft verhindern. Die Behörde reichte am Donnerstag eine entsprechende Klage gegen den geplanten rund 69 Milliarden Dollar schweren Kauf ein.
Microsoft gibt sich gelassen
Die Behörde befürchtet, dass die Transaktion dem Wettbewerb schaden könnte. Microsoft erklärte, dass das Unternehmen zuversichtlich in den Rechtstreit gehe. Der Konzern begrüße zudem die Chance, den Fall vor Gericht zu präsentieren. Activision-Chef Bobby Kotick sagte, er sei optimistisch, dass der Kauf dennoch zustande komme.
Microsoft will mit der Übernahme des Herstellers von Spielen wie „Call of Duty“ und „Candy Crush“ einen großen Sprung ins Videospiele-Geschäft machen. Es wäre der mit Abstand größte Deal in der Branche überhaupt. Microsoft würde durch den Deal zum weltweit drittgrößten Computerspiele-Konzern aufsteigen. Der Softwarekonzern erhofft sich von dem Zukauf eine größere Schlagkraft seiner Xbox-Gaming-Plattform. Microsoft hat in den vergangenen Jahren schon öfter größere Investitionen in Spielefirmen gemacht und unter anderem den „Minecraft“-Hersteller Mojang Studios gekauft.
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Die milliardenschwere Offerte steht auch in Europa auf dem Prüfstand. Microsoft will der EU-Wettbewerbsbehörde Insidern zufolge Zugeständnisse machen, um deren Zustimmung zur Übernahme zu erhalten. So hat Microsoft dem japanischen Tech-Riesen Sony, dessen Spielkonsole Playstation direkt mit Microsofts Xbox konkurriert, ein zehnjähriges Lizenzabkommen angeboten. Auch für die Nintendo Switch hat das Unternehmen ein ähnliches Versprechen gemacht. Sony hat mittlerweile darauf geantwortet und die Angebote als „Schall und Rauch“ bezeichnet. Auch Gabe Newell, Vorsitzender der Spiele-Plattform Steam, zeigt sich von Microsofts Versprechen unbeeindruckt. Die EU will bis zum 11. April über den Fall entscheiden.
Mit Material von Reuters