7. Mai 2024, 13:15 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Schon seit einigen Monaten steht fest, dass Nintendos Videospielreihe „The Legend of Zelda“ als Realfilm adaptiert werden soll. Eine Aussage von Regisseur Wes Bell scheint nun eine der dringendsten Fragen der Fans zu dem Projekt beantwortet zu haben.
Zurzeit gibt es einen regelrechten Boom der Videospielverfilmungen. Nachdem jahrelang maximal noch animierte Adaptionen von Games kleinere Erfolge feiern konnten, gelingt das nun zunehmend auch Realverfilmungen der Stoffe. Das jüngste Beispiel ist die Serie „Fallout“, die Kritiker und Publikum überzeugte. Aber auch Nintendo konnte mit „Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu“ oder „Der Super Mario Bros. Film“ große Erfolge einfahren. Deshalb nimmt man sich jetzt den nächsten Nintendo-Klassiker vor, um ihn zu verfilmen: „Zelda“. Und für den Film soll der Protagonist, Link, eine Fähigkeit bekommen, die er in den Spielen nie hatte: Er wird sprechen.
Link kann in neuem „Zelda“-Film wohl sprechen
In einer Diskussionsrunde auf Reddit hat der Regisseur des Projekts, Wes Ball, entsprechende Andeutungen gemacht. Eigentlich sollte es dort um seinen aktuellen Film „Planet der Affen: New Kingdom“ gehen. Nach wiederholten Fragen zu der geplanten „Zelda“-Adaption, an der er im Auftrag von Nintendo und Sony Pictures Entertainment arbeiten wird, ließ er sich dann aber doch zu einigen Aussagen hinreißen.
Bell stellt dabei zunächst klar, dass Link in jedem Fall in der Lage ist, zu sprechen und das ja auch im Laufe der Spiele mit vielen Dorfbewohnern und Kreaturen tun würde. Auch, wenn er sich auf die nachfolgende Frage eines Fans nicht ganz klar äußern wollte, legt das die Vermutung nahe, dass wir im Film tatsächlich einen sprechenden Link bekommen.
Das beweist auch die Animationsserie „The Legend of Zelda“ aus dem Jahr 1989; dort kann Link sprechen und er tut dies auch recht ausgiebig. Als Synchronsprecher agierte damals Jonathan Potts. Zum Kanon gehört die Serie allerdings nicht, genauso wenig wie die von Philips entwickelten „Zelda“-Spiele für den CD-i. Auch dort hören wir den Helden sprechen. Über dieses qualitativ fragwürdige Kapitel schweigt Nintendo allerdings selbst gern.
Übrigens: So könnten Link, Zelda und Co. im echten Leben aussehen
Viele Theorien um einen sprechenden Link
Dass das Thema nun solche Wellen schlägt, rührt also daher, dass man Link bisher in keinem einzigen offiziellen „Zelda“-Spiel hat sprechen hören. Er gibt lediglich manchmal untermalende Laute von sich, wenn er etwa schwere Gegenstände trägt oder überrascht ist. Es gibt zahlreiche Theorien dazu, warum das so ist. Einige gehen grundsätzlich davon aus, dass Link einfach stumm ist; entweder aufgrund eines Traumas oder weil er einen Schwur geleistet hat.
Gerade in den neueren Teilen wird dann allerdings klar, dass Link durchaus in der Lage ist, zu sprechen. Beispielsweise „Breath of the Wild“ löst es so, dass die Figur bisweilen die Hände leicht anhebt und eine erzählende Pose einnimmt – zu hören ist allerdings nichts, auch nicht in den Einspielern.
Nach Gerüchten Nintendo bestätigt Live-Action-Verfilmung von Videospielklassiker „Zelda“
Neue Hinweise Haut Nintendo dieses Jahr fünf Zelda-Spiele für die Switch raus?
Wie kommt das an? Super Mario hat eines seiner bekanntesten Merkmale verloren!
Darum hat Link in den Spielen keine richtige Stimme
Tatsächlich ist Link also physisch sehr wohl in der Lage zu sprechen. Dass er in den Spielen stets schweigt, hat mehrere Gründe. Noch im ersten „Legend of Zelda“-Spiel aus dem Jahr 1986 ging es schlicht um die begrenzten technischen Möglichkeiten des NES. Eingängige Hintergrundmusik konnte das Gerät abspielen, alles darüber hinaus wurde schwierig. Dialoge in Textform erachtete Nintendo zum Erzählen der Geschichte nicht als nötig.
Einmal „spricht“ Link aber übrigens tatsächlich. In „Legend of Zelda 2“ sagt er, dass er einen Spiegel gefunden hat – das war es dann aber auch schon. Da die Sequenz damals nicht vertont wurde, haben die Spieler Link trotzdem noch nie sprechen hören.
Das ist eine bewusste Entscheidung von Entwickler Shigeru Miyamoto. Damit will man bezwecken, dass der Spieler besser mit Link verschmelzen und sich mit ihm assoziieren kann. Eine vordefinierte Stimme führt zwangsläufig zu einer Ausgestaltung der Persönlichkeit. Das wollte man so gut wie möglich verhindern. Diese Begründung unterstreicht auch Zelda-Produzent Eiji Aonuma in einem Interview. Im Übrigen ist das auch der Grund, weshalb man so gut wie nichts über Links Vergangenheit erfährt. Trotz des vordefinierten Äußeren soll Link für die Spieler eine möglichst große Projektionsfläche bieten.
Diese Projektionsfläche wird sich im „Zelda“-Film aber vermutlich ohnehin nicht aufrechterhalten lassen. Da es sich um eine Realverfilmung handelt, muss Link so oder so besetzt werden. Wer die Rolle am Ende übernimmt und wie nah das optisch an die Vorlage heranreicht, muss man abwarten. Aber auch, falls Link dann im Film überhaupt nicht sprechen würde, würde zwangsläufig eine Assoziation zur Stimme des Schauspielers entstehen.