15. März 2024, 18:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Mittlerweile gilt es als recht sicher, dass Sony noch 2024 ein Pro-Modell der PlayStation 5 veröffentlicht. Die Konsole könnte jedoch einen kleineren Leistungssprung markieren als bisher gedacht.
Die PlayStation 5 ist laut Sony bereits in der Endphase angelangt. Aus den Verkaufszahlen geht hervor, dass die Konsole die besten Zeiten hinter sich hat. Dennoch plant das Unternehmen anscheinend weiterhin eine Pro-Version der PS5 mit mehr Leistung. Geht es nach Brancheninsidern, könnte der Sprung gegenüber dem bisherigen Modell jedoch geringer ausfallen.
Übersicht
PS5 Pro mit mehr Leistung bei CPU und GPU
Das Pro-Modell soll die gleiche CPU-Architektur Zen 2 von AMD wie die Standard-Variante verwenden – allerdings mit einer deutlich höheren Taktrate von 4,4 Gigahertz. Möglich ist das durch eine substantiellere Kühlvorrichtung – Sony hat hier in den Revisionen der PS5 viel Erfahrung gesammelt – und den 5-Nanometer-Fertigungsprozess N4P von TSMC. Der nach Sonys Spezifikationen hergestellte AMD-Chip mit dem Codenamen „Viola“ soll aber vor allem auf der GPU-Seite ein ordentliches Upgrade erhalten. Hier soll Sony auf die RDNA-3-Architektur setzen – statt auf RDNA 2 im aktuellen Modell.
Wie der üblicherweise gut informierte Leaker Kepler auf X (früher Twitter) erklärte, plane Sony mit einem Grafikchip, auf dem 60 von 64 Compute Units (CUs; der Name von AMDs Recheneinheiten) aktiviert seien. Damit stünden der GPU insgesamt 3840 Streamprozessoren zur Verfügung. Das entspricht der AMD Radeon RX 7800 XT – eine Grafikkarte, die allein bereits so teuer wie eine nagelneue PlayStation 5 ist.
Die Erwartung sind entsprechend hoch. Denn nicht nur hätte die PS5 Pro mit 60 CUs fast 67 Prozent mehr Recheneinheiten als die PS5 zur Verfügung, auch die RDNA-3-Architektur selbst bietet etwa 50 Prozent mehr Leistung pro Watteinheit als RDNA 2.
Sony arbeitet an Upscaling-Technologie
Die Insider von Digital Foundry haben die Erwartung in einem Video nun jedoch gedämpft. Zwar würde die GPU in der PS5 Pro mehr Leistung liefern können, der Sprung dürfte jedoch weniger drastisch ausfallen, als sich viele wünschen. Das liegt unter anderem daran, dass die Größe des Speichers, die dem gesamten System (CPU und GPU) zur Verfügung steht, bei 16 Gigabyte bleiben soll. Der GDDR6-Speicher hat bereits jetzt eine sehr hohe Bandbreite von 448 GB/s. Die PS5 Pro könnte bis zu 576 GB/s Bandbreite bekommen, was nur marginal zu einer Verbesserung der Leistung beitragen dürfte.
Digital Foundry zufolge spielt vor allem Sonys neue Upscaling-Technologie eine Rolle für die Leistung der PS5 Pro. Das Unternehmen hat sich eine Methode patentieren lassen, die es der GPU erlaubt, Bilder in niedrigerer Auflösung zu rendern und dann auf eine höhere Auflösung hochzurechnen. Es ist jedoch unklar, welche Art von Upscaling zum Einsatz kommt. Möglich wäre etwa eine KI-gestützte Methode, wie sie Nvidia für DLSS 3 verwendet. Auch Checkerboard-Rendering ist denkbar, das entscheidet, welche Bildausschnitte Upscaling benötigen und welche nicht.
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Die PS5 Pro dürfte deshalb keinen großen Schritt für die Grafik von Spielen bedeuten. Allerdings könnte die höhere Leistung und neue Rendering-Technologie fortschrittliche Features wie Path Tracing und verbessertes Ray Tracing ermöglichen.
Entwickler werden Spiele jedoch weiterhin für die Standard-Version der PS5 entwickeln und haben daher begrenzte Möglichkeiten. Allerdings hat die Konsole schon jetzt in vielen Spielen Probleme, flüssige Bildraten (FPS) in 4K-Auflösung zu produzieren. Mehr Leistung in der PS5 Pro dürfte deshalb vor allem einen FPS-Sprung bedeuten.
Anders war es bei der PS4 Pro, die Ende 2016 mit ihrer deutlich höheren Leistung plötzlich Gaming in 1440p für breite Massen möglich machte. Da die PS5 bereits auf 4K-Auflösung abzielt und bislang kein einziges Spiel 8K unterstützt, ist kein vergleichbarer Effekt für das Pro-Modell zu erwarten. Das dürfte auch der Grund sein, warum Sony keine hohen Absatzzahlen erwartet, die die PS5-Verkäufe wieder ankurbeln.