18. Juli 2024, 18:17 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Konsolenhersteller bringen oft Special-Editionen ihrer Controller auf den Markt, die entweder besondere Farbgebungen haben oder im Design von beliebten Spiele-Franchises sind. Selten wird dabei jedoch etwas an der Art geändert, wie der Controller aufgebaut ist. Ein neuer Xbox-Controller, dessen Rückseite zwei Pobacken schmücken, ist daher die Ausnahme.
Zum bevorstehenden Start des Marvel-Films „Deadpool & Wolverine“ hat Microsoft einen Xbox-Controller vorgestellt, der einen Running Gag aus dem Franchise aufgreift: Deadpools Hinterteil. TECHBOOK-Redakteur Adrian Mühlroth hat das zum Anlass genommen und sich auf die Suche nach weiteren kuriosen Controller-Modellen begeben.
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Eine runde Sache
Immer wieder landet „der viel diskutierte, perfekt gerundete Hintern“ – Microsofts Worte, nicht meine – im Fokus auf der Kinoleinwand. In einer Pressemitteilung auf Xbox Wire schreibt das Unternehmen: „Deadpool selbst hat sich mit Xbox zusammengetan, um einen individuellen Xbox Wireless Controller zu entwerfen, den jeder in die Hände bekommen möchte.“ Die Ankündigung ist voll von solchen Wortspielen. Allein der Name „Cheeky Controller“ macht von der Doppeldeutigkeit von „Cheek“ (dt. „frech“, aber auch „Pobacke“) Gebrauch.
Deadpools „Hintern aus Stahl“ ziert mit zwei ausgeprägten Wölbungen die Rückseite des Controllers. Laut Microsoft soll das für „erstaunlich komfortablen Halt“ sorgen. Auch der Rest des Controllers ist mit der knallroten, texturierten Oberfläche und angedeuteten Ledergurten im Look des Superhelden-Kostüms von Deadpool gehalten.
Frei erhältlich ist der Special-Edition-Controller leider nicht. Microsoft gibt das Einzelstück nur an Gewinner eines bis 11. August laufenden Gewinnspiels heraus. Dabei gibt es neben dem Controller auch eine Deadpool-inspirierte Xbox Series X mit zwei Schaumstoff-Imitaten von Bea und Arthur – die bekannten Dual-Katanas des Superhelden.
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4 weitere kuriose Controller-Modelle
Abgesehen von der Deadpool-Edition gibt es noch eine ganze Menge anderer Controller-Kuriositäten. TECHBOOK hat die abgefahrensten Modelle für PlayStation, Xbox, Switch und mehr zusammengetragen.
Resident Evil Chainsaw
Für das Horrorspiel „Resident Evil 4“ ist im Jahr 2005 wohl einer der bizarrsten Controller aller Zeiten erschienen. In Zusammenarbeit mit dem Entwickler Capcom baute Hersteller NubyTech ein Gamepad in Form einer Kettensäge für die PlayStation 2 und den Gamecube. Das ist wohl eine klare Anlehnung an den schwierig zu besiegenden Chainsaw Man aus dem Spiel.
Trotz der unüblichen Form war die Kettensäge komplett funktionsfähig – wenn auch mit sehr unergonomisch ausgelegten Sticks und Buttons. Ein eingebauter Soundchip sorgte sogar für das charakteristische Motorengeräusch. Die PlayStation-2-Version hatte sogar einen weiteren Trick auf Lager. Der Zug zum Starten der Säge diente auch als Start-Button – clever. Mit 50 US-Dollar, was heute in etwa 80 USD (73 Euro) entspricht, war der Controller nicht ganz günstig. Als Sammlerstück ist er aufgrund der begrenzten Auflage von 500.000 Einheiten auch heute noch begehrt.
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Poké Ball Plus
Als ob die Switch mit ihren Joy-Cons nicht schon ausreichend ausgefallene Controller hätte, brachte Nintendo 2018 auch noch den Poké Ball Plus für die Konsole auf den Markt. Die rot-weiße Kugel funktioniert wie ein Joy-Con und ist mit Spielen wie „Pokémon: Let’s Go, Pikachu!“ und „Pokémon: Let’s Go, Evoli!“ kompatibel.
Das Besondere an dem Controller: Die Bewegungssensoren im Inneren erlauben es, den Poké Ball wie im Spiel mit der Hand zu werfen, um Pokémon einzufangen. Daraufhin fängt der Ball an, zu leuchten und zu vibrieren, zudem hört man den einzigartigen Ruf des jeweiligen Pokémon. Eine weitere Funktion: Ist der Poké Ball mit dem Smartphone verbunden, leuchtet die LED auf, wenn man in der Nähe eines Pokémon ist. Per Knopfdruck kann man dann versuchen, es zu fangen.
Ansonsten lässt sich der Poké Ball Plus auch einfach als normaler Joy-Con verwenden. Durch Menüs navigieren, Steuern, Kämpfen – alles möglich. Leider ist der Controller nicht mehr im Handel erhältlich, die Preise für gebrauchte Exemplare halten sich aber in Grenzen.
Donkey Kong Bongos
2004 dachte sich Nintendo, dass sich für das Rhythmus-Spiel „Donkey Konga“ ein Paar Bongos als Controller anbieten würde. Das Kontrollschema war recht einfach: links trommeln, rechts trommeln, klatschen. Letzteres ist durch ein eingebautes Mikrofon möglich. Wirklich bekannt geworden sind die DK Bongos allerdings durch „Donkey Kong Jungle Beat“, bei dem es sich um einen traditionellen Side-Scroller handelt.
Das einfache Kontrollschema hat viele Gamer weltweit dazu inspiriert, alle möglichen Spiele mit den Bongos zu zocken. Größten Respekt für diejenigen, die es mit Trommeln mehr als fünf Minuten durch ein Dark-Souls-Game schaffen.
Tony Hawk Ride Skateboard
2009 ist „Tony Hawk: Ride“ als Spin-off der beliebten Skateboarder-Serie für Xbox 360, PlayStation 3 und Wii erschienen. Anstatt jedoch wie die anderen „Tony Hawk“-Spiele auf einen Controller zu setzen, kam „Ride“ mit einem – Sie haben es erraten: Skateboard.
Das „Gamepad“ hat Lebensgröße und ist mit Infrarotsensoren ausgestattet, die Bewegung erkennen können, die dann auf den Bildschirm übertragen werden. Durch Drehen, Lehnen und Hüpfen sollten sich die Spieler fühlen, als wären sie auf einem echten Skateboard unterwegs. Kritiker und Gamer selbst konnten Spiel und Controller leider nicht überzeugen – vor allem aufgrund des hohen Frustrationsniveaus.