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Für Xbox Series X/S

„Hellblade 2“ – ein wuchtiger Spiele-Trip voller Intensität

Poster-Artwork zu „Senua’s Saga: Hellblade 2“.
„Senua’s Saga: Hellblade 2“ ist ein packendes Spiel für die Xbox Series X/S. Foto: Xbox/Microsoft
Woon-Mo Sung
Redakteur

15. Juni 2024, 12:29 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Sieben Jahre nach dem gefeierten Vorgänger ist jüngst „Senua’s Saga: Hellblade II“ erschienen. Die lang erwartete Spielefortsetzung ist ein Muss für alle Fans.

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Als das damalige Indie-Studio Ninja Theory 2017 „Hellblade: Senua’s Sacrifice“ auf den Markt brachte, konnte noch niemand erahnen, was für eine Perle das Entwicklerteam da wirklich kreiert hatte. Doch in der Folge konnte der Titel Fans wie Kritiker gleichermaßen überzeugen: Mehr als eine Million Exemplare konnte man bislang verkaufen, zudem gab es zahlreiche Preise unter anderem bei den renommierten Game Awards und von der BAFTA. Seit dem 21. Mai 2024 ist mit „Senua’s Saga: Hellblade 2“ die Fortsetzung exklusiv für Xbox Series X/S erhältlich. Das Spiel ist emotional wie optisch eine Urgewalt.

Darum geht es in „Hellblade 2“

Wie schon im Vorgänger dreht sich die Geschichte um die keltische Kriegerin Senua. Nachdem sie im ersten Teil noch die beschwerliche Reise in die Hölle antrat und die Göttin Hela besiegte, muss sie es dieses Mal mit Wikingern aufnehmen. Die haben nämlich die Menschen aus ihrem Dorf entführt.

Nach einem Unglück auf hoher See strandet sie an der Küste Islands, wo sie auf einmal auf Giganten trifft, die dort alles beherrschen – Land wie Leute. Zusammen mit drei weiteren Gefährten stürzt sie sich in das gefährliche Abenteuer.

Der psychologische Aspekt von „Hellblade 2“

Riesen, nordische Mythen, Action – klingt eigentlich ganz nach den jüngeren „God of War“-Spielen für die PlayStation. Davon könnte „Hellblade 2“ aber nicht weiter entfernt sein. Wo Kratos seine mächtigen Muskeln spielen lässt, wird Senua von Visionen, inneren Stimmen und Depression geplagt, denn sie leidet unter Psychosen. Der Kampf gegen das Böse ist demnach nicht der einzige, den sie bestreiten muss – tatsächlich liegt sie auch ständig mit sich selbst im Clinch.

Wie auch schon für den Vorgänger arbeitete man bei Ninja Theory wieder mit Psychologen und Betroffenen von psychischen Erkrankungen zusammen, um die Leiden der Protagonistin glaubhaft darstellen zu können. Deshalb ist dies auch ein Action-Adventure der etwas anderen Art: Als Spieler verbringt man viel Zeit mit einer melancholischen Heldin, die ständig Selbstgespräche führt. Jeder Schritt wirkt schwer und mit jedem Schwerthieb scheint Senua eine Last von den Schultern zu fallen.

Spieleszene aus „Hellblade 2“
Die grafische Umsetzung von „Hellblade 2“ ist wirklich beeindruckend. Foto: Xbox/dpa-tmn

Auch interessant: Hat man den Titel einmal durchgespielt, schaltet man einen neuen Kommentar eines Weggefährten Senuas frei. Dieser eröffnet ganz neue Perspektiven auf die Handlung und die Gefühlswelt der Protagonistin.

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Spielerisch auf das Nötigste reduziert

Das Tempo fällt dabei mitunter gemächlich aus, teilweise läuft man minutenlang durch die düstere Landschaft. Unterbrochen wird dies von zumeist wenig abwechslungsreichen Kämpfen gegen oftmals gleiche Gegner.

Zugleich verzichtete Ninja Theory wie zuvor auch auf allseits bekannte Level- und Fähigkeitensysteme. Senua kann keine Stufen aufsteigen und damit stärker werden und erhält auch keine neuen Waffen mit besonderen Eigenschaften. Die Kriegerin hat ein Schwert – und das war’s. Immerhin kann sie nach wiederholtem erfolgreichem Parieren zu einem besonders starken Hieb ausholen.

Unkomplizierte Rätsel lockern das Spielgeschehen auf

Gelegentlich müssen Spieler ihr Hirnschmalz ein wenig bemühen, um weiterzukommen. Bei einem Rätseltypus sind Runen in der Umgebung geschickt versteckt, die man durch die richtige Perspektive zum Vorschein bringt – ganz so wie in „Senua’s Sacrifice“ auch schon.

Szene aus „Hellblade 2“
Die Designs weisen viele Details auf Foto: Xbox/dpa-tmn

Weiterhin muss Senua mit Hilfe magischer Kugeln ihre Umgebung verändern. Auf die Weise sorgt sie für das Erscheinen von Brücken wie aus dem Nichts oder tauschen Decke und Boden mitunter ihren Platz. All diese Knobel-Einlagen nehmen im Laufe des Spiels zwar an Komplexität zu, aber damit nicht zwingen an Schwierigkeit – es sollte nie allzu lange dauern, sie zu lösen.

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Technisch und audiovisuell eine Wucht

Fürs Auge und auf die Ohren gibt es eine ganze Menge in „Hellblade 2“, denn technisch zählt der Titel getrost zum Besten, was das bisherige Spielejahr 2024 zu bieten hat. (Alb-)Traumhafte Landschaftspanoramen wechseln sich ab mit unheimlichen Visionen und Close-ups von Senuas gequältem, aber detailliert dargestelltem und ausdrucksstark animiertem Gesicht.

Für die Mimik wurde wieder einmal das schauspielerische Talent der Deutschen Melina Jürgens bemüht. Die rutschte einst für den Vorgänger eher zufällig in die Rolle der Motion-Capture-Vorlage als Senua und wurde für ihre Darbietung prompt mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Ihre Bewegungen und ihr Ausdruck wurden für das Spiel digitalisiert – selten wurde psychischer Schmerz in einem Videospiel so glaubhaft dargestellt.

Auch auf der Ton-Ebene ist viel los: Es sind ständig irgendwelche Geräusche zu vernehmen und ganz zentral fürs Spielgeschehen und die Erzählung sind ferner die überragend vertonten inneren Dialoge zwischen Senua und ihren anderen Stimmen im Kopf. Einen Wermutstropfen gibt es aber dennoch: Eine deutschsprachige Vertonung gibt es nicht, für ein besseres Verständnis kann man lediglich Untertitel zuschalten.

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„Hellblade 2“ ist anders als der Rest

Ninja Theory hat Senuas neuen Ausflug auf Spielekonsolen komplett gegen den Trend gebürstet. Statt ausufernder, geradezu überbordender Set-Pieces und Bombast an jeder Ecke handelt es sich eher um ein kompaktes, aber atmosphärisch hochdichtes Paket für alle, die besonders viel Wert auf die Handlung legen.

Spielerisch mag es zwar an Abwechslung und Tiefgang mangeln. Dafür bekommt man einen intensiven Trip in das dunkle Herz einer Kriegerin spendiert, der spannen und emotional ist. Die Spielzeit von etwa sechs Stunden mag dabei viel zu kurz anmuten – kann man aber in Bezug auf die Erzähldramaturgie und Stimmung auch als heimliche Stärke auslegen.

„Senua’s Saga: Hellblade 2“ wurde von Ninja Theory entwickelt und von Microsoft herausgegeben. Auf Konsolen gibt es den Titel bislang exklusiv nur auf Xbox Series X/S im Xbox Game Pass. Ferner ist er spielbar auf Windows und bei Geforce Now. Kostenpunkt sind rund 50 Euro; die Altersfreigabe der USK ist ab 18 Jahren.

Mit Material der dpa

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