22. August 2019, 17:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Cloud-Gaming soll teure Gaming-PCs und Konsolen ersetzen. Für 9,99 Euro im Monat erhalten Nutzer ab November über 40 Spiele, eine kostenlose Basis-Version soll 2020 folgen. TECHBOOK hat Stadia bereits auf der Gamescom ausprobiert.
Google hat mit seinem neuen Stadia-Dienst großes vor. Das Unternehmen wie Hunderte Millionen Nutzer ansprechen und auch diejenigen in die Videospielwelt ziehen, die bislang keinen Zugriff haben.
Die Konkurrenz ist groß
Cloud-Gaming an sich ist keine neue Idee. Es gibt bereits einige solcher Dienste, wie etwa PlayStation Now, mit dem man für einen monatlichen Beitrag PS-Spiele auf dem PC streamen kann. Bei Cloud-Gaming laufen die Spiele auf leistungsstarken Servern in Rechenzentren, so werden hohe Detaileinstellungen und Bilder pro Sekunde (FPS) garantiert. PC, Smartphone, Tablet und Fernseher sind dann nur noch Mittler, auf die Bild und Ton übertragen werden. Das bringt mehrere Vorteile mit sich: So braucht man etwa keinen klobigen Gaming-PC mehr die Server sind hardware-seitig immer auf dem neusten Stand. Nicht wie ein Gaming-PC, der nach zwei Jahren fast schon wieder veraltet ist.
Google steht mit der Strategie, Cloud-Gaming groß aufzuziehen, übrigens nicht allein da. Sony und Microsoft planen ähnliche Dienste für ihre Konsolen und auch Grafikkartenhersteller Nvidia arbeitet gerade an seiner Cloud-Gaming-Version „GeForce Now“, die momentan in der Beta-Phase mit 400 Spielen ist.
Videospiele on Demand
Laut Googles eigenen Angaben reicht fü Stadia schon eine Internetanbindung mit mindestens 10 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) reichen, um in 720p-Auflösung mit 60 FPS zu spielen. Allerdings werden Features wie 4K-Auflösung, HDR-Video und 5.1 Surround-Sound erst mit schnelleren Leitungen möglich.
Auch interessant: So hat sich Apples Arcade im Test geschlagen
Unabhängig von der Übertragungsqualität beträgt der monatliche Preis 9,99 Euro. Dafür bekommen Nutzer zum Start bereits über 40 Spiele, darunter:
Doom Eternal, Destiny 2, Metro Exodus, Final Fantasy XV, Rage 2, The Division 2, Assassin’s Creed Odyssey, Ghost Recon Breakpoint, Mortal Kombat 11, Borderlands 3.
Für weitere Spiele müssen Nutzer jedoch extra zahlen, so etwa für Cyberpunk 2077, dessen Aufnahme in die Stadia-Bibliothek auf der Gamescom angekündigt wurde.
Bereits jetzt können Interessenten die „Founders Edition“ von Stadia vorbestellen, die eine dreimonatige Stadia-Mitgliedschaft, einen Google Chromecast und einen Stadia-Controller enthält. Mit der Founders Edition bekommen Vorbesteller schon im November 2019 vor allen anderen Zugriff auf Stadia.
Cloud statt Konsole Google Stadia im Test – nie wieder installieren und updaten!
Konkurrenz für Google Stadia? Medion startet eigenen Cloud-Gaming-Dienst
Konkurrenz zu Google Stadia Grafikkartenhersteller Nvidia startet seinen Spiele-Streamingdienst
Stadia bereits angetestet
TECHBOOK konnte auf dem Gamescom-Stand von Google Stadia bereits die Vorabversion von Mortal Kombat 11 antesten. Mit zwei Controllern ging es gegeneinander in den Ring – ganz ohne einen PC oder eine Konsole. Die Controller liegen erstaunlich gut in der Hand und das Spiel läuft absolut flüssig. Weder Mikroruckler noch „Dropped Frames“, also übersprungene Einzelbilder, treten im Spiel auf. Auch konnten wir optisch fast keinen Unterschied zu den Versionen für Xbox und PlayStation ausmachen. Die Grafik schien sogar etwas besser zu sein, was nicht verwunderlich wäre, schließlich läuft Stadia über High-End Server-Rechner, die selbst den heimischen Gaming-PC alt aussehen lassen.
TECHBOOK meint
„Beim ersten Ausprobieren von Stadia war ich positiv überrascht. Die Controller waren gut und die Übertragung des Spiels stabil und flüssig. Auch wenn ich feststellen musste, dass ich eine absolute Mortal-Kombat-Niete bin, hat es einfach Spaß gemacht. Allerdings bin ich angesichts der schlechten Internetgeschwindigkeiten in großen Teilen Deutschlands skeptisch, dass sich Stadia in der breiten Masse durchsetzen kann. Aber die steigende Bedeutung von Cloud-basierten Diensten lässt auf ein Umschwenken hoffen.“– Adrian Mühlroth, Redakteur
Im verlinkten Artikel geht es außerdem zum ausführlichen Test von Google Stadia nach Veröffentlichung!