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500 Mitarbeiter betroffen

GameStop schließt alle verbliebenen Filialen in Deutschland

Ein Anblick, der bald Geschichte sein wird: ein geöffneter GameStop-Shop
Ein Anblick, der bald Geschichte sein wird: ein geöffneter GameStop-Shop Foto: picture alliance / Sipa USA
Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

29. November 2024, 14:08 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die Einzelhandelskette GameStop schließt offenbar alle verbliebenen Filialen in Deutschland. Betroffen sind unter anderem mehr als 500 Mitarbeiter.

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Jetzt ist es so weit: GameStop möchte sich zu Ende Januar komplett aus Deutschland zurückziehen. Das ist nicht nur für die Mitarbeiter eine schlechte Nachricht, sondern auch für zahlreiche Gamer, die noch am Kauf physischer Medien hängen. TECHBOOK fasst die Entwicklungen zusammen.

GameStop sorgte 2021 für Schlagzeilen

Spätestens seit 2021 ist GameStop wohl auch vielen außerhalb der Games-Branche ein Begriff. Die zunehmende Digitalisierung des Marktes bedroht das Unternehmen schon seit Jahren, das sein Geld vor allem mit dem Verkauf gebrauchter physischer Spiele verdient. Eine Folge war ein deutlicher Werteverlust der Aktien. Mehrere Fonds setzten deshalb auf den Leerverkauf der Aktien. Das bedeutet, dass sie geliehene Aktien des Unternehmens verkauften, um sie nach weiterem Verlust günstig wieder zu erwerben und dann zurückzugeben.

Vor allem über das Forum Reddit formierte sich gegen dieses Vorgehen größerer Widerstand. Community-Mitglieder stießen einen kleinen Hype um GameStop-Aktien an. Die Folge war eine enorme Wertsteigerung der Aktien auf zwischenzeitlich circa 480 US-Dollar (USD). Die Entwicklung bescherte Hedgefonds einen Verlust von geschätzt knapp 20 Milliarden USD.

Das Vorgehen löste vor allem in der Community Euphorie aus. Allerdings konnte sich dieser Trend nicht halten. Seitdem mussten immer wieder GameStop-Filialen schließen. Seit gestern Vormittag (28. November 2024) verdichten sich nun die Hinweise auf eine weitere, endgültige Schließungswelle wie „Gameswirtschaft“ berichtet.

Fast 70 Geschäfte betroffen

Zur Hochzeit gab es in Deutschland mehr als 200 GameStop-Filialen. Diese Zahl wurde in den vergangenen Jahren bereits auf 69 reduziert. Allein 2023 ging die Anzahl um über 100 zurück. Und auch für die verbleibenden Geschäfte soll nun Schluss sein. Zwar wurden diese Informationen bisher nicht von offizieller Seite bestätigt, jedoch sollen vereinzelt Filialen bereits auf ihre Mitarbeiter zugegangen sein.

Die Rede ist davon, alle Geschäfte in Deutschland endgültig zu schließen. Die Frist dafür soll bereits am 31. Januar 2025 auslaufen. Aktuelle Angebote zum Black Friday und das daran anschließende Weihnachtsgeschäft kämen somit bereits einem Abverkauf gleich. Es ist nicht davon auszugehen, dass dann noch Ware nachgefüllt wird.

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Folgen der GameStop-Schließungen in Deutschland

Diese Nachricht wird in erster Linie die mehr als 500 GameStop-Mitarbeiter in Deutschland treffen. Aber auch der stationäre Einzelhandel dürfte angesichts der ohnehin angespannten Lage in Alarmbereitschaft sein. Weltweit gibt es noch etwa 4000 GameStop-Filialen. Allerdings hat sich das US-amerikanische Unternehmen aus Europa bereits weitestgehend zurückgezogen. Deutschland war einer der wenigen verbliebenen größeren Standorte.

Der ohnehin zu beobachtende Trend Richtung kompletter Digitalisierung des Sektors dürfte dadurch noch weiter voranschreiten. Gerade im PC-Bereich ist der Anteil rein digitaler Käufer enorm hoch; das liegt vor allem an großen Anbietern wie Steam. In GameStop-Geschäften konnte man aber über Jahre recht verlässlich vor allem im Konsolen-Bereich noch echte Schnäppchen finden. Etwa bei alten Nintendo-Spielen war das Unternehmen stets gut aufgestellt. Diese Option fällt für Kunden in Deutschland künftig weg. Was zudem aus Kooperationen etwa mit Lieferando wird, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlich wird das Angebot aber gänzlich eingestellt.

Die Entwicklung zeigt sich auch in reinen Zahlen. Nach dem großen Minus während der Corona-Pandemie ging es eine Zeit lang in kleineren Schritten wieder bergauf. Zuletzt meldete das Unternehmen allerdings einen Umsatzrückgang um die 30 Prozent. Angesichts dieser Entwicklungen scheinen die aktuellen Aktienkurse, um die es 2021 noch solch einen Jubel gab, fast absurd. Denn die Aufmerksamkeit hat nur bedingt gehalten. Zuletzt trieben vor allem Spekulanten den Kurs immer wieder in die eine oder andere Richtung. Auswirkungen auf das tatsächliche Geschäft hatte das allerdings nicht.

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