24. August 2023, 17:45 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Ein fressendes Opossum, musikalische Tauben und der große Aufbruch in die Galaxis: Die Gamescom hat wie immer einiges für Spiele-Fans parat. Dabei können vor allem kleinere Entwickler glänzen.
Bei der Gamescom in Köln (noch bis 27. August) zeigt ein großer Teil der Spielehersteller, was sie im nächsten Jahr an Spielen geplant haben. Und obwohl einige große wie Sony und EA fehlen, gibt es trotzdem genug zu sehen und auszuprobieren.
Eine Auswahl an Spielen, die Gaming-Fans in den nächsten Monaten erwarten können:
Starfield (Publisher: Bethesda)
Die Menschen hinter „Fallout“ und „The Elder Scrolls: Skyrim“ legen schon kommende Woche (Vorab-Zugang ab 1. September) ihre nächste neue Spielwelt vor – die aus sehr vielen Welten besteht: In „Starfield“ reisen Menschen im 24. Jahrhundert durch die Galaxis.
Fans sollen ein großes Sci-Fi-Rollenspiel erwarten. Auf der Gamescom waren die ersten Minuten des Spiels zu sehen. Dabei fängt der selbst erstellte Spiel-Charakter in einer Weltraum-Mine neu an. Bei den ersten Arbeiten finde man ein mysteriöses Alien-Artefakt mit dazugehöriger Vision. Damit geht die Geschichte los.
Das Spiel soll „unverantwortlich groß“ sein, hieß es von einem Bethesda-Manager. Es erscheint für alle am 6. September für Xbox Series X/S und PC, die Preise starten bei rund 70 Euro.
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Quadroids (Publisher: Cosmocover)
Ein Spiel für Leute mit Multitasking-Expertise: In „Quadroids“ steuert man bis zu vier putzige Roboter gleichzeitig. Der Bildschirm ist in vier Quadrate unterteilt.
Jedem der Quadrate ist ein Button auf dem Controller zugeteilt: Wer die linke, hintere Schultertaste drückt, lässt damit den Roboter im linken, unteren Bildschirmbereich springen. So navigieren die Spielenden die kleinen Roboter durch die 125 geplanten Level, die zunehmend schwerer werden.
Das Game des französischen Solo-Entwicklers Guillaume Crouzille soll Ende 2023 für Konsolen und PC erscheinen. Ein Preis wurde noch nicht bekanntgegeben.
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Monster Hunter Now (Publisher: Niantic)
Niantic, der Entwickler hinter „Pokémon Go“, wagt sich in eine neue Spielewelt: „Monster Hunter Now“ erinnert in sehr vielen Bereichen an das seit Jahren erfolgreiche Mobile Game.
Spielende bewegen sich mit ihrem Handy nach draußen. Dort gibt es an besonderen Punkten Monster zu entdecken – und zu bekämpfen. Mit den dadurch gewonnenen Gegenständen können neue Waffen und Ausrüstungen erstellt werden.
Einen größeren Fokus setzt „Monster Hunter Now“ auf Kooperation: So können große Monster gemeinsam in der Gruppe erlegt werden.
Das kostenlose Spiel, das sich mit In-Game-Käufen finanziert, wird gerade in vier Ländern getestet und soll für iOS und Android weltweit am 14. September erscheinen.
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Karma Zoo (Publisher: Devolver)
Ein ganzer Zoo an Geistertieren wird in „Karma Zoo“ versammelt: In dem kooperativen Online-Spiel arbeiten Unbekannte zusammen, um gemeinsam Level zu lösen. Es gibt dabei keine Art der Kommunikation – kein Chat, keine Pings, keine Sprachverbindung.
Die Spielenden sammeln aber Karma-Punkte, indem sie anderen helfen. Und mit den Karmapunkten spielen sie neue Tiere frei, die jeweils einzigartige Fähigkeiten haben. Ein Koala etwa kann klettern, eine Schildkröte kann sich in ihren Panzer zurückziehen und sich vor Geschossen schützen. Eine Spielrunde soll 15 bis 20 Minuten dauern.
„Karma Zoo“ soll Ende des Jahres für aktuelle Konsolen und PC erscheinen, ein Preis wurde nicht genannt.
The Darkest Files (Publisher: Paintbucket Games)
Das neue Spiel des „Through the Darkest of Times“-Studios Paintbucket Games ist vermutlich eines der bekanntesten Spiele in der diesjährigen „Indie Arena Booth“ auf der Gamescom, einer Plattform auf der Messe für kleinere unabhängige Spieleentwickler.
In „The Darkest Files“ geht es erneut um die Nazi-Zeit. Die Spielenden schlüpfen nach dem Zweiten Weltkrieg in die Rolle einer jungen Staatsanwältin, deren Aufgabe es ist, Nazi-Verbrechen aufzuklären und die Verantwortlichen vor Gericht zu bringen.
Dafür vernimmt sie Zeuginnen und Zeugen, arbeitet sich durch Akten und baut aus den Beweisen und Aussagen einen Fall, der vor Gericht Bestand haben soll. Die Fälle orientieren sich an echten Fällen aus der Nachkriegszeit – ein spielgewordenes Stück Erinnerungskultur.
Auf Steam kann man bereits eine kostenlose Demo herunterladen. Das Spiel soll noch in diesem Jahr für Konsolen und PC erscheinen.
Tekken 8 (Publisher: Bandai Namco)
Nur wenige Spielereihen schaffen es, sich über Jahrzehnte jung zu halten. Tekken gehört definitiv dazu: Schon seit langem erzählt das Kampfspiel eine durchgehende Geschichte, die auch in „Tekken 8“ fortgesetzt werden soll. Dabei sind dementsprechend beliebte Spielfiguren wie King, Marshall Law und der kämpfende Bär Kuma.
Neben der Geschichte gibt es einen sehr wörtlich genommenen Arcade-Modus, in dem sich Spielende einen Avatar erschaffen und dann in einer In-Game-Spielhalle gegen andere antreten können.
Tekken 8 soll am 26. Januar 2024 für PS5, Xbox Series X/S und PC erscheinen. Die verschiedenen Editionen kosten ab rund 70 Euro.
Headbangers: Rhythm Royale (Publisher: Team 17)
Abgefahrene Tauben, die in Musik-Minispielen gegeneinander antreten? Klingt tatsächlich weniger verrückt, als „Headbangers: Rhythm Royale“ dann ist. Das Multiplayer-Spiel packt eine gehörige Portion Chaos und Humor ein und mischt Musik-Minigames mit dem Prinzip von „Fall Guys“: In mehreren Runden tritt zunächst eine große Zahl an Spielenden als Taube an. Runde um Runde fliegen die schlechtesten Tauben raus – am Ende gibt es eine Gewinnerin oder einen Gewinner.
Alles dreht sich dabei um Musik. So muss zum Beispiel an einer Melodie erkannt werden, welche kostümierte Taube zur Musik passt. Oder Geräusche müssen möglichst schnell zugeordnet werden.
Das Spiel soll am 31. Oktober für Konsolen und PC herauskommen.
Pizza Possum (Publisher: Cosy Computer/Raw Fury)
Ähnlich chaotisch wie bei den musikalischen Tauben wird es in „Pizza Possum“. Das Prinzip ist einfach: Ein Opossum rennt – zusammen mit einem Waschbären – durch ein hübsch gestaltetes Level und frisst. Brot, Äpfel, Fische und natürlich: Pizza. Dabei darf man sich nicht von Hunden erwischen lassen, die das Essen bewachen. Die Spielenden können sich vor ihnen in Büschen verstecken oder Gegenstände nutzen, um sie abzulenken oder vor ihnen zu fliehen.
In kurz: Das Ziel ist es, viel zu fressen und sich nicht erwischen zu lassen.
Das Spiel soll im September für PC auf Steam erscheinen, ein Preis ist noch nicht bekannt.
Lysfanga: The Time Shift Warrior (Publisher: Quantic Dream)
„Lysfanga: The Time Shift Warrior“ erinnert in der Spielweise zunächst ein bisschen an „Hades“. Man sieht das Spiel von schräg oben. Die Hauptfigur prügelt sich in begrenzten Arenen mit Monstern, dabei hat sie verschiedene Fähigkeiten.
Der Clou: Die Heldin Imë kann die Zeit kontrollieren. Startet sie einen Kampf, läuft ein Timer herunter. Die Spielenden kloppen möglichst viele Monster weg – wenn der Timer abgelaufen ist, geht es von vorn los.
Der erste Run findet mit einer Art Geist-Spielfigur statt. Die Vergangenheitsform von Imë und die aktuelle Version kämpfen quasi miteinander. So bekommt das Hack-and-Slash-Spiel auch eine taktische Ebene – bestimmte Gegner können zum Beispiel nur zeitgleich an zwei verschiedenen Punkten besiegt werden.
Das Spiel soll Anfang 2024 für den PC erscheinen.
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Pioneers of Pagonia (Publisher: Envision Entertainment)
Wen die letzte Ausgabe von „Die Siedler“ vielleicht enttäuscht hat, könnte mit „Pioneers of Pagonia“ adäquaten Ersatz bekommen. Der Erfinder der Serie, Volker Wertich, steckt mit einem Team von rund 20 Leuten hinter dem Spiel, das sich sehr nah an den Strategiespielen aus den 1990er-Jahren orientiert. Das Interesse ist auf jeden Fall da: Pioneers of Pagonia ist eines der Indie-Spiele auf der Gamescom, dessen Stand besonders gut gefüllt ist.
Die Spielenden landen auf einer prozedural generierten Insel mit einem Schiff voller Rohstoffe und einem Team mutiger Pioniere. Hier siedeln sie sich an, bauen Ressourcen ab und erstellen nach und nach eine mittelalterliche Fantasy-Stadt. Besonders im Zentrum steht dabei eine effiziente Waren-Wirtschaft – wenn alles wie geölt läuft, wuseln die Siedler fröhlich über die Karte.
Das Spiel soll am 13. Dezember (Early Access) auf dem PC starten.