28. Dezember 2020, 19:15 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Für den Game Boy gab es eine Menge Accessoires, teils sehr nützlich, teils nicht mal mehr schick. Nun ist ein nie veröffentlichtes Add-On nach fast 30 Jahren aufgetaucht – der Work Boy!
Nintendos Game Boy schrieb Gamig-Geschichte
Der Game Boy – die bekannte und vor allem erfolgreiche Handheld-Konsole des japanischen Herstellers Nintendo. Heute hat das 1989 erschienene erste Modell beinahe Kultstatus. Das oft auch als Gamey Boy Classic bezeichnete Gerät war auch nach damaligen Maßstäben keine Schönheit oder gar eine technische Granate. 8 KB RAM und Grafikspeicher, ein 4,7 x 4,3 cm großes und grünes Monochrom-Display mit einer Auflösung von 160 x 144 Pixeln hauen heute erst recht niemanden vom Hocker. Im Vergleich zur Konkurrenz – Sega Game Gear und Atari Lynx – war die Konsole aber günstig und die Batterie hielt ewig. Das Konzept ging auf und begründete den bis heute anhaltenden Erfolg der Konsolen von Nintendo.
Für den Game Boy gab es damals relativ schnell eine Vielzahl an Zubehör und Modifikationen. Einige davon schafften den Durchbruch, andere landeten nie im Laden. So erging es auch dem „Work Boy“.
Der Work Boy – seiner Zeit weit voraus
Der YouTuber und Videospiel-Historiker (Traumjob?!) Liam Roberts von DidYouKnowGaming? veröffentlichte nun ein neues Video, in dem er dem Work Boy nachspürt. Dabei handelt es sich um eine handliche Tastatur, die per Link Cable mit der Konsole verbunden werden kann. Auf diese Weise konnten außerdem 12 Apps genutzt werden, darunter etwa ein Kalender. Eine Konsole mit App-Zugriff und Tastatur –das klingt insgesamt nach einem erfolgsversprechenden Konzept, auch retrospektiv.
Die Idee stammte vom Unternehmen Source Research and Development. Nintendo USA hatte den Namen „Work Boy“ 1992 sogar bereits patentieren lassen und ein Prototyp schaffte es bis auf die CES 1992. Danach verschwand der Work Boy allerdings in der Versenkung. Roberts ist es nun gelungen, den Architekten des Work Boys, Eddie Grill, ausfindig zu machen. Über Umwege konnte der findige YouTuber sogar noch einen Prototyp auftreiben, einen von nur noch zwei verbliebenen auf der ganzen Welt.
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Vorlage für den Nokia 9000 Communicator
Laut Grill hätte der Wok Boy 1993 für 80 bis 90 US-Dollar auf den Markt kommen sollen. Dieser vergleichsweise hohe Preis und eine Explosion in einer Fabrik in Japan, die entscheidende Teile für das Zubehör herstellte, verhinderten letztlich das Erscheinen des Work Boys. Allerdings inspirierte das Modell Grill zu einem persönlichen Kommunikator mit Tastatur und Riesen-Bildschirm. Das kommt ihnen bekannt vor? 1996 erschien darauf aufbauend der Nokia 9000 Communicator – mit der entsprechenden Lizenz natürlich.