16. Januar 2017, 18:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Gaming-Festival Dreamhack lockt 15.000 Zocker nach Leipzig. Highlight der mehrtägigen Veranstaltung: Die größte LAN-Party Deutschlands. In einer abgedunkelten Halle zockten manche das gesamte Wochenende ohne Pause. TECHBOOK war live dabei.
LAN-Partys sind eigentlich ein Phänomen aus den Neunzigern und frühen 2000er-Jahren. Zocker trafen sich in Kellern, schleppten Computer und Monitore durch die Gegend, verkabelten die Rechner, um anschließend ein ganzes Wochenende durchzuzocken.
Mit dem Internet-Ausbau verschwand das Massenphänomen. Spieler vernetzten sich online – und verzichteten fortan darauf, ihre Rechner umherzuschleppen. In Leipzig erleben die LAN-Partys seit einer Weile jedoch ein Revival. Die Dreamhack Leipzig ist ein Gaming-Festival, das von insgesamt 15.000 Gamern besucht wird. Es gibt E-Sport-Turniere, neue Computer-Hardware und Besucher können Virtual Reality ausprobieren. Das Highlight für viele ist jedoch: Deutschlands größte LAN-Party, die in einer eigenen Halle stattfindet. TECHBOOK hat sich dort umgeschaut.
Der Zockerhimmel
Drei Dinge fallen auf, sobald man die große Halle betritt: Dunkelheit, Stille und ein muffiger Geruch. Von außen kommt so gut wie kein Tageslicht in die Messehalle. Nur mehrere hundert Computermonitore spenden Licht. 1500 Zocker, die sich dafür ein gesondertes Ticket kaufen mussten, zocken in der Halle mit- oder gegeneinander. Obwohl die Halle komplett ausverkauft ist, ist es gespenstisch ruhig. Wer sich unterhält, macht das im halben Flüsterton. Viele befinden sich völlig im Tunnel.
Der Zockerhimmel riecht allerdings etwas streng, irgendwie süßlich. Drei Tage lang sitzen die Gamer mit Snacks und Energy Drinks in einer nicht wirklich gut belüfteten Halle. Sie haben nicht nur ihre Rechner, Monitore, Tastaturen und Mäuse mitgeschleppt, sondern auch Schlafsäcke und Decken. Einige schlafen direkt am Rechner, andere unter Tischen auf Luftmatratzen. Manche schlafen überhaupt nicht.
Wer wach ist, der zockt. Zu den beliebtesten Spielen zählen „Battlefield 1“, „GTA Online“, „Counter-Strike: Global Offensive“ oder auch das Autofußballspiel „Rocket League“ – Spiele, bei denen man vor allem gemeinsam Spaß haben oder sich mit anderen messen kann. Gaming ist Gemeinschaft. Wenn die Dreamhack eines deutlich macht, dann das. Warum sonst, wenn nicht für den sozialen Aspekt, sollten sich aus ganz Deutschland Gamer auf den Weg machen, um gemeinsam in einer Halle in Leipzig zu zocken? Ginge doch sonst auch alles online.