25. November 2023, 9:56 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Cozy Games sollen vor allem eines: Entspannen. Diese Spiele sind perfekt für einen gemütlichen Gaming-Tag.
Der Gaming-Markt wächst immer weiter. Und während vor gar nicht so vielen Jahren die Hauptzielgruppe klar definiert war, so hat sich das inzwischen stark verändert. Ein wichtiger Grund dafür sind sogenannte Cozy Games, die sich sowohl an erfahrene Spieler als auch an komplette Neueinsteiger richten. Diese Spiele leben vor allem von einem: Ihrer gemütlichen Atmosphäre. Hier kommen ein paar Spieleempfehlungen der TECHBOOK-Redaktion für einen entspannten Gaming-Nachmittag.
Was sind eigentlich Cozy Games?
Im Wording „Cozy Games“ steckt schon der Kern des Ganzen: Gemütlichkeit. Die Spiele vermitteln eine entspannte, gemütliche Stimmung und entfalten ihren Reiz nicht über schweißtreibende kompetitive Elemente. Stattdessen setzen Cozy Games auf gleichförmige Abläufe, schön designte Spielwelten und liebevolle Geschichten.
Besonders häufig in dieser Kategorie vertreten sind etwa Simulations- und Aufbauspiele. Diese enthalten nämlich in der Regel keine Kampfsequenzen. Das ist wohl auch der Schlüssel zum enormen Erfolg dieser Spiele. Denn das und auch das meist wenig komplexe Gameplay machen sie ideal für Einsteiger und bieten erfahrenen Spielern ebenfalls neue Reize und gamifizierte Entspannung. Oft geht es darum, in einem klar abgegrenzten Bereich selbst kreativ tätig zu werden und eine kleine Oase zu schaffen, die Ruhe und Entspannung verspricht.
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9 gemütliche Cozy Games zum Entspannen
Was nun genau ein Cozy Game ist, liegt bis zu einem gewissen Grad einfach im Auge des Betrachters. Während wir uns aber hoffentlich alle einig sind, dass „Dark Souls“ für die breite Masse nicht entspannend ist, gibt es einige Spiele, die man ohne weiteren Zweifel als Cozy Games bezeichnen kann. TECHBOOK hat eine Auswahl zusammengestellt.
Disney Dreamlight Valley
Wir eröffnen unsere Liste mit einem Spiel, das uns auch im TECHBOOK-Test sehr überzeugt hat. Die Rede ist von „Disney Dreamlight Valley“, einem Simulationsspiel von Gameloft. Ein magisches Tal voller Disney-Figuren wurde von einer mysteriösen Verdammnis, dem „Vergessen“ heimgesucht. Viele Bewohner sind geflohen und überall im Dorf wachsen die mysteriösen Nachtdornen. Als neuer Herrscher von Dreamlight Valley ist es die Aufgabe des Spielers, zum einen das Dorf und die umliegenden Gebiete von den Dornen zu befreien und wieder herzurichten.
Zum anderen – und fast noch wichtiger – sind die liebevollen Quests der Dorfbewohner; allesamt bekannte Disney-Charaktere. Von Beginn an steht einem etwa der Zauberer Merlin zur Seite. Dogobert Duck betreibt einen Laden im Dorf, Remy ein Restaurant oder Vaiana einen Stand mit frischem Fisch. Sammeln, Gegenstände herstellen, Dekorieren, Angeln – „Dreamlight Valley“ ist fast schon der Inbegriff eines Cozy Games.
Story of Seasons
Ein besonders häufig vertretenes Genre unter den Cozy Games ist das der Simulation. Speziell die Unterkategorie Bauernhof-Simulation scheint für viele entspannend zu sein. Das japanische Spiel „Story of Seasons“ (vormals „Harvest Moon“) bietet das ebenfalls. Der Spieler schlüpft in diesen Spielen in die Rolle eines Farmers, der einen kleinen Bauernhof zu alter Blüte zurückführen muss. In der Nähe befindet sich zudem eine kleine Ortschaft. Der Kontakt mit den Bewohnern und das Pflegen der Beziehungen ist ein wichtiges Konzept der Reihe. Mit „Rune Factory“ gibt es übrigens einen etwas actiongeladeneren Fantasy-Ableger des Spiels.
In „Story of Seasons“ kann man verschiedenen Tätigkeiten wie Feldarbeit, Tiere versorgen und menschliche Kontakte pflegen miteinander kombinieren. Um das alles optimal tun zu können, muss der Spieler diverses Saatgut sammeln, seine Werkzeuge verbessern und vieles mehr.
Spiritfarer
Dieses Spiel war mal ein echter Geheimtipp; inzwischen genießt es – völlig zu Recht – deutlich größere Aufmerksamkeit. Man schlüpft in die Rolle der neuen Seelenfährfrau Stella. Die Hauptaufgabe besteht darin, die Seelen, die aufgrund unerledigter Angelegenheiten nicht ins Jenseits gehen können, zu unterstützen. Dabei ist man mit seiner – zugegebenermaßen nicht ganz klassischen – Seelenfähre in einer magischen Zwischenwelt unterwegs. Diese kann man erkunden und dabei die Seelen und diverse Materialien einsammeln. Die braucht man wiederum, um sein Schiff auszubauen und die Aufgaben der Bewohner zu erfüllen.
Der Reiz des Spiels liegt zum einen in seiner Grundidee mit den schön auserzählten Einzelgeschichten. Zum anderen macht die Spielwelt mit allem, was atmosphärisch dazugehört, wirklich viel Spaß. Erwähnenswert ist auch der wunderschöne Soundtrack.
Animal Crossing
Die Spielreihe „Animal Crossing“ von Nintendo ist wohl der Inbegriff des entspannten Spielens. Besonders der jüngste Teil der Reihe, „Animal Crossing: New Horizons“, sorgte für ordentlich Furore. Denn während es den Spieler in den älteren Titeln in ein abgelegenes kleines Dorf verschlägt, landet man in „New Horizons“ auf seiner eigenen kleinen Insel.
Das Konzept bleibt allerdings dasselbe. Man startet mit begrenzten Möglichkeiten als neuer Bewohner. Im Laufe des Spieles gilt es dann, das Dorf/die Insel auszubauen, sodass mehr Bewohner dorthin ziehen wollen. Daneben stehen Aktivitäten wie Angeln, Insekten fangen, Obst sammeln oder Fossilien ausgraben auf dem Programm.
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The Wandering Village
In „The Wandering Village“ haben wir es mal mit einem Dorf der etwas anderen Art zu tun. Nach einer Naturkatastrophe ist nämlich der menschliche Lebensraum weitläufig zerstört. Der Spieler führt einen Stamm an, der allerdings eine Alternative zu gängigen Städten gefunden hat. Unser neues Zuhause befindet sich nämlich auf dem Rücken eines Onbu, eines dinosaurierähnlichen Wesens. Das Onbu zieht gemütlich durch die postapokalyptische Welt, während wir auf seinem Rücken eine kleine Oase errichten.
Bei diesem Spiel kommen sowohl optisch als teilweise auch akustisch Studio-Ghibli-Vibes auf. Ehrlicherweise ist „The Wandering Village“ kein waschechtes Cozy Game, weil durchaus ein wenig Druck besteht, sich mit dem Onbu gut zu stellen. Dann kann man es nämlich bedingt lenken und es zerstört die Dorfgebäude nicht ständig durch ein Schütteln. Abseits dessen kann man aber ganz entspannt eine herrlich vielseitige Welt erforschen.
The Alto-Collection
Diese Collection beinhaltet die Spiele „Alto’s Adventure“ sowie „Alto’s Odyssey“ und bietet eine Cozy-Games-Erfahrung der etwas anderen Art. Es geht um einen snowboardfahrenden Lamafarmer – ja, Sie haben richtig gelesen – der seinen Tag damit verbringt, malerische Pisten hinabzufahren. Zwar hat der Farmer eigentlich ein wichtiges Anliegen; seine Lamas sind ausgebüxt.
Das Spiel punktet aber vor allem mit seiner entspannten Atmosphäre und dem einlullenden Soundtrack. Zudem gibt es kein richtiges Endziel. Jedes Level bietet eine neue Piste mit einer neuen Landschaft, wobei die Strecken nicht anspruchsvoll, sondern in erster Linie einfach schön sind.
Eastshade
Als Maler ist man in der First-Person-Perspektive auf einer magischen Insel unterwegs. Diese ist von seltsamen Eulen- und Bären-Wesen bewohnt, die dem Spieler aber fast durchweg freundlich gesinnt sind und diverse Aufgaben in Petto haben. Hauptaufgabe des Spiels ist es aber, die Insel zu erkunden und dabei besondere Plätze zum Malen zu finden. Ob das nun bei dem majestätischen Baum in der Mitte der Insel, vor dem malerischen Städtchen daneben oder im kalten Eisberglabyrinth im Norden ist.
„Eastshade“ sieht einfach schön aus und erzählt dabei in ruhiger Tonalität spannende kleine Geschichten. Wer wohnt etwa in dem geheimnisvollen Leuchtturm? Und was steckt hinter dem Mondrätsel? Und wie geht die Romanze zwischen den beiden Marktstand-Besitzern aus?
Two Point Campus
In diesem Cozy Game leitet der Spieler seinen eigenen Uni-Campus – mit allen Tücken, die dazugehören. Zudem handelt es sich um eine normale Universität. Es gibt auch unkonventionelle bis magische Fächer. Es gilt, den Lehrplan festzulegen und den Campus auch optisch zu gestalten.
Zwar ist es das Ziel des Spiels, am Ende eine möglichst renommierte und erfolgreiche Universität zu managen. Allerdings ist das Level dabei nicht besonders hoch und man kann sich beim Spielen entspannt zurücklehnen und etwa die schöne Grafik genießen.
Stardew Valley
Obwohl erst 2016 erschienen, so ist „Stardew Valley“ doch gefühlt fast schon ein Cozy-Game-Urgestein. Das Spiel wurde zu großen Teilen von „Harvest Moon“ inspiriert und ist in vielen Punkten mit diesem vergleichbar. Der Dreh- und Angelpunkt ist die eigene Farm, die es wiederherzurichten und rentabel zu machen gilt.
Das einzige richtige Ziel, das einem dabei vom Hauptquest vorgegeben wird, ist die Renovierung des Gemeindehauses. Darin hausen nun nämlich Geister, die man mit verschiedenen Geschenken herauslocken muss. Dass „Stardew Valley“ so aus der Masse ähnlicher Spiele herausragt, liegt vor allem an der liebevollen Pixelgrafik und dem außerordentlich meditativen Gameplay.