9. März 2023, 17:15 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer gerne technisch anspruchsvolle Videospiele zockt und nicht über den leistungsstärksten PC verfügt, kann sich mit Cloud Gaming behelfen. Doch was steckt überhaupt hinter dem Begriff und wie genau funktioniert das Zocken in der Cloud?
Beim sogenannten Cloud Gaming ist der Name Programm. Die Videospiele werden über eine Cloud beziehungsweise einen Server, einem Online-Speicher, abgerufen. Man braucht also fast gar keine Hardware dafür. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile.
Alles wichtigen Infos zum Thema Cloud Gaming bekommen Sie auch im Video:
Was ist Cloud Gaming?
Ein alternativer Begriff zu Cloud Gaming ist Game-Streaming oder Gaming-on-demand als Pendant zu Video-on-demand. Wie bei Netflix und Co. streamt man dabei die Inhalte aus dem Internet, in diesem Fall ein Videospiel. Der entscheidende Unterschied zum inzwischen weitverbreiteten Video-Streaming ist also, dass die Informationen in beide Richtungen fließen müssen: Sowohl die eigene Eingabe der Steuerung, als auch die darauffolgende Wiedergabe im bewegten Bild. Eine gute Internetverbindung ist deshalb das A und O beim Cloud Gaming.
Dementsprechend teuer kann das Ganze werden, wenn man unterwegs auf Kosten der eigenen mobilen Daten zockt. Wer von zu Hause aus spielt und mindestens über eine 15-Mbit-Leitung verfügt, sollte allerdings keine Probleme bekommen. Als Endgerät dient dabei wie gehabt der eigene PC, die Konsole oder auch das Smartphone, wobei das teilweise von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich ist.
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Die Vorteile- und Nachteile
Immer mehr Anbieter setzen neben dem Spielen eines stationär installierten Titels auch auf Cloud Gaming. Der Vorteil dabei ist unter anderem, dass die Gaming-Hardware nicht unbedingt so leistungsfähig sein muss, weil der Inhalt des Spiels aus dem Internet von Remote-Servern abgerufen wird. Außerdem sind Spieler – zumindest in der Theorie – nicht mehr auf ein System festgelegt. In der Praxis ist man dann allerdings auf einen Dienst angewiesen, der das Spielen über mehrere Plattformen hinweg erlaubt oder man hat direkt ein Cloud-Gaming-Abo bei einem der größeren Anbieter gebucht. Speicherplatz wird mit Cloud-Gaming auch gespart.
Ein Nachteil ist dafür etwa, dass eine stabile und vor allem schnelle Internetverbindung nötig ist. Wie bereits erwähnt, kann mobiles Cloud Gaming deshalb ganz schön ins Geld gehen. Außerdem ist man natürlich im Zweifel mehr an den entsprechenden Anbieter gebunden. Apropos Anbieter: Auch ein Cloud-Gaming-Abo kann bei entsprechender Leistung fast 30 Euro im Monat kosten. Gerade bei besonders schnellen oder auch Multiplayer-Spielen macht sich zudem der höhere Input Lag bemerkbar, also die Zeit, die es dauert, bis die Eingabe des Spielers auch auf dem Bildschirm umgesetzt wird.
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Anbieter für Cloud Gaming
Inzwischen gibt es einige große Anbieter, die Cloud Gaming in ihre Abos integriert haben. So kann man etwa im Rahmen eines Ultimate Passes für die Xbox oder auch eines Premium-Abos für die PlayStation auf einen Online-Speicher und Cloud Games zugreifen. Die Kosten dafür liegen bei 13 beziehungsweise 17 Euro pro Monat. Dann ist man allerdings auch auf die dazugehörige Konsole des Anbieters und deren PC-Plattform angewiesen, um Spiele aus der Cloud abzurufen. Dafür stehen viele Titel innerhalb des Abos zur Verfügung.
Für besonders anspruchsvolle Spieler gibt es außerdem noch das etwas andere Cloud-Gaming-Modell von Nvidia: Geforce Now. Spieler müssen sich die Games dann zwar etwa über Steam noch mal selbst kaufen. Allerdings bekommen sie dann auch eine gute Streaming-Qualität mit wenig Latenz und der guten Grafik-Leistung von Nvidia. Der größte und auch beliebteste Anbieter auf dem Markt war Google Stadia – der Dienst wurde allerdings im Januar 2023 eingestellt. Ansonsten ist es immer öfter möglich, nur einzelne Titel in der Cloud-Variante zu erwerben.