30. Mai 2017, 17:21 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Limitierte Collector’s Editionen von Spielen müssen nicht immer nur Figuren oder Poster enthalten – wie wäre es denn mal mit einem Auto oder einem Kühlschrank? TECHBOOK stellt die kuriosesten Sondereditionen vor.
Sie sind Fluch und Segen zugleich: Sogenannte „Collector’s Editionen“ bei Videospielen. Kommt ein neues Spiel auf den Markt, bündeln die Hersteller es für Fans häufig noch mal als Paket mit vielen Sammler-Goodies wie exklusiven Figuren, T-Shirts, CDs oder Schlüsselanhängern. Der große Nachteil: Sie sind oft teuer und aufgrund ihrer geringen Stückzahl begehrt bei Sammlern – was es schwer macht, an ein Exemplar zu kommen. Der Vorteil: Wenn man eine begehrte Box ergattert hat, fühlt es sich in etwa so an:
Außerdem verschönern die Figuren, Anhänger oder Poster das Zocker-Wohnzimmer ungemein. Manche Entwickler übertreiben es allerdings etwas mit den Gadgets – und liefern gleich ganze Kühlschränke oder Autos mit. TECHBOOK zeigt die bizarrsten Sammlereditionen bei Videospielen.
Saints Row IV Super Dangerous Wad Wad Edition (2013)
Beginnen wir mit der Spitze des Eisbergs: Von der sogenannten „Dangerous Wad Wad Edition“ des Open-World-Spiels „Saints Row IV“(PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One, PC) gibt es gerade mal ein Exemplar, das eine haarsträubende Million US-Dollar kostet. Was es dafür gibt? Neben dem Spiel selbst ein Replika der im Spiel erhältlichen Waffe Dubstep Gun in Originalgröße, ein Geheimagenten-Training für einen Tag, ein Geiselbefreiungs-Training, ein Weltraumflug mit Virgin Galactics, eines Jahresmitgliedschaft im „Super Car Club“ (dort kann sich der Nutzer protzige Edel-Autos leihen), einen Lamborghini Gallardo, einen Toyota Prius inklusive Versicherung, eine Schönheitsoperation (!), einen Personal Shopper (jemand, der die Einkäufe erledigt), eine Woche im Jefferson Hotel in Washington für zwei Personen inklusive Erste-Klasse-Flugticket sowie sieben Nächte in der „Top Royal Suite“ im Burj-Al-Arab in Dubai, ebenfalls mit Erste-Klasse-Ticket.
Das Ganze ist natürlich mehr ein Spaß als eine wirklich erst gemeinte Fan-Edition, es ist auch nicht bekannt, dass irgendjemand die „Dangerous Wad Wad Edition“ gekauft hätte – zumal die Seite arstechnica.com ausgerechnet hat, dass der Einzelkauf der Inhalte günstiger wäre.
Call of Duty: Black Ops 3 Juggernog Edition (2015)
Der Shooter „Call of Duty“ ist bekannt für kuriose Collector’s Editionen, besonders sticht allerdings die „Juggernog Edition“ von „Call of Duty: Black Ops 3″ (PC, PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One, PC) hervor: Neben dem Spiel, Artworks und ein paar Bierdeckeln legt Entwickler Treyarch noch einen funktionsfähigen Kühlschrank ins Paket. Dieser ist knapp 65 Zentimeter hoch und ein Nachbau der sogenannten Perk-a-Cola-Maschinen aus dem Spiel, stilecht mit leuchtendem Kreuz auf der Oberseite. Insgesamt 12 Getränkedosen passen hinein, außerdem gibt der Kühlschrank beim Öffnen kleine Musik-Jingles oder Zombiegeräusche aus dem Spiel von sich. Der Preis lag damals bei knapp 200 Euro.
Dead Island Riptide Zombie Bait Edition (2013)
Der Preis für die geschmackloseste Edition geht an Entwickler Techland: Das Zombie-Spiel „Dead Island Riptide“ (PS3, Xbox 360, PC), in dem der Spieler vor einer blutdurstigen Zombie-Horde aus einem Urlaubsparadies fliehen muss, wurde zusammen mit einer grenzwertigen Plastikfigur ausgeliefert. Sie zeigt den Torso einer Frau, der Kopf und Arme blutig abgetrennt wurden.
Der Preis lag bei 120 Euro, die Box war limitiert auf weltweit 2000 Exemplare.
Catherine Love is Over Deluxe Edition (2011)
Das Spiel „Catherine“ (PS3, Xbox 360) hat nie die Aufmerksamkeit bekommen, die es eigentlich verdient hätte – der irre Mix aus Adventure und Puzzle-Spiel, eingebettet in eine bizarre Erotik-Story über Bindungsängste und psychische Blockaden, wurde von der Presse zwar durchweg positiv bewertet, blieb bei den Verkäufen aber hinter den Erwartungen. Daran konnte auch die „Love is Over Deluxe Edition“ nichts ändern: Käufer bekamen nicht nur einen Kissenbezug mit dem aufreizenden Bild der Antagonistin Catherine, sondern auch noch ein Herzcontainer-Shirt und die gepunktete Boxershorts der Spielfigur Vincent– alles verpackt in einem großen Pizzakarton. Der Preis der damals nur in den USA erschienen Box lag bei 80 US-Dollar (etwa 70 Euro)
Krater Victor Edition (2012)
Und es wird noch schräger: Für das Rollenspiel „Krater“ (PC) dachte sich der schwedische Entwickler Fatshark eine ganz besondere Aktion aus. Käufer der sogenannten „Victor Edition“ für stolze 10.000 US-Dollar (etwa 9000 Euro) bekamen neben dem Spiel einen Hausbesuch von Victor Magnuson, einem der Spieledesigner. Dieser versprach, zunächst ein komplettes Menü zu kochen (man konnte zwischen Burgern, Köttbullar, dem „Pita Burger Special“ oder Pizza wählen) und anschließend mit dem Spieler zusammen für ein paar Stunden „Krater“ zu spielen und dabei Tipps zu geben.
Ob das Angebot jemanden tatsächlich 10.000 US-Dollar wert war, ist nicht übermittelt. Wir schätzen… Nein!
Grid 2 Mono Edition (2013)
Welches Goodie bietet sich für ein Rennspiel mehr an als ein Sportwagen? Das dachte sich wohl auch Entwickler Codemasters und lieferte in der „Mono Edition“ neben dem Spiel „Grid 2“ (PS3, Xbox 360) und einer Playstation 3 einen BAC Mono (ein Formel-1-Auto für öffentliche Straßen) im Grid-Design sowie einen Helm und einen Fahranzug. Kostenpunkt: 125.000 britische Pfund (etwa 140.000 Euro). So schick der Wagen auch ist – auch ihn hat am Ende kein Fan gekauft.