10. Januar 2025, 17:10 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ubisoft verschiebt den Start-Termin für „Assassins’s Creed Shadows“ – erneut. Zudem wolle man die Geschäftsstrategie prüfen. Worauf müssen sich Gaming-Fans also einstellen?
Das Ubisoft-Spiel „Assassin’s Creed Shadows“ ist eines der am meisten erwarteten Titel des Jahres. Eigentlich sollte das Videospiel bereits im November erscheinen. Dann verschob das Studio den Termin allerdings in den Februar 2025. Jetzt wurde bekannt gegeben, dass Ubisoft das Startdatum erneut nach hinten schiebt – Stand jetzt soll „Assassin’s Creed Shadows“ am 20. März 2025 erscheinen. TECHBOOK erklärt die Hintergründe und warum die Verschiebung nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen ist.
Darum geht es in „Assassin’s Creed Shadows“
Angekündigt hatte Ubisoft „Assassin’s Creed Shadows“ bereits im Mai 2024. Seitdem sind stückweise neue Informationen veröffentlicht worden. Unter anderem ist schon längst klar, dass das Spiel einen langjährigen Fanwunsch umsetzt. Die Reihe ist dafür bekannt, in historischen Szenarien angesiedelt zu sein. Während etwa der erste Teil im 12. Jahrhundert in Jerusalem spielt, ist etwa die Handlung von „Rogue“ in Nordamerika im 18. Jahrhundert angesiedelt. In „Valhalla“ erobert man im 9. Jahrhundert als Wikinger einige Gebiete Englands und in „Syndicate“ durchstreift man London im Viktorianischen Zeitalter.
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„Assassin’s Creed Shadows“ hingegen ist in Japan im 16. Jahrhundert angesiedelt. Dieses Szenario wünschen sich Fans schon lange. Und Ubisoft hat auch bereits die beiden Protagonisten des Spiels vorgestellt: die Shinobi-Assassinin Naoe und den Samurai Yasuke. Erstmals seit dem vor zehn Jahren erschienenen „Syndicate“ kann man also wieder zwei Charaktere spielen. Beide Figuren bekommen jeweils einen eigenen Hintergrund und Spiel-Stil.
Start-Verschiebung von „Assassin’s Creed Shadows“ angekündigt
Wie Ubisoft unter anderem via X (vormals Twitter) bekannt gab, brauche man nun einige Wochen mehr Zeit. Diese wolle man nutzen, um das Feedback der Fans zu implementieren und von Beginn an eine gute Spielerfahrung zu gewährleisten.
Die konkrete Bezugnahme im Statement auf das Spielerfeedback überrascht ein wenig. Ubisoft geht somit offen mit der teils erheblichen Kritik von Spielern um. Dabei geht es unter anderem um die Figur von Yasuke, der sich an einer realen Persönlichkeit, dem „ersten schwarzen Samurai“ orientiert. Allerdings ist zum einen die reale Figur selbst umstritten. Zum anderen beschwerten sich viele Fans, dass das Konzept nicht zum Spiel passe. Gerade aufgrund des langerwünschten Settings hätten viele zwei japanisch-stämmige Figuren als passender empfunden.
Auch einige Designentscheidungen Ubisofts wurden kritisiert. Unter anderem ging es um die teils inkorrekte, teils unerlaubte Verwendung einiger Zeichen und Wappen der japanischen Historie. Gerade in Japan wird das Spiel seitdem immer wieder als Politikum gehandhabt. Dazu kommt etwa die unerlaubte Verwendung eines Banners in einem vorab veröffentlichten Artwork.
Dazu kommen jetzt jüngst Vorwürfe, die Ubisoft allerdings nur indirekt betreffen. Stattdessen richten sie sich an das an der „Assassin’s Creed Shadows“-Entwicklung beteiligte Studio Brandoville. Dieses gehört nicht zu Ubisoft, stattdessen handelt es sich um eine Art Zulieferer, der bestimmte Aufgaben in der Entwicklung des Spiels übernommen hat. Wie das britische Investigativ-Magazin „People Make Games“ nun herausgefunden hat, kam es dort offenbar sowohl zu psychischer als auch physischer Gewalt gegenüber Mitarbeitern. Ubisoft distanzierte sich in einem Statement auf „Eurogamer“-Anfrage vehement von Brandoville. Die im Bericht erwähnten Vorgänge kritisierte das Studio deutlich: „Wir sind zutiefst verstört von den jüngsten Berichten über die Brandoville Studios. Wir verurteilen jede Form von Missbrauch aufs Schärfste und unsere Gedanken sind bei den betroffenen Mitarbeitern.“
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Ubisoft reagiert auf Feedback der Spieler
Auf welches Feedback sich Ubisoft in seinem Post zur Verschiebung des Starts von „Assassin’s Creed Shadows“ im Detail bezieht, ist nicht ganz klar. Allerdings hat das Unternehmen zu vielen Vorwürfen bereits Stellung bezogen und sich in Teilen etwa für die Verwendung des Banners entschuldigt.
Im Vorfeld hatte das Unternehmen außerdem bereits auf Kritik aus der Community reagiert. Etwa der ursprünglich geplante Season Pass kommt jetzt doch nicht. Zudem gibt es die Ubisoft-Spiele auch wieder bei Steam, der meistgenutzten Spieleplattform der Welt, vor allem bei PC-Spielern. Ab 2019 entfernte Ubisoft seine Titel sukzessiv von Steam und bevorzugte stattdessen im Rahmen eines Exklusiv-Abkommens den Epic Games Store. Das kam jedoch bei den Spielern alles andere als gut an. Seit einiger Zeit erscheinen Ubisoft-Spiele bereits wieder verzögert bei Steam. Der Start von „Assassin’s Creed Shadows“ erfolgt nun zeitgleich auf der Plattform und soll somit die endgültige Rückkehr markieren.
Es bleibt spannend!
„Insgesamt werte ich es einmal mehr als positives Zeichen, dass Ubisoft den Start von ‚Assassin’s Creed Shadows‘ verschoben hat. Lieber so, als dass am Ende ein unfertiges Spiel auf den Markt kommt. Dass Studios einigen Projekten deshalb von vornherein mehr Zeit einräumen sollten, ist eine andere Geschichte …
Dass ein klares Signal gegeben wird, dass das Feedback der Fans berücksichtigt werden soll, lässt mich allerdings eher gespalten zurück. Es gibt durchaus berechtigte Kritik an dem bisher gezeigten Material. Hier auf die Community zu hören, ist in vielen Punkten einfach sinnvoll und auch angebracht. Allerdings hoffe ich persönlich, dass man deshalb jetzt nicht möglicherweise sorgsam durchdachte Konzepte zugunsten von Fan-Service über den Haufen wirft.
Allerdings spricht noch ein Grund für die Verschiebung von ‚Shadows‘. Im März ist bisher die Konkurrenz nicht so groß. Im Februar erscheinen namhafte andere Spiele wie ‚Kingdom Come: Deliverance 2‘, ‚Monster Hunter Wilds‘ oder auch ‚Avowed‘, die mitunter dieselbe Zielgruppe ansprechen. Angesichts der Tatsache, wie wichtig das kommende ‚Assassin’s Creed‘ für Ubisoft wird, ist eine Verlegung auch strategisch schlau.“