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„A Highland Song“ – detailreiches Spiel inmitten der schottischen Landschaften

A highland song
„A Highland Song“ ist ein Cozy Game in 2D. TECHBOOK verrät, warum es sich lohnt. Foto: Inkle
Natalie Wetzel, TECHBOOK
Werkstudentin

7. Januar 2024, 10:13 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Schottland ist das Reiseziel vieler Menschen. Mystische Landschaften, spannende Sagen und immer noch so unentdeckt. Wer sich nicht auf die Reise machen kann, für den empfiehlt es sich, einen Blick auf das Spiel „A Highland Song“ zu werfen.

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Traumhafte Landschaft, so weit das Auge reich. Neben der 15-jährigen Moira McKinnon stehen ganz klar die wild-romantisch schottischen Highlands im Zentrum von „A Highland Song“. Gamer übernehmen dabei die Rolle der jungen Moira, die abgeschieden in den schottischen Highlands lebt. Ihr Traum ist es, einmal das Meer zu sehen. Eines Tages erhält sie von ihrem Onkel Hamish einen mysteriösen Brief: In sieben Tagen soll sie ihn in seinem Leuchturm an der Küste besuchen. Kurzerhand packt Moira ihre Sachen und macht sich auf den Weg.

Einmal quer durch die schottischen Highlands

Was auf den ersten Blick fast ein bisschen langweilig klingt, entpuppt sich als unaufgeregtes, aber dennoch herausforderndes Abenteuer. Moira kennt die Highlands ihrer Nachbarschaft zwar in- und auswendig, doch der Weg zur Küste ist ihr nicht bekannt. Anhand von Landschaftsmarken und selbstgezeichneten Notizen versucht man, den richtigen Weg zu finden. In simpler Jump-and-Run-Manier läuft, springt und klettert man langsam aber stetig vorwärts. Doch Moiras Ausdauer ist begrenzt, also bloß nicht zu viel auf einmal bewegen. Die Aufgabe der Spielenden ist es im Grunde, Moira innerhalb der sieben Tage durch die unwirtlichen Highlands zu steuern.

Die Herausforderungen liegen in „A Highland Song“ nämlich gerade in der Nähe zur Realität. Moira ist eine Teenagerin, keine Superheldin. Jedes aufgeschürfte Knie, jeder heruntergestolperte Abhang kostet Energie. In harschen Unwettern fühlt sie sich genauso unwohl, wie die Spielerinnen und Spieler es im echten Leben würden. Ist ein Hügel zu steil, gerät sie bald außer Puste und muss kurz rasten. Ruht sie sich aber zu lange aus, verliert sie wertvolle Zeit. Damit man es aber pünktlich zu Beltane, dem gälischen Sommeranfang am 1. Mai, ans Ziel schafft, muss man den Weg sorgfältig planen und seine Ressourcen sorgfältig einteilen. Das Point-and-Click-Adventure für PC und Nintendo Switch ist somit ein ungewöhnlicher Genremix aus Jump-and-Run und storyorientiertem Cozy Game. Für ungeduldige Geister ist „A Highland Song“ dagegen weniger geeignet.

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Spiel mit vielen Details

Denn gerade, weil der Weg das Ziel ist, lohnt es sich, nicht nur im Schnelldurchlauf durch die Highlands zu sprinten. Jeder Berggipfel enthält eine Geschichte, die entdeckt werden will. Hier schlafen Riesen, dort singen Geister ein unheilvolles Lied. Außerdem kann Moira diverse Items sammeln, vom Kaninchenschädel, über eine gläserne Linse bis hin zur Whiskyflasche. Durch manche dieser Items findet man neue Wege oder entdeckt die Geschichten und Legenden der Highlands. Der Zauber des Spiels ergibt sich auch aus folkloristischen Anklängen.

„A Highland Song“ ist zwar kein Open-World-Game und kann theoretisch in fünf Stunden durchgespielt werden. Doch durch die vielen verschiedenen Wege zum Ziel können bei jedem Spieldurchgang neue Geheimnisse entdeckt und andere Abenteuer erlebt werden. Ein hoher Wiederspielwert ist heute zwar bei vielen Games der Mindeststandard, doch bei einer kleinen Produktion wie „A Highland Song“ überraschen die vielfältigen Möglichkeiten dennoch. Das Spiel ist daher auch eine schöne Ausnahme von den üblichen Jump-and-Run-Spielen, bei denen der Spielverlauf typischerweise immer (nahezu) gleich bleibt. Dieser Abwechslungsreichtum ist auch gut so, da man in vielen Fällen mehr als einen Versuch benötigt, um Moira zum Leuchtturm ihres Onkels zu navigieren.

Übrigens: Sollte man die Sieben-Tage-Frist nicht einhalten, heißt das nicht sofort: Game over. Das Ende unterscheidet sich in diesem Fall zwar vom Ende nach einer erfolgreichen Quest, doch etwaiger Frust wird dadurch aufgefangen, dass Hamish Moira dennoch mit offenen Armen empfängt.

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Tiefe trotz 2-Dimensionalität

Mit dem 5. Dezember 2023 hat der britische Spieleentwickler Inkle einen guten Zeitpunkt für die Veröffentlichung gewählt. Während man selbst im grauen Winter lieber auf dem Sofa liegt, als durch Regen oder Schneematsch zu stapfen, entführt Moira in eine liebevoll illustrierte Landschaft – wenn auch mit realitätsnahen Wetterverhältnissen. Immer wieder muss Moira Gipfel erklimmen, um sich zu orientieren und ihre nächsten Schritte zu planen. Dabei gerät sie auch in eisige Gegenden, Unwetter und sehr viel Regen – Schottland eben.

Haben die Gamer eine vielversprechende Abzweigung entdeckt, können sie zwischen Vorder-, Mittel- und Hintergrund wechseln. So gewinnt das eigentlich zweidimensionale Spiel eine ungeahnte Ausdehnung und Tiefe.

Dem Vorbild in Schottland entsprechend sind die Highlands in gedeckten Farben gehalten, während Moira mit gelber Jacke und rotem Rucksack gut sichtbar die Hügel hinunterrutscht. Dynamische Licht- und Wettereffekte hauchen der gezeichneten Landschaft Leben ein, lassen sie manchmal aber auch trostlos und abweisend erscheinen. Auf kleinen Bildschirmen – wie etwa der Switch – kann in dunklen Arealen wie den Höhlen etwas unübersichtlich werden.

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Viel Liebe zum kulturellen Detail

Die eilige Wanderung wird immer wieder durch Rhythmus-Spiele angereichert. Begleitet von einem Reh springt Moira im Rhythmus zu traditioneller schottischer Musik über Stock und Stein. So kommt sie schneller und dennoch sicher voran. Die Lieder stammen von den Bands Talisk und Fourth Moon, zwei Größen in der schottischen Folkszene. Der deutlich zurückhaltendere Soundtrack stammt dagegen von Laurence Chapman. Der Titel von „A Highland Song“ legt die besondere Bedeutung der Musik bereits nahe. Auch setzte Inkel gezielt Akzente und sorgt für mehr Repräsentation von schottischen Traditionen in der Musik.

Besonders – besonders authentisch, wenn man so will – ist außerdem Moiras schottischer Dialekt, auch in den Untertiteln. Für Spielerinnen und Spieler, die des Englischen nicht mächtig sind, ist „A Highland Song“ somit leider kaum zugänglich. Für alle anderen lohnt es sich, die ein oder andere schottische Vokabel nachzuschlagen. Die Liebe zu den kulturellen Wurzeln zeigt sich auch in den Namen der Landmarken und Ortsbezeichnungen, die dem (schottischen) Gälischen entlehnt sind.

Insgesamt ist „A Highland Song“ ein überraschend unterhaltsames Spiel, das mit simpler Steuerung, ästhetischen Landschaften und unaufgeregtem Überlebenskampf besticht.

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Mit Material von dpa

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